"Bringt mir seinen Kopf !"
Unglaubliche Szenen in der Getreidegasse zu Mozarts Geburtstag.
Als Video-Redakteur in der Stadt Salzburg unterwegs, liegt es auf der Hand auch von dessen Touristen-Magnet Nummer Eins zu berichten: Mozart. Der hatte nämlich am 27.01.2014 Geburtstag. Zum 258. mal. Die Stiftung Mozarteum Salzburg veranstaltete hierzu ein kleines Fest in der Getreidegasse 9, auch bekannt als Mozarts Geburtshaus.
<i style="padding:5px;background-color:#0384c7;color:#ffffff;"> Das Video zu dieser Geschichte finden Sie hier. </i>
Geplant war eine kurze nette Rede, eine schöne Geburtstagstorte, eine kleine Ausschank mit Heißgetränken, alles was halt so dazugehört. Sogar die Bürgergarde zog herauf, die Kanone im Schlepptau.
Der angrenzende Hagenauerplatz wäre ein schöner Austragungsort für dieses Spektakel gewesen. Betonung auf "gewesen" denn die 200 Gäste komprimierten sich zu einer kleinen Traube direkt vor dem Eingang vom Geburtshaus. Ähnliche Szenen kenne ich nur von der Umkreisung der Kaaba in Mekka. Im Mittelpunkt die Torte mit einem Portrait von Wolfgang persönlich.
Für einen Bericht benötigte ich klarerweise unbedingt ein Foto vom Anschnitt der Torte. Gerade rechzeitig drängte ich mich noch nach vorn an die Front, nur mehr die Bürgergarde mit ihren Lanzen und Piken war zwischen mir und Mozarts Kopf. Neben mir bemerkte ich eine alte Frau die von der Garde zurückgedrängt wurde. Sie gab an von der Presse zu sein. Zu ihrer Verteidigung: sie hielt immerhin eine professionelle Spiegelreflex in der Hand, doch die Wache winkte sie ab.
Ich hatte mittlerweile mein Foto und dachte nur eins: raus hier. In dem Moment als die Torte angeschnitte wurde, spürte ich den immer größer werdenden Druck von hinten. 200 gieriege Mäuler drängten nach vorn. Ich fühlte mich fast wie im Mittelalter, als ob Mozart gerade für vogelfrei erklärt wurde - "Bringt mir seinen Kopf!". Die Bürgergarde hielt die Menge im Zaum.
<i style="padding:5px;background-color:#0384c7;color:#ffffff;"> Das Video zu dieser Geschichte finden Sie hier. </i>
Meinen Rucksack über Kopf, drängte ich mich mühevoll nach draußen. Ein ältere Herr gab mir beim Vorbeigehen noch einen Schubs mit auf dem Weg. Er murmelte: "Jojo, die Rucksackträger sind mir schon am liebsten!". Bloß weg hier.
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