Kommentar: Wohltätigkeit im Advent
Leise rieseln die Gewissensbisse
Der heutige Kommentar von Bezirksblätter-Redakteurin Anna Wintersteller behandelt das Thema Wohltätigkeit im Advent. Jedes Jahr um diese Zeit bekommt sie ein schlechtes Gewissen.
Alle Jahre wieder das gleiche Spiel: Wird der Lebkuchengeruch intensiver und gehört "Last Christmas" im Radio zur Tagesordnung, wird auch der kleine Druck in der gewissen Magengrube immer stärker: Das schlechte Gewissen klopft an. Schüttle ich sonst schnell abwehrend den Kopf, wenn mich auf der Straße jemand um eine Spende bittet, bin ich im Advent viel großzügiger. "Ich hab es ja so gut", denke ich mir dann. Kurz vor dem Heiligen Abend spiele ich alljährlich mit dem Gedanken, doch noch in einer Suppenküche auszuhelfen.
Das Vorhaben ist dann aber auch wieder schnell verschoben: "Zu Weihnachten helfen sicher eh schon viele." Egal, welches wohltätige Vorhaben ich mir vornehme, der innere Schweinehund siegt schlussendlich. Umso bewundernswerter finde ich Menschen wie Oskar Schings, der in Kenya seine eigene Hilfsorganisation gegründet hat, oder andere Salzburgerinnen und Salzburger, die neben ihrer Lohnarbeit einer freiwilligen Tätigkeit nachgehen. Mein Vorsatz deshalb: eine Scheibe abschneiden. Aber nicht nur im Advent, sondern ganzjährig.
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