Neues vom Landesgericht
Fußballer aus dem Bezirk Scheibbs wurde zum Boxer
Ein Fußballer aus dem Bezirk Scheibbs musste sich wegen Faustschlägen vor dem Landesgericht verantworten.
BEZIRK/ST. PÖLTEN. Ein Vereinsfußballer aus dem Bezirk Scheibbs musste sich am Landesgericht St. Pölten wegen versuchter schwerer Körperverletzung verantworten. Konnte er sich am ersten Verhandlungstag gar nicht vorstellen, dass er mit einem einzigen leichten Faustschlag seinen Kontrahenten verletzt habe, belehrte ihn ein medizinisches Gutachten nun eines Besseren.
Faustschläge gegen die Opfer
Für eines der beiden Opfer endete im vergangenen Oktober der Disco-Besuch im Bezirk Scheibbs mit einem abgebrochenen Schneidezahn und einem verschobenen Nasenbeinbruch. Sein Freund kam – im wahrsten Sinne des Wortes – mit einem blauen Auge davon. Der Verantwortliche soll angeblich ohne Vorwarnung seine Faust in den Gesichtern der beiden Opfer platziert haben.
2.860 Euro Schadenersatz
Opfervertreter Leopold Luegmayer bekam am Ende des Prozesses nun 2.860 Euro Schadenersatz für seinen 18-jährigen Mandanten, der nach wie vor Schmerzen hat, zugesprochen.
Zweite Vorstrafe kassiert
Der Beschuldigte kassierte in Österreich nun die zweite Vorstrafe. Er habe den Burschen je einen Faustschlag versetzt, nachdem ihn der 18-Jährige mit „Ich fick dich und deine Familie“ beleidigt habe und auf ihn zugegangen sei. Stutzig machten den Richter seiner Erfahrung entsprechend die absolut identen Aussagen der Entlastungszeugen, denen gegenüber die Angaben der Opfer und weiterer Zeugen standen, die von mehreren Faustschlägen sprachen, die völlig unverhofft ausgeteilt worden waren. Zuletzt kam ein Mediziner zu dem Schluss, dass auch ein einziger Schlag die entsprechenden Verletzungen verursachen hätte können.
Zwölf Monate auf Bewährung
Der Richter verurteilte den Beschuldigten zu einer Bewährungsstrafe von zwölf Monaten (rechtskräftig), Opfervertreter Luegmayer überlegt noch weitere Rechtsmittel für mögliche Folgeschäden des 18-Jährigen.
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