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Besuch in der Krypta der St. Johannes Kirche

Nach rund dreißig Jahren hat die Spitalskirche St. Johannes im Salzburger Landeskrankenhaus erstmals wieder die Pforten ihrer Gruft geöffnet. Der Grund dafür sind die aktuellen Renovierungsarbeiten. Wir wagten gemeinsam mit Pfarrer Josef Pletzer einen Blick ins Reich der Toten.

SALZBURG. Die Krypta der St. Johannes Kirche enthält die Eingeweide von Johann Ernst Graf von Thun-Hohenstein, der von 1687 bis 1709 Fürsterzbischof von Salzburg war. Weiters beherbergt die Gruft auch die sterblichen Überreste von 37 Priestern die von 1704 bis 1790 hier beerdigt wurden. 

Geöffnet für zwei Wochen

Aktuell ist die Krypta insgesamt zwei Wochen lang für die mediale Berichterstattung zugänglich. Grund dafür sind Renovierungsarbeiten, bei denen der Boden angehoben wird, um einen barrierefreien Zugang zur Kirche zu schaffen. Vor Ort gab uns Vizedechant des Salzburger Zentralraums und Maxglaner Pfarrer Josef Pletzer einen Einblick.

Vizedechant Josef Pletzer neben der Urne des Fürsterzbischofs. | Foto: Philip Steiner
  • Vizedechant Josef Pletzer neben der Urne des Fürsterzbischofs.
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„Diese Krypta ist gebaut worden, als auch die Kirche gebaut wurde, vor über dreihundert Jahren. Um den Zugang zur Kirche barrierefrei zu machen, mussten wir den Boden anheben und haben die Gruft geöffnet. Ich bin ganz begeistert davon. Man spürt hier den Frieden und die Ruhe. Die Priester der ersten hundert Jahre, also von 1704 bis 1790, die hier gewirkt haben, sind hier beerdigt. Und hier in dieser Urne sind die Eingeweide von Graf Ernestus Fürsterzbischof von Thun beigesetzt. Er hat ja in Kirchen, die er gebaut hat, seine Organe an den unterschiedlichsten Orten beisetzen lassen. Hier die Innereien, in der Dreifaltigkeitskirche das Herz und in der Kollegienkirche das Gehirn. Sein Leichnam wurde in der Domkirche beigesetzt. So wurde sein Vermächtnis wie es im Barock üblich war mit einem Teil seines Körpers festgehalten."
Josef Pletzer, Vizedechant Salzburger Zentralraum

37 Priester haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. | Foto: Philip Steiner
  • 37 Priester haben hier ihre letzte Ruhe gefunden.
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Messe in der Krypta

Am Samstag, den 20. April feierte Pfarrer Pletzer gemeinsam mit anderen Gläubigen die Messe in der Gruft. Er zeigt sich von dem Erlebnis begeistert. Denn da die Krypta nur äußerst selten geöffnet wird, ist es auch für ihn eine besondere Gelegenheit.

Am Samstag, den 20. April feierte Josef Pletzer die heilige Messe in der Krypta. Laut ihm herrschte dabei wirklich eine besondere Stimmung | Foto: Philip Steiner
  • Am Samstag, den 20. April feierte Josef Pletzer die heilige Messe in der Krypta. Laut ihm herrschte dabei wirklich eine besondere Stimmung
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„Das letzte mal wurde die Krypta bei Sanierungsarbeiten geöffnet. Sie ist auch total schön erhalten. Nur die Spinnweben waren zum weggeben. Das hat das Team hier im Landeskrankenhaus gemacht. Am Samstag, den 20. April durften wir hier auch eine Messe anlässlich des 315. Todestages des Fürsterzbischofs Graf Ernestus von Thun feiern. Die Messe haben wir mit lateinischen Gesängen gefeiert, weil die Priester hier unten haben ja noch keine Messe auf Deutsch gekannt. Da haben wir uns gedacht, dass sie sich sicher freuen, wenn wir sie auf lateinisch abhalten."
Josef Pletzer, Vizedechant Salzburger Zentralraum

16 Plätze sind in der Krypta noch frei. | Foto: Philip Steiner
  • 16 Plätze sind in der Krypta noch frei.
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Beerdigung lieber zuhause

16 Plätze sind aktuell in der Krypta der St. Johannes Kirche noch frei. Es ist ein schöner Ort für die letzte Ruhe, betont auch Josef Pletzer. Trotzdem möchte er, wenn der Tag kommt, lieber zuhause beerdigt werden. „Es würde mir hier schon gefallen. Denn es ist ein besonderer Ort. Aber er ist immer zu. Das hat natürlich auch seinen Reiz, weil hier hat man wirklich seine ewige Ruhe. Schließlich schauen nur ab und zu Journalisten vorbei. Ich möchte aber einmal in meiner Heimat in Going am Wilden Kaiser beigesetzt werden, damit mich die Leute auch am Grab besuchen können", so der Vizedechant.

Josef Pletzer (rechts) mit Bauleiter Norbert Haslauer in der frisch renovierten Kirche. | Foto: Philip Steiner
  • Josef Pletzer (rechts) mit Bauleiter Norbert Haslauer in der frisch renovierten Kirche.
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