Neues vom Landesgericht
Kampfsportler schlichtete Streit im Bezirk Scheibbs mit Fäusten

Ein Kampfsportler rastete in einem Sportvereinsraum im Bezirk aus. | Foto: Ilse Probst
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Ein Kampfsportler ließ bei einem Streit in den Räumlichkeiten eines Sportvereins im Bezirk Scheibbs die Fäuste sprechen.

BEZIRK SCHEIBBS/ST. PÖLTEN. Wenige Tage nach seiner Haftentlassung, 16 Monate sind noch offen, geriet ein 20-jähriger Tschetschene im Dezember 2019 abermals in die Fänge der Justiz und steht nun wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht.

"Ich bin in Panik geraten"

"Wenn ich so kurz aus dem Gefängnis bin, dann mache ich um jede Auseinandersetzung einen wirklich großen Bogen", meinte der St. Pöltner Richter Markus Grünberger, nachdem der Beschuldigte ihm erklärt hatte, dass er in Panik geraten sei, gar nicht so fest zugeschlagen habe und nicht damit gerechnet hatte, den Gegner bei der Auseinandersetzung so schwer verletzen zu können.

Richter Markus Grünberger musste den Prozess vertagen. | Foto: Ilse Probst
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Streit führte zum Faustkampf

Zu der Auseinandersetzung kam es in einem Sportvereinsraum im Bezirk Scheibbs, als ein Mann seine Muskeln stählte. Gemeinsam mit einem 17-Jährigen und zwei weiteren Freunden hielt sich auch der Tschetschene dort auf. Als es wegen eines Handys zwischen dem 17-Jährigen und dem 29-jährigen, späteren Opfer zum Streit kam, mischten sich die Freunde ein. Laut Aussage des Tschetschenen habe ihn der 29-Jährige umklammert und zusammengedrückt.
"Ich hab fast keine Luft mehr gekriegt", so der Bursche, der schließlich mit seinem Kontrahenten zu Boden ging. Mit seiner freien Rechten habe er dem unter ihm Liegenden dann zwei Faustschläge ins Gesicht gegeben.
"Sie kennen sich also aus, wie man jemanden k.o. schlägt", schloss Grünberger aus der Tatsache, dass der Tschetschene in einem Verein boxt. "Ja, aber ich habe damals keinen anderen Ausweg gesehen."

Verteidiger Christian Kies vertrat den Angeklagten. | Foto: Ilse Probst
  • Verteidiger Christian Kies vertrat den Angeklagten.
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Opfer wurde brutal angegriffen

Opfervertreterin Ulrike Koller ließ die Notwehrvariante nicht gelten. „Das Opfer ist auf eine sehr brutale Art angegriffen worden“, erklärte sie. Dabei habe er einen Bruch in der Kieferhöhle erlitten. Er habe den einen Burschen aus den Räumlichkeiten gedrängt, als er zunächst zwei Schläge in den Rücken bekam. Den Täter habe er im Schwitzkasten vor die Türe gebracht. Als er zwei kräftige Schläge auf den Hinterkopf bekam, habe er sich umgedreht, den 20-Jährigen mit erhobener Faust vor sich gesehen und sei schließlich benommen zu Boden gegangen. "Dann hat er mir noch fünf bis sechs Mal mit der Faust aufs Aug' g'haut!"

Opfervertreterin Ulrike Koller ließ die Notwehrvariante nicht gelten. | Foto: Ilse Probst
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"Unverschuldet in Streit geraten"

Verfahrenshelferin Claudia Spiegl sprach von einer Situation, in die der Tschetschene unverschuldet hineingeraten sei. Zum Schweregrad der Verletzung benötigt Grünberger noch ein Gutachten.
Während die Verhandlung gegen den 20-Jährigen vertagt wurde, verhalf Christian Kies als Verteidiger des vorbestraften 17-Jährigen, der Schlüssel und Schuhe des 29-Jährigen aus Wut auf den angrenzenden Tennisplatz geworfen hatte, zu einem Freispruch, den Richter Grünberger aber mit warnenden Worten verband, zumal er die beiden Burschen schon kannte und aus dem Polizeibericht zitierte: "Sie weisen bei jeder Amtshandlung auf ihre Rechte hin!"

Weitere Gerichtsgeschichten findet man in unserem Online-Channel.

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