Spendenaktion für Austria Salzburg
Kasnocken und „virtuelle Pyroshow”
Die Anhänger der Salzburger Austria sind offensichtlich nicht nur lautstark, wenn es um die Unterstützung ihres Vereins geht. Derzeit zeigen sich die Austrianer auch kreativ wenn es darum geht teilweise hohe Geldbeträge aufzustellen.
SALZBURG. Aktueller Anlass ist die hohe Strafe, welche die Austria nach dem Spiel im ÖFB-Cup für den exzessiven Pyrotechnik-Gebrauch seiner Fans ausfasste. Besonders das Spektakel nach der Halbzeit stieß den Funktionären in Wien sauer auf. Die Violetten wurden zur Höchststrafe von 30.000 Euro verdonnert. Mit einer aus dem Vorjahr zur Bewährung ausgesetzten Strafe welche nun schlagend wird sind sogar insgesamt 34.600 Euro an den Verband zu überweisen. Zwar hat der Verein Berufung angemeldet, viel Hoffnung auf eine deutliche Reduktion der Strafe gibt es allerdings nicht.
„Wir warten noch auf die Zustellung der Langfassung des Urteils”, so Obmann-Stellvertreter Christian Hochhauser. Der Jurist ist nicht nur mit dem Urteil gegen seinen Verein, sondern generell mit den Strafen, die zuletzt von ÖFB und Bundesliga verteilt wurden, unzufrieden. „Man muss sich schon Gedanken machen wo das hinführen soll und ob das noch in einem Verhältnis zum Vergehen steht”, so Hochhauser.
Diese Meinung sollten vor allem Vertreter von Sturm Graz und Rapid teilen. Die Grazer wurden zuletzt zu 100.000 Euro Strafe verdonnert. Rapid muss die Hälfte bezahlen. Den Wienern drohen im Wiederholungsfall obendrein Punkteabzüge.
„Die abschreckende Wirkung solcher Strafen ist leider gering”, findet auch Austria-Obmann David Rettenbacher. „Das hilft uns aber im konkreten Fall wenig. Deswegen bin ich froh, dass unsere Fans hier mit viel Energie daran arbeiten, den Schaden so gut wie möglich aufzufangen“.
Kasnocken und Spenden
Beim vergangenen Heimspiel gegen den FC Wolfurt erweiterten die Fans kurzerhand das Kulinarik-Angebot im Max Aicher Stadion um Kasnocken. Der Erlös wird zur Gänze an den Verein zur Tilgung der ÖFB-Strafe gespendet. Gleiches gilt für ein von den Anhängern aufgelegtes Fotobuch. Neu dazugekommen ist eine Online-Spendenaktion. Bei der „virtuellen Pyroshow” entzünden die Spender Pyrotechnik auf der Tribüne im Max Aicher Stadion, allerdings eben völlig legal, weil virtuell. Das Ziel der Spendenaktion ist mit 17.000 Euro ambitioniert angesetzt. Wie die Organisatoren vermeldeten, wurden aber schon in den ersten Stunden über tausend Euro eingesammelt.
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