Leben am Limit
Wie die Scheibbser gegen die Teuerung "gärtnern"
Leben am Limit: Vom Wiener Stadtleben zur ländlichen Selbstversorgerin. Und so versorgen sich die Scheibbser Bürger selbst.
BEZIRK SCHEIBBS. Die Scheibbser Selbstversorgerin Monika Forjan stammt ursprünglich aus Wien und bekam den großen Wunsch ein Haus auf dem Land zu besitzen. Ohne Vorkenntnisse mit dem Thema Selbstversorgung zog Monika Forjan nach Neustift, baute sich ihren eigenen Garten auf und hielt ihre ersten Tiere. Mittlerweise wohnt Monika Forjan seit 14 Jahren hier. „Ich haben mit Hühnern und Schafen begonnen und habe mir dann noch Ziegen geholt“, meint die Selbstversorgerin. „Meine Erfahrung mit dem garteln ist natürlich mit der Zeit sehr gewachsen“, erzählt Forjan. „Mir macht das Selbstversorgen sehr viel Spaß und ich habe sehr viel Freude daran, mein eigenes Gemüse verwenden zu können“, lächelt Monika Forjan. „Viele werden jetzt denken, dass ich aus das aus wirtschaftlichen Aspekten mache. Für mich hat es aber nach wie vor einen gesundheitlichen Aspekt“, sagt die Selbstversorgerin.
Finanzielle Vorteile
„Im Moment merkt man auch finanziell mit der Inflation, dass sich das garteln auf jeden Fall auszahlt“, ergänz sie. Monika Forjan betreibt eine Vorratshaltung. Im Sommer bleibt immer sehr viel Überschuss. Dieser wird eingekocht und haltbar gemacht, so gibt es auch im Winter genug zu essen. „Meine Ziegen sind im Moment auf Urlaub bei einer Freundin. So können sich meine Wiese und auch ich erholen. Der Vorteil ist, wenn eine Ziege Junge bekommt, kann sich diese meine Freundin behalten“, so Monika Forjan. Das Getreide kauft Forjan beim Bauern, Essig, Öl, Salz und „Gusterstückerl“ sind das einzige was im Supermarkt gekauft wird. Mit der Milch der Ziegen wird Käse und Jogurth hergestellt. „Die Idee für den Unverpacktladen kam meiner Frau nach der Geburt unseres Sohnes, beim Stillen vor dem Fernseher“, lächelt Christoph Distelberger, der Geschäftsleiter des Unverpackt Selbstbedienungsladen in Wieselburg. Mittlerweise gibt es schon mehrere Fialen und die Hauptfiale in Neumühl steht schon seit mehr als drei Jahren. Als die Idee umgesetzt wurde, war noch der Gedanke mit Bedienung hier, aufgrund der Familiensituation wurde die Idee wieder abgesetzt und eine andere Lösung musste her.
Regional Einkaufen
„Mit unserer Selbstbedienung und den Spendern sind wir in der EU die einzigen, die zertifiziert sind. Es war sehr anstrengend alle Zertifizierungen abzuschließen, aber wir sind sehr stolz, dass wir alles so gut geschafft haben. Alles was machbar ist kommt aus der Region. „Die Bambuszahnbürste oder die Zahnputztabletten können wir natürlich nicht Regional erhalten“, fügt der Geschäftsführer hinzu. Zum Großteil ernährt sich die Familie Distelberger von ihrem eigenen Geschäft und legen Wert auf Regionale Einkäufe. Alles Andere, was nicht erhältlich ist wird im Supermarkt gekauft. „Das letzte Jahr war vom Umsatz her nicht optimal. Wir bekamen sehr die Teuerungen und die Energiekrise zu spüren. Mittlerweile ist der Umsatz wieder gestiegen und wir haben auch super Stammkunden, welche sehr treu sind“, erläutert Distelberger. „Wir bekommen immer wieder Bilder von Kunden, wo die gelbe Tonne nur noch bis zu hälfte gefüllt ist“, fügt Christoph Distelberger lächelnd hinzu.
Gemüse aus eigenem Garten
"Die Fisolen haben wir blanchiert und eingefroren, so haben sie den Winter über super gehalten", berichtet Frau König. Maria Paungarttner hat die Gurken aus dem eigenen Garten nicht nur frisch genossen, sondern auch zu Essiggurken weiterverarbeitet. Selbst gemachten Ribiselsaft und Marmeladen gab es immer bei Edeltraud Schroll.
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