Nachhaltiges Bauen
Interview zum Bauprojekt DreiGang in Golling
Nachhaltiges Bauen ist im Trend. Das war einer der Kernpunkte der Bauen und Wohnen Messe in Salzburg. Ein besonderes Projekt wird derzeit in Golling von Salzburg Wohnbau umgesetzt. „DreiGang" ist laut Architektin Sabine Resmann, ein Bauvorhaben, bei dem neue Maßstäbe im Recycling gesetzt werden.
SALZBURG. Rund 80 Prozent des alten Baumaterials werden bei dem Bauprojekt in Golling in den Kreislauf zurückgeführt. Vieles davon wird direkt an Ort und Stelle wiederverwertet. Wie uns Sabine Resmann auf der „Bauen und Wohnen" erklärt, wird das ganze auch wissenschaftlich durch das Forschungsprojekt R70 begleitet.
DreiGang
In Golling wird seit dem 25. Mai das Wohnbauprojekt DreiGang von Salzburg Wohnbau umgesetzt. Auf dem 3000 Quadratmeter großen Grundstück eines früheren Seniorenheims sollen 36 Wohnungen entstehen. Dabei soll es sich dann um einen Mix aus Eigentums,-Mietkauf- und Mietwohnungen handeln. Besonders ist an dem Bauprojekt laut der leitenden Architektin Sabine Resmann, dass anstatt das alte Gebäude einfach abzureißen, dieses im Sinne des bestmöglichen Recyclings rückgebaut wird.
„Das Besondere daran ist, dass wir nicht einfach begonnen haben, auf grüner Wiese irgendetwas zu planen. Wir haben durch genaue Analyse des Bestands rückgebaut und den Großteil der Materialien Sortenrein an die Hersteller rückgeführt, um sie in den Kreislauf der Wiederverwertung einzubringen."
Architektin Sabine Resmann, Salzburg Wohnbau
Wie Resmann erklärt, wird das Gebäude zu einem guten Teil aus den Materialien und Ressourcen des Altbestandes bestehen. Wieviel bei dem neuen Gebäude dann prozentuell wirklich aus den recycelten Materialien bestehen wird, kann man laut Sabine Resmann nicht genau sagen. Fakt sei aber, dass 81 Prozent der Materialien wieder in den Kreislauf zurückgeführt wurden.
Forschungsprojekt R70
Ebenfalls besonders ist laut der Architektin der wissenschaftliche Zugang zu dem Bauprojekt. Um das ideale Recycling der alten Materialien und Ressourcen zu gewährleisten, läuft begleitend das Forschungsprojekt R70.
„Das Forschungsprojekt dokumentiert das Ganze. Es ist ja kein üblicher Schritt, dass ich, bevor ich ein Gebäude abbreche oder rückbaue, das komplett aufmessen lasse, einen digitalen Zwilling erstelle und mit einer Schad-und Störstoffanalyse im Vorfeld, also vor der Neubauplanung, genau den Prozentsatz der Materialien, den ich aus dem Altbestand gewinnen kann, analysiere. Das ist schon eine sehr spannende Geschichte."
Sabine Resmann, Architektin bei Salzburg Wohnbau
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