Tanz als Ausdruck

Mit vollem Herzen Hula tanzen

Verena Kainz las zufällig einen Zeitungsartikel über Bauchtanz und fragte sich, warum keiner Hula tanzt.

SALZBURG. "Wieso gehen alle Bauchtanzen, aber keiner tanzt Hula?", fragte sich Verena Kainz, die selbst verwundert über diese Aussage war. Schließlich hatte sie zuvor auch noch nie Hula getanzt und war damals auch noch nicht auf Hawaii gewesen. Daraufhin organisierte ihr Mann einen Hula-tanz, bei dem Kainz die Schritte erlernte.

Mit offenen Armen Hula tanzen

"Die Körperhaltung ist das Erste, das man korrigiert. Man tanzt nicht gebeugt – da ist man komplett verkrampft, macht zu und bekommt keine Luft. Beim Hula begrüßt man mit offenen Armen andere, achtet jedoch darauf, dass noch genügend Energie für einen selbst bleibt."

Um das Jahr 2000 drehte sich das Blatt. Kainz nahm an einem Intensiv-Kurs in Deutschland teil und gab fortan selbst Unterricht im Nadea Tanzstudio. "Eigentlich brachte Hollywood den Hula in den Westen. Jetzt ist er der Renner", sagt Kainz über den Hula, der so viel mehr als ein Tanz ist. "Ich mag wahnsinnig gern Geschichten erzählen. Das fasziniert mich, Geschichten über Götter, über die Liebe – in eine Rolle zu schlüpfen und diese auszudrücken."

"Hula braucht immer Text, eine Geschichte und den Tänzer“

Da passt der Hula perfekt dazu, denn hier werden Geschichten mit dem Körper im Tanz erzählt. Kainz, die selbst auch Flamenco unterrichtet, sieht im Hula eine ganz andere Art der ausgedrückten Energie. "Flamenco ist sehr temperamentvoll. Hula kann temperamentvoll sein, aber auch sehr weich. Mir gefällt das Fließende, Entspannende."

Hula tanzen von Hawaii

"Man muss sich mit der Kultur von Hawaii beschäftigen, sonst versteht man den Hula nicht. Hawaiianisch kann man nicht eins zu eins übersetzen, das ist unmöglich. Es gibt immer einen Hintergrund – das nennt man Kaona. Du sprichst offiziell von einem Berg, aber in Wahrheit bedeutet der Berg etwas."

Hula tanzen mit Einschränkungen

Es gibt auch Sitzhulas, wo man lediglich den Oberkörper bewegt. "Ich hatte eine Frau, die war 83 Jahre, der hab ich gezeigt, wie man am Stock Hula tanzt. Auch Asthma-Patienten haben mitgetanzt, es gibt kein Limit beim Tanzen und auch keine Altersgrenze." Auf die Frage, was man zum Hulatanzen mitbringen sollte, antwortet Kainz lächelnd: "Freude."

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