Mostviertler Garten-Tipp
Gehölzschnitt als Tier-Paradies im Garten

Eine mit Schnittgut gefüllte Benjeshecke bietet unzähligen Lebewesen im Garten Unterschlupf. | Foto: Daniela Tüchler
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  • Eine mit Schnittgut gefüllte Benjeshecke bietet unzähligen Lebewesen im Garten Unterschlupf.
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Mit einer Benjeshecke kann man vielen Tieren Unterschlupf im Garten bieten.

MOSTVIERTEL. Jetzt ist die Zeit, in der sich mit dem Obstbaum- und Heckenschnitt im Privatgarten ebenso wie im öffentlichen Grün große Mengen an Ästen und Zweigen ansammeln. Das Schnittgut abzutransportieren, kostet Zeit und Geld und ist nicht unbedingt notwendig. Effektiv verwendet, kann daraus wertvoller Lebensraum für viele Tiere direkt vor Ort entstehen.

Benjeshecke mit Totholz füllen

Nach dem Prinzip der sogenannten Benjeshecke wird das Material einfach zwischen in den Boden geschlagene Pflöcke geschlichtet. Dieses Element kann dann laufend mit anfallendem Schnittgut das ganze Jahr über weiter befüllt werden. Solches Biotop- bzw. Totholz bietet Laufkäfer, Erdkröte, Blindschleiche und Zauneidechse ebenso wie dem Igel oder unserem Kleinsten unter den gefiederten Gartengästen, dem mausgroßen Zaunkönig, Nahrung und Unterschlupf. So wird aus vermeintlichem "Abfall"“ ein kleines Tierparadies.

"Naturgartenelemente wie Biotopholz in unterschiedlichen Varianten, im Idealfall gleich mit einem angrenzenden ‚Wilden Eck‘, können in jedem Garten Platz finden. Solche ‚Mini-Nationalparks‘ sind von großem, ökologischem Wert für heimische Tier- und Pflanzenarten",

so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung "Natur im Garten".

Der Zaunkönig finder als Bodenbrüter in der Benjeshecke Unterschlupf. | Foto: Stephan Martens/Pixabay
  • Der Zaunkönig finder als Bodenbrüter in der Benjeshecke Unterschlupf.
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Tierparadies aus Schnittgut

Die Anlage einer Benjeshecke ist eine kostengünstige Möglichkeit des Sichtschutzes oder der Grundstücksbegrenzung, die gleichzeitig wertvoll für viele Lebewesen ist. Auch weniger attraktive Elemente wie der Kompost oder eine Regentonne können dahinter versteckt werden. Je nach Standortbedingungen bieten kletternde Blüher wie Waldrebe, Kapuzinerkresse, Schwarzäugige Susanne ebenso wie rankendes Gemüse wie Kürbis oder Gurke oder ein angrenzender Blühstreifen mit heimischen Wildblumen eine schöne Möglichkeit der ergänzenden Gestaltung.

Das Grundgerüst besteht aus mindestens armdicken, unbehandelten Pfählen einer witterungsbeständigen Holzart. Wählen Sie die Länge der Pfähle inklusive des in die Erde eingeschlagenen Teils entsprechend der gewünschten, endgültigen Höhe des Elements. Die laufende Befüllung mit Material sollte Ihrer Körpergröße entsprechend angenehm möglich sein. Die Pfähle werden in zwei Reihen im Längsabstand von etwa 1,50 Meter und jeweils parallel mit 50 Zentimeter Abstand zueinander (so ergibt sich der Zwischenraum zum Befüllen) stabil in den Boden geschlagen. Das Vorbereiten der Löcher mit einem Erdbohrer erleichtert das Einschlagen. In den 50 Zentimeter breiten Zwischenraum kann nun Grünschnitt aufgeschichtet werden. Wenn vorhanden, sollte mit größerem Astwerk begonnen werden, um ein langlebiges Fundament zu bilden. So ergeben sich zudem bodennahe Hohlräume, die gerne von verschiedenen Tierarten als Unterschlupf genutzt werden. Danach wird abwechselnd mit dünnem und dickem Material befüllt. Das Element wächst mit der Zeit laufend mit anfallendem Schnittgut. Sollten Sie mehr Material benötigen, so entnehmen Sie dieses bitte nicht aus der Natur, denn dort ist es bereits als Biotopholz wichtiger Lebensraum für unterschiedliche Organismen. Steht jetzt gerade auch in der Nachbarschaft der Hecken- oder Obstbaumschnitt an, bietet es sich an, einfach miteinander ins Gespräch zu kommen.

Mehr Infos auf naturimgarten.at/orf-sendung

Weitere Garten-Tipps aus dem Mostviertel gibt's in unserem Channel auf meinbezirk.at/garten-tipps

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