Durch die 'Hölle' des Krieges
Fritz Haiszan aus Gaming berichtet von Erlebnissen an der italienischen Südfront und dem Kriegsende.
GAMING. Nachdem Fritz Haiszan über die Krim und den Balkan 1943 nach Garmisch gelangt war, wo er in der Kaserne den Extrem-Bergsteiger Fritz Berchtold kennenlernte, mit dem er sich auf einige Klettertouren begab, was eine schöne Abwechslung zum furchtbaren Kriegsalltag darstellte, war der kurze Spaß auch schon wieder vorbei, denn der Gaminger wurde nach Italien an die Südfront geschickt.
'Grüne Hölle' Monte Cassino
"Ich wurde mit dem Vierten Hochgebirgsbataillon an die Südfront nach Italien ins Einsatzgebiet 'Grüne Hölle Monte Cassino' geschickt, wo die wohl schwersten Kämpfe des Zweiten Weltkriegs stattfanden.
Unsere Stellung lag am Vorderhang des Bergs gegenüber dem Kloster. Das Quartier befand sich im Keller einer Hausruine", erzählt der Kriegsgegner.
Am ersten Tag in Italien fand Fritz Haiszan im Stroh gleich einen Skorpion und "freundete" sich mit unzähligen Mäusen an, die ihn im warmen Schlafsack "besuchten".
Im Kloster Monte Cassino hatten viele Zivilisten aus der Stadt Zuflucht gesucht, die Amerikaner zerbomten laut Haiszan das Kloster völlig, wodurch viele Mönche und Zivilpersonen den Tod gefunden hatten.
Insgesamt fielen rund 20.000 deutsche und 12.00 alliierte Soldaten in dieser Kriegshölle, die der Gaminger Fritz Haiszan mit viel Glück überlebt hatte.
Eisernes Kreuz erhalten
Nach der schlimmen Zeit am Monte Cassino wurde Fritz Haiszan in eine neue Höhenstellung in die Abruzzen verlegt, wo er zu Weihnachten 1943 den ersten und einzigen Rausch seines Lebens hatte und bei einem Einsatz fast von Jagdfliegern erwischt worden wäre.
"Wieder in der Ebene angelangt war der Rückzug in vollem Gange und ich musste als Gruppenführer der Nachhut die Kompanie absichern. Trotz heftiger Nahkämpfe gelang es uns, die Kompanie aus der Gefahrenzone zu bringen, wofür ich mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde. Mein Stolz hielt sich zwar in Grenzen, doch dieses Kreuz war mir immerhin lieber als das Holzkreuz eines Heldengrabs. Damls nahm ich mir fest vor, dass ich jungen Menschen dieses unwürdige Sterben unschuldiger Menschen aufzuzeigen, sollte ich diesen Krieg überleben", so Fritz Haiszan.
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