Ein ganzer Haushalt auf Rädern
Wie Lukas Uitz vom Verein fairkehr einen Wohnungsumzug nur mit Lastenrädern bewältigt
SALZBURG (pl). Umzugkartons stapeln sich bis unter die Decke, halbzerlegte Kästen liegen sperrig im Weg, haufenweise Krempel, von dem man sich einfach nicht trennen will - viele sind sich einig: Ein Umzug bringt immer viel Stress und Anstrengung mit sich. Selten passt der gesamte Hausrat in ein Fahrzeug. Also muss gleich mehrmals hin und her gefahren werden oder man leiht sich teure Transporter aus. Lukas Uitz, Sprecher vom Verein fairkehr in Salzburg, fand eine Alternative die funktioniert und davon abgesehen auch die Umwelt schont.
Von Bücherregal bis Bett
Lukas Uitz und Lebensgefährtin Anita Berner besitzen selbst kein Auto. Nachdem der Umzug aber buchstäblich vor der Tür stand, organisierten die beiden kurzerhand einen Umzug per Lastenrad: "Wir sind beide begeisterte Radfahrer. Jetzt wollten wir einfach probieren, den Umzug autofrei über die Bühne zu bringen. Von Bücherregal bis Bett konnten wir alles mit Lastenrädern transportieren. Ein Lastenrad war sogar mit 200 kg beladen", erklärt fairkehr-Sprecher Lukas Uitz, "Ein paar Kartons konnten nicht mehr rechtzeitig gepackt werden. Für sie haben wir einen E-Transporter von EMIL zur Verfügung gestellt bekommen. Somit ist der komplette Umzug abgasfrei."
Video vom Umzug:
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Mit dem Lastenrad durch die Stadt
Über 25 Gefährte transportierten große Mengen schwerer Möbel und Umzugskisten von einem Ende der Stadt ans andere, genau genommen von Lehen bis Aigen. Durch die teilweise sehr breite Ladung ging es aber nicht durchgehend über Radwege. Den Kontakt mit der autofahrenden Bevölkerung nahm Lukas Uitz gerne in Kauf: "Die Fahrt durch die Stadt fiel größtenteils unproblematisch aus. Ganz im Gegenteil, die Leute freuten sich sogar und winkten uns zu als sie uns sahen. Die Autofahrer akzeptierten in diesem Fall, dass sie kürzer treten mussten", so Uitz.
Eine Alternative zum Autotransport ?
Ein kompletten Haushalt nur mit dem Fahrrad zu übersiedeln ist ein ambitioniertes und machbares Unterfangen. Das hat fairkehr mit dieser Aktion bewiesen. "Das bedeutet natürlich nicht, dass Transporte in Zukunft alle per Fahrrad getätigt werden müssen oder können. Wir wollten zeigen, was mit dem richtigen Fahrradtyp alles möglich ist und dass zahlreiche Autofahrten obsolet wären, wenn öfter auf ressourcenschonende, geräuscharme und saubere Lastenfahrräder zurückgegriffen werden würde", erklärt Lukas Uitz. Auch der Elektromobil-Anbieter "EMIL" der Salzburg AG, bietet seit neuestem eine umweltfreundliche Lösung für größere Transporte: Außerhalb der Dienstzeiten des gelben E-Transporters, kann dieser von EMIL-Kunden ab 3,90 Euro pro Stunde ausgeliehen werden.
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