Gender Pay Gap
Auch in Salzburg verdienen Frauen weniger als Männer

Zwischen Männern und Frauen bestehen immer noch geschlechtsspezifische Gehaltsdifferenzen, auch in Salzburg. | Foto: Pixabay.com
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Die Gründe für die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede, auch bekannt als Gender Pay Gap, sind vielschichtig. Vor allem sei Teilzeitbeschäftigung immer noch unter Frauen häufig verbreitet, sagt Landesrätin Andrea Klambauer (Neos). Der Ausbau der Kinderbetreuung sei ein wesentlicher Aspekt ihrer Arbeit. 

SALZBURG. Das Land Salzburg hat in seinen statistischen Erhebungen im Bundesland für das Jahr 2020 einen Bruttolohnunterschied von knapp 1.000 Euro zwischen Mann und Frau festgestellt, wie du HIER nachlesen kannst. Landesrätin Andrea Klambauer sieht hier vor allem die Teilzeitbeschäftigung als finanzielle Falle für viele Frauen sowie mangelnde Kinderbetreuungsangebote seitens der Gemeinde als Problem. 

Landesrätin Andrea Klambauer ist unter anderem zuständig für die Ressorts Frauen, Familien und Kinderbetreuung. | Foto: Neos Salzburg/Vogl-Perspektive
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Jede zweite Frau arbeitet Teilzeit

Neben der Berufsbranche und typischen Frauenberufen, sei die Teilzeitbeschäftigung ein Hauptgrund für geschlechtsspezifische Lohnunterschiede. Nicht nur bei Frauen mit Nachwuchs, auch bei denen ohne, sei diese weit verbreitet. Während jede zweite Frau einer Teilzeiterwerbstätigkeit im Bundesland Salzburg nachgeht, ist dies bei den Männern bei jedem Zehnten der Fall. Nach Klambauer hänge dies vor allem mit dem sehr stark veralteten Rollenbild zusammen, welches besagt, dass Frauen für die unbezahlte Arbeit zu Hause verantwortlich seien.

Steigende Lohnnebenkosten sollen es zusätzlich erschweren, Frauen den Umstieg auf eine Vollzeitbeschäftigung attraktiv zu machen. So lautet Klambauers Forderung an die Bundesregierung, spürbare Entlastungen in dem Bereich zu bringen, damit sich Netto die Arbeit mehr lohne.

Landesrätin Andrea Klambauer besuchte 2020 den Kindergarten Mauterndorf im Lungau. | Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
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Teilung der Sorgearbeit ist private Entscheidung

Unbezahlte Sorgearbeit wirken sich im Weiteren negativ auf die Einkommensunterschiede von Mann und Frau aus. Es sei jedoch die private Entscheidung der Partner, wie sie sich die Hausarbeit und Kinderbetreuung aufteilen. 

„Frauen brauchen keine Männer die im Haushalt helfen. Es reicht, wenn Männer ihre Hälfte machen.“
Andrea Klambauer, Landesrätin

Den Mann als Hilfe im Haushalt zu betrachten, sei Klambauers Meinung nach der falsche Weg. Dadurch werde rein das veraltete Rollenbild der Frau und ihrer Verantwortung weiter geprägt.

Der Ausbau von Kinderbetreuung ist ein Anliegen der Landesrätin. | Foto: Pixabay.com
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Mehr Kinderbetreuung soll's richten

Kinderbildung und -betreuung sollen vor allem ausgebaut werden, um den Frauen mehr berufliche Möglichkeiten zu bieten. Die Landesrätin erklärt, dass Salzburg in diesem Punkt enormen Aufholbedarf hatte und hier in den letzten Jahren schon viel passiert sei. Jedoch sei das Kinderbetreuungsangebot mancher Gemeinden noch ausbaufähig. Das führe wiederum dazu, dass einige Frauen sich beruflich nicht so entfalten können wie andere. Auch die Ferien würden viele Familien vor Herausforderungen stellen.

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Landesregierung plant weitere Schritte

Neben der Anhebung der Gehälter in sozialen Berufen, seien seitens der Landesregierung in Salzburg weitere Maßnahmen in Planung. Außerdem gebe es schon mehrere Programme, die vor allem Mädchen und junge Frauen dazu ermutigen sollen, technische Berufe kennenzulernen und diese zu erlernen. Dies fördere die Diversität sowie die Kreativität im Team.

Viele Frauen sind in der Pension von Armut bedroht. | Foto: Pixabay.com
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Altersarmut als Folge

Die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede zeigen ihre Auswirkungen bei vielen Frauen insbesondere im Alter. Teilzeittätigkeiten und andere Faktoren wirken sich negativ auf die Pensionshöhe aus und können zu weiblicher Altersarmut führen. Positiv anzumerken sei jedoch, dass im Laufe der Zeit immer mehr Frauen einen Pensionsanspruch erwerben.

Salzburg prägen konservative Rollenbilder

Nach Klambauer seien konservative Ansichten in Bezug auf die Rollen von Mann und Frau bis heute deutlicher als in anderen Bundesländern geprägt. Dies mache sich unter anderem bei der Berufswahl von Frauen bemerkbar. Sie selbst habe die Erfahrung gemacht, dass ihre Entscheidung, Vollzeit zu arbeiten als mehrfache Mutter, in Salzburg häufig hinterfragt wurde. Bei ihren Bekannten in Wien sei dies eine selbstverständliche Entscheidung.

Deshalb sei es umso wichtiger, gute Rahmenbedingungen in Bezug auf die Kinderbetreuung in allen 119 Gemeinden des Bundeslandes herzustellen, denn der Bedarf steige jährlich an. 

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