Betreuung
Imagekampagne soll Arbeit im Kindergarten schmackhaft machen
In der Elementarpädagogik braucht es jährlich rund 90 neue Fachkräfte. Außerdem steht eine Pensionierungswelle bevor. Mit einer Imagekampagne will das Land Salzburg die Arbeit mit den Kleinsten wieder schmackhaft machen. Arbeiterkammer und FSG wollen mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen für die Pädagoginnen sehen.
SALZBURG. Die Zahl der Kinder in Betreuung steigt, die Anzahl der Gruppen in den Kindergärten nehmen zu und weniger Kinder dürfen pro Gruppe betreut werden. Daraus resultiert ein steigender Bedarf an Elementarpädagoginnen und -pädagogen im Land Salzburg.
94 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen in Betreuung
"In vielen Salzburger Gemeinden wurden neue Kinderbildungseinrichtungen errichtet oder die Anzahl an Betreuungsplätzen erweitert. Bei den Drei- bis Sechsjährigen besuchen mittlerweile 94 Prozent einen Kindergarten, bei den Ein- bis Dreijährigen sind es mehr als 40 Prozent. Der Bedarf an Fachkräften ist daher entsprechend groß“, informiert Landesrätin Andrea Klambauer (Neos).
Rund 190 zusätzliche Fachkräfte sind nötig
Jährlich sind rund 90 Fachkräfte zusätzlich notwendig. Aktuell schließen pro Jahr zirka 140 Personen die fünfjährige Bildungsanstalt für Elementarpädagogik oder ein Kolleg ab. Viele arbeiten jedoch aus diversen Gründen nicht im erlernten Beruf. Dazu fehlen weitere 80 bis 100 Personen, die aus dem Beruf ausscheiden oder in Pension gehen.
Auch Wiedereinsteiger motivieren
Deshalb startet das Land die Informationskampagne "Kinderbildung ist ... ein Beruf mit Zukunft". Ziel der Kampagne ist es, möglichst viele Salzburgerinnen und Salzburger für die Ausbildung der Elementarpädagogik zu gewinnen, oder zum Wiedereinstieg in den Beruf zu motivieren.
In der Kampagne erzählen u.a. die Pädagoginnen Viktoria Jurcevic und Anja Windhagauer über ihre schöne Arbeit mit den Kindern.
Quelle: Landesmedienzentrum
Höheres Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen gefordert
Arbeiterkammerpräsident Peter Eder kritisiert bei der Vollversammlung des Salzburger Arbeitnehmer:innenparlaments am Donnerstag dieses Vorgehen scharf. "Ist die Kampagne wirklich das einzige, was dem Land einfällt? In der Elementarpädagogik braucht es höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen, sowie mehr Ausbildungsplätze."
40 Prozent mehr Gehalt, zwei Stunden weniger pro Woche
Michael Huber, Landesvorsitzender der sozialdemokratischen Gewerkschafter:innen (FSG) sieht den Kärntner Lösungsweg als mögliches Vorbild für Salzburg: "Kärnten hat die Gehälter in der Elementarpädagogik um 40 Prozent erhöht und Arbeitszeit auf 38 Stunden reduziert. Das sind Mittel, die wirken. Keine Imagekampagne."
Novelle sieht Verbesserungen für Gruppenführung vor
Die aktuelle Novelle des Salzburger Kinderbildungs- und betreuungsgesetzes sieht die Ausweitung der Vorbereitungszeit für die gruppenführende Pädagogin vor. Das soll zumindest die Leitungsfunktion attraktiver machen.
>>HIER<< erfährst du mehr.
Die Ausbildungsmöglichkeiten in der Elementarpädagogik sind vielfältig:
Ausbildung in Salzburg:
- BAfEP mit Reife- und Diplomprüfung für Elementarpädagogik
- Kolleg für Elementarpädagogik: Berufsbegleitend oder als Tageskolleg
- Lehrgang Fachkraft Frühe Kindheit
- Hochschullehrgang an der PH
- Lehrgang und Kolleg Elementarpädagogik an der BAfEP
- Lehrgang Grundlagen der Elementarpädagogik
Weiterbildung in Salzburg:
- Bachelorstudium Elementarpädagogik
- Studienergänzung Elementarpädagogik
- Lehrgang Frühe Kindheit
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