Pflege in 25 Sekunden
Das Politduell Runde zwei: MFG vs. Grüne
In unserem Format "25 Sekunden" befragen wir Kandidaten der Salzburger Parteien zu brennenden Themen. In dieser Interviewreihe geht es ums Thema Pflege. In Runde zwei sprechen wir mit Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold (GRÜNE) und Sonja Schrom-Kühr (MFG).
SALZBURG. Der Mangel an Pflegekräften ist ein Thema, dass uns alle bewegt und besorgt macht. Gerade in der Corona-Zeit ließen viele Menschen den Pflegeberuf aufgrund der großen Belastungen zurück. Andere wiederum betreiben "Quiet Quitting". Das heißt, sie tun in ihrem Job nurmehr das Notwendigste, weil ihnen einfach die Kraft und Perspektive fehlt. Generell gibt es im Gesundheitssystem viele Baustellen. In exklusiven Blitzinterviews erklären uns die Salzburger Parteien, wie sie diese Herausforderungen angehen würden.
Ein neues System
Wie uns Sonja Schrom-Kühr (MFG) erklärt, würde sich ihre Partei eine umfassende Reform des Gesundheitssystems wünschen.
„Es steht derzeit sehr schlecht um das Salzburger Gesundheitssystem. Er krankt an allen Ecken und Enden. Das System gehört re-evaluiert; neu gedacht. Um es für alle Betroffenen wieder lebbarer zu machen.“
Sonja Schrom-Kühr, MFG
Ihr ist es vor allem wichtig, viel mit den betroffenen Menschen zu sprechen und mit ihnen gemeinsam Lösungen zu finden. Es gehe auch nicht nur um das Gehalt. Generell brauche es mehr Möglichkeiten für die Pflegekräfte. Das System müsse „weg von der Bürokratie hin zur Pflege des Menschen". Aus ihrer Sicht braucht es sowohl qualitative als auch quantitative Verbesserungen in der Ausbildung. Sonja Schrom-Kühr will alle an einen Tisch holen und gemeinsam nach Lösungen suchen.
Ausbaupotenzial
Wesentlich positiver sieht die Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold (Grüne) den Zustand des Salzburger Gesundheitssystems.
„Wir haben in unserem Bundesland ein sehr gutes Gesundheitssystem und Pflegesystem. Natürlich haben wir einige Herausforderungen zu stemmen. Diese müssen wir gemeinsam angehen. Sei es in der Kurzzeitpflege, in den Spitälern, aber auch in der Langzeitpflege, in den Seniorenwohnhäusern und in der Unterstützung der pflegenden Angehörigen.“
Martina Berthold, LH-Stellvertreterin (Grüne)
Allein für die Pflege in Seniorenheimen und von Menschen mit Behinderungen habe man das jährliche Budget um 30 Millionen erhöht, so Martina Berthold. 220 Millionen Euro gebe es für die gesamte Pflege im Bundesland für die nächsten fünf Jahre. Im Pflegebereich brauche es gute Arbeitgeber, starke Teams und qualitative Ausbildungsmöglichkeiten. Wichtige derzeitige Reformen sind laut Martina Berthold das neue Pflegegesetz und ein neues Tarifmodell. Ein klares Ziel sei es, dass Menschen möglichst lange gesund und selbstbestimmt leben können.
Hier gehts zu Runde eins:
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