Von der Leyen zu Gast
Festspieleröffnung steht unter politischen Vorzeichen
Mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigt sich hoher Besuch für die Eröffnung der Salzburger Festspiele an. Nach der kritischen Rede des Bundespräsidenten bei den Festspielen in Bregenz und dem Boykott-Aufruf von Ex-Jedermann Cornelius Obonya stehen die Festspielreden in Salzburg heuer unter besonders politischen Vorzeichen.
SALZBURG. Die Präsidentin der Kommission der Europäischen Union (EU), Ursula von der Leyen, wird kommende Woche Salzburg besuchen. Rund um die Festspieleröffnung sind Treffen mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) geplant. Die Eröffnung am 27. Juli steht vor dem Hintergrund der neuen ÖVP-FPÖ Koalition ohnehin bereits im besonderen Fokus politischer Beobachter.
Hoher Besuch bei Festspieleröffnung
Eine Sprecherin der Kommission teilte übereinstimmenden Medienberichten zufolge heute in Brüssel mit, dass sich die Kommissionspräsidentin am 27. Juli in Salzburg mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) treffen werde.
Bereits vergangene Woche hieß es in Berichten der "Kronen Zeitung" und des ORF Salzburg, dass von der Leyen auch der Eröffnung der Festspiele beiwohnen werde. Diese findet am Donnerstag Vormittag in der Felsenreitschule statt. Auch die moldawische Präsidentin Maia Sandu sowie der litauische Präsident Gitanas Nausėda werden demnach zur Festspieleröffnung erwartet.
Salzburg als Bregenz 2.0 für Van der Bellen?
Nach den kritischen Worten Van der Bellens im Rahmen der Eröffnung der Bregenzer Festspiele, wird die erste Festspieleröffnung in Salzburg seit der schwarz-blauen Regierungsbildung mit Spannung erwartet.
In Vorarlberg hatte der Bundespräsident die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) für ihre Aussage zu "normal denkenden Menschen" kritisiert. Seine Kritik richtete sich aber auch klar in Richtung der Freiheitlichen und des neuen SPÖ-Chefs Andreas Babler, der zuletzt versuchte, mit dem sprachlichen Bezug auf "unsere Leute" Wählerinnen und Wähler anzusprechen.
Ob Van der Bellen nun auch die Festspielrede in Salzburg für Kritik an der neuen ÖVP-FPÖ Koalition nutzen wird, bleibt offen. Bei Wilfried Haslauers erneuter Angelobung als Landeshauptmann in der Hofburg hatte sich der Bundespräsident mit Kritik noch zurückgehalten, aber bereits durchaus mahnende Worte gefunden.
Obonya rief zu Haslauer-Boykott auf
Im Vorfeld der Festspiele sorgte auch die laute Kritik an der Regierung vonseiten des ehemaligen Jedermann-Schauspielers Cornelius Obonya für Aufsehen. Obonya hatte in einer verlesenen Grußbotschaft auf einer Demo gegen Schwarz-Blau seine "Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen der Kunst" dazu aufgefordert, die Festspieleröffnung spätestens zu Beginn der Rede von Landeshauptmann Haslauer zu verlassen, um gegen die Wahl seines neuen Koalitionspartners zu protestieren.
Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser meinte dazu später in einem Interview mit dem "Standard", Obonyas Aufruf sei "von einer bemerkenswerten gedanklichen Schlichtheit". Hinterhäuser bezeichnete die Aussagen außerdem als "ziemlich abgenutzten Aktionismus".
Scholz und schwedische Royals angekündigt
Dass Festspielreden auch als politische Bühne genutzt werden, hat jedenfalls schon Tradition. Ebenso traditionsreich ist es, dass prominente Gäste die Salzburger Festspiele besuchen.
Für heuer wird neben der EU-Kommissionspräsidentin im Laufe der Festspielsaison auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz zu einer Salzburg-Visite erwartet. Auch Königin Silvia von Schweden und König Carl XVI. Gustaf haben sich für Anfang August in Salzburg angekündigt.
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