Wifo-Studie zu Wohnungsprese
Wohnungskosten gefährden Wirtschaftsstandort
Wohnkosten belasten laut WIFO-Studie den Wirtschaftsstandort Salzburg. AK ruft nach mehr Wohnbau.
SALZBURG. "Salzburg verliert seine Attraktivität als Wirtschaftsstandort wegen der hohen Wohnkosten", sagt AK-Präsident Peter Eder bei der Präsentation einer aktuellen Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO), im Auftrag der Arbeiterkammer Salzburg. In der aktuellen Studie des WIFO wurde festgestellt, dass diese hohe Preisstruktur negative Folgen für den Wirtschaftsstandort Salzburg mit sich bringt. Die Autoren der Studie um Michael Klien (WIFO) attestieren der Politik in Salzburg einen "unverständlichen Stillstand in der Wohnungspolitik".
Der AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzende, Peter Eder, fordert daher bei einer Expertenkonferenz in der Arbeiterkammer vor dem zuständigen Wohnbaulandesrat Martin Zauner (FPÖ) von der Politik mehr Einsatz für leistbares Wohnen ein: „Die hohen Wohnkosten sind mittlerweile zum Wettbewerbsnachteil für die heimische Wirtschaft geworden. Wohnen darf nicht mehr nur als sozialpolitisches Thema betrachtet werden. Wohnen muss auch im Zentrum der Wirtschafts- und Standortpolitik stehen.“ Laut der Studienautoren fördert die Höhe der Wohnungskosten die Abwanderung vor allem bei Arbeitskräften in Branchen mit niedrigem Einkommen.
Die WIFO-Studie untermauere mit ihren Zahlen diese Entwicklung und liefere wissenschaftliche Daten, heißt es von Seiten der AK. Die hohen Mietkosten führen in Salzburg überproportional zu einem Ungleichgewicht von Einkommen, Mietaufwand und dem zur Verfügung stehenden Restbudget für den privaten Haushalt. Das führt dazu, dass die verbleibenden Einkommen in Salzburg niedriger sind als im Bundesländer-Schnitt. So haben Nieder- und Oberösterreicher bei einem vergleichbaren Einkommen "mehr" von ihrem Geld. Als Ergebnis verzeichnete Salzburg den höchsten negativen Binnenwanderungssaldo aller Bundesländer in den letzten 20 Jahren. Zwischen 2001 und 2021 sind um 26.000 Menschen mehr abgewandert als zugezogen.
Ausgleich für Grünland
Die AK fordert daher einen verstärkten Wohnbau. Jedes Jahr sollen 100 Wohnungen errichtet werden. „Es wird nur mit mehr Wohnbau gehen“, sagte Eder. Der Kampf gegen Leerstand allein werde das Problem nicht lösen. Der AK-Präsident wünscht sich im Stadtgebiet Salzburg ein Umdenken und "mehr Mut in der Raumordnung“.
Für Eder ist eine Bodenversieglung in Umlandgemeinden durch Absiedlung aus der Stadt Salzburg, mit einer gleichzeitigen Steigerung des CO2-Ausstoßes durch den Pendlerverkehr unvernünftig. Sein Vorschlag: Im Zuge der geplanten Überarbeitung des räumlichen Entwicklungskonzepts der Stadt Salzburg auch über die Umwidmung einzelner Flächen zu diskutieren.
Auch über solche, die derzeit durch die Grünlanddeklaration streng geschützt sind. Dafür seien Ausgleichsflächen zu schaffen, um den Erholungsbereich zu erhalten. „Die zuständige Politik muss beim Wohnbau endlich in die Gänge kommen. Es geht hier sowohl um die Menschen, die durch die hohen Wohnkosten massiv belastet sind, als auch um die Wirtschaft, die mit einem wachsenden Arbeitskräftemangel zu kämpfen hat. Die Lösungsansätze der AK liegen auf dem Tisch. Jetzt gilt es, diese umzusetzen", so Eder.
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