Windhund-Kolumne
Das Phänomen Präsentismus – krank zur Arbeit gehen
Durch die Corona-Krise haben wir gelernt, uns bei leichten Krankheitssymptomen vom Arbeitsplatz fernzuhalten. Denn bislang war es für viele Menschen vollkommen normal, mit Halsschmerzen, Husten oder Schnupfen zur Arbeit zu gehen. Doch richtig ist das nicht, so das Salzburger Start-Up "Windhund" in seiner neuesten Kolumne. Viel mehr ist es ein gesellschaftliches Phänomen, das sich Präsentismus nennt.
SALZBURG. Was steckt hinter dem Phänomen Präsentismus? Eigentlich sagt uns doch der gesunde Menschenverstand, dass man besser zuhause bleibt, wenn man krank ist. Eine Studie der Universität St. Gallen hat untersucht, was die Ursachen des Präsentismus sind. Herausgekommen ist, dass vor allem die Arbeitsbedingungen eine große Rolle spielen. Der absolute Grund-Nummer-Eins, krank zur Arbeit zu erscheinen, ist ein falsches Pflichtgefühl. Man will zeigen:
„Auch wenn es mir noch so schlecht geht, ich bin trotzdem für mein Unternehmen da."
Und auch die zwei weiteren meist genannten Gründe spielen da hinein. Nummer Zwei:
„Ich möchte meine Kollegen nicht im Stich lassen.“
Nummer Drei:
„Meine Arbeit kann niemand sonst erledigen.“
Die Studie fand heraus, dass 70 Prozent der Befragten, mindestens einmal im Jahr, krank in der Arbeit erschienen sind. Häufig sogar gegen ärztlichen Rat.
Zwei Gründe fürs zuhause bleiben
Viele Menschen haben von klein auf ein falsches Gesundheitsbewusstsein anerzogen bekommen. Schon immer war es für sie vollkommen normal, mit leichten Beschwerden, dem Alltag nachzukommen. Doch das ist nicht nur für die kranke Person, sondern auch für das betroffene Unternehmen schlecht. Warum? Geht man krank zur Arbeit, vielleicht sogar noch gegen ärztlichen Rat, wird der Heilungsprozess in den meisten Fällen wesentlich länger dauern. Im schlimmsten Fall, kann die Erkrankung sogar chronisch werden. Hier geht es nicht nur um Beschwerden wie Husten oder Schnupfen. Besonders gemeint sind hier auch Rückenprobleme, die oftmals sogar ihren Ursprung am Arbeitsplatz haben.
Aber auch psychische Beschwerden können sich durch Präsentismus verschlechtern. Was viele überraschen mag: Auch auf das Unternehmen hat Präsentismus negative Auswirkungen. Und die können in manchen Fällen sogar schwerwiegend sein. Wer krank zur Arbeit geht, ist weniger produktiv und das meist über einen längeren Zeitraum hinweg. Zudem besteht die Gefahr Kollegen anzustecken. Die deutsche Ärztezeitung berichtet, dass Präsentismus der Wirtschaft jährlich Milliarden von Euros kostet – alleine in Deutschland.
"Absentismus ist besser als Präsentismus"
Wer sich also das nächste mal fragt, ob er bei Krankheitssymptomen oder Schmerzen zuhause bleiben sollte, kann sich die Frage selber mit „Ja“ beantworten. Besser ein paar Tage zuhause und danach wieder vollkommen fit, als wochenlang krank und weniger leistungsfähig im Büro.
"Zudem wird dies jeder gesundheitsbewusste Arbeitgebern vollkommen verstehen und wenn nicht, legen Sie ihm die Zahlen vor, die bestätigen: Absentismus (krank zu Hause zu bleiben) ist besser als Präsentismus"
, betonen die Experten von Windhund.
Über Windhund:
Das Salzburger Start-up Windhund sorgt mit seiner App für fitte und und gesunde Mitarbeiter in Unternehmen. Die App liefert abwechslungsreiche Experten-Module zu den Themen: Bewegung, mentale Gesundheit und Ernährung. Im Windhund-Online-Magazin informiert das Unternehmen regelmäßig über BGM, vom Nutzen bis hin zur Implementierung.
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