Umfrage
92 Prozent wollen eine Attraktivierung der Pflegeberufe
Umfrage unter 800 Salzburger Arbeitnehmern zeigt Sorge vor Arbeitslosigkeit und eine hohe Solidarität mit den Beschäftigten in der Pflege.
SALZBURG. „Wir befinden uns in einer schwierigen und herausfordernden Zeit. Daher haben wir die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Salzburg befragt, wie sie die Dinge sehen, welche Themen sie berühren und welche Lösungsansätze sie aus der Krise unterstützen würden“, sagt der Vorsitzende der sozialdemokratischen Gewerkschafter und Arbeiterkammer Salzburg-Präsident Peter Eder (AK). Daher gaben AK und FSG (Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen) eine Umfrage in Auftrag. Repräsentativ für Salzburg wurden 800 unselbständig Erwerbstätige zwischen 19. April und 5. Mai telefonisch und online durch das Institut für empirische Sozialforschung (IFES) befragt.
Abgefragt wurde: Die Meinung der Salzburger zu Rezepten aus der Krise, Statements zum Vertrauen in Institutionen im Kontext der Corona-Krise und Aussagen zu den persönlichen Ängsten in der Pandemie.
Die zentrale Ergebnisse zum Vertrauen in Institutionen im Kontext der Corona-Krise:
- 68 Prozent der Befragten Salzburger Arbeitnehmer sagen, sie hätten "eher" oder "sehr großes Vertrauen" in die Arbeiterkammer Salzburg.
- 46 Prozent der Befragten haben "sehr großes" oder "eher" Vertrauen in die Bundesregierung.
- 43 Prozent haben "sehr großes" oder "eher" Vertrauen in die Landesregierung.
Weiters fragten Arbeiterkammer und FSG einige ihrer Vorschläge ab, um aus der Krise zu kommen.
Das sind die Top Vorschläge mit der meisten Zustimmung:
- 92 Prozent der befragten Arbeitnehmer halten eine massive Ausbildungsoffensive und Attraktivierung der Pflegeberufe für eine "sehr gute" oder "eher gute" Idee.
- 80 Prozent halten die Investitionen in Digitalisierung von Bildungseinrichtungen für eine "sehr gute" oder "eher gute" Idee.
- 68 Prozent würden die Einführung einer Vermögens- und Erbschaftssteuer ab einer Million Euro für eine "sehr gute" oder "eher gute" Idee halten.
- 61 Prozent möchten einen 1.000-Euro-Konsumgutschein für alle Beschäftigten in Salzburg.
- 52 Prozent stimmen einer Erhöhung des Arbeitslosengelds von 55 auf 70 Prozent Nettoersatzrate zu.
Zustimmung über Parteigrenzen hinweg
„Bei Vermögenssteuer stehen auch 67 Prozent jener Befragten hinter uns, die die ÖVP wählen", sagt AK-Präsident Peter Eder. „Diese Ergebnisse bekräftigen unsere Forderungen und bestärken uns darin, hier nicht locker zu lassen.“ Bei der Vermögenssteuer sei die Zustimmungsraten quer über alle Parteipräferenzen sehr groß (SPÖ: 83 Prozent "sehr gute" bis "eher gute" Idee; Grüne: 81 Prozent "sehr gute" bis "eher gute" Idee; FPÖ: 66 Prozent; Neos: 71 Prozent).
„Es geht bei der Vermögens- und Erbschaftssteuer nicht darum, dass einem das mühsam Ersparte weggenommen wird, es geht um den gerechten Beitrag einiger weniger Superreichen, die unverhältnismäßig weniger zum Gemeinwesen beitragen, während sie gerade in Corona-Zeiten kräftig ihr Kapital anlegen“, sagt Eder.
Sorgen um den Arbeitsplatz
Die Umfrage zeige außerdem, dass sich die Menschen mehr um die Zukunft sorgen, als früher.
- Rund ein Drittel der Befragten sorgt sich um die Arbeitsplätze, Einkommensverlust und Armut.
- 15 Prozent sorgen sich um die wirtschaftliche Lage allgemein.
- 13 Prozent sorgen sich wegen einer Erkrankung und gesundheitlichen Langzeitfolgen.
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