Zwölfergasse 21
„Raus aus Gas“ für gründerzeitliches Haus in Rudolfsheim

- Von links: Anita Angerer (PORR), Hauseigentümerin Helga Brun, wohnfonds_wien-Chef Gregor Puscher, Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál, Architekt Günther Trimmel, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, der Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus Dietmar Baurecht, Michael Horvatits (PORR) und Architektin Isabella Wall.
- Foto: PID/Martin Votava
- hochgeladen von Patricia Hillinger
Eine geförderte Sanierung und erneuerbare Energie über Erdwärmesonden machen ein 158 Jahre altes Gebäude im 15. Bezirk klima- und zukunftsfit.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Das 1865 errichtete Gebäude in der Zwölfergasse 21 besteht aus einem straßenseitigen Haupttrakt und einem Seitentrakt. Im Rahmen einer umfassenden geförderten Sanierung wurde es nun neu gestaltet und fit für die Zukunft gemacht. "Zukunftsweisende und herausragende Projekte wie hier in der Zwölfergasse bringen neue Lösungen. Das fast 160 Jahre alte Haus wurde zeitgemäß und rücksichtsvoll saniert. Für die Bewohnerinnen und Bewohner bringt das mehr Lebensqualität“, so Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.
Energie über Erdwärmesonden
Sanieren ist ein Zukunftsthema. Das Angebot der "Hauskunft" wird daher immer stärker nachgefragt, weiß Gaál. Das besagte Gründerzeithaus wird nun dank Erdwärmeversorgung komplett gasfrei beheizt und gekühlt und verfügt darüber hinaus über eine PV-Anlage. "Dieses Haus ist eines von insgesamt 100 Beispielen, die wir bis 2025 sammeln wollen, um die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten, aus fossilen Brennstoffen auszusteigen, zu demonstrieren“, so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).
Bisher wurde das Gebäude in der Zwölfergasse mit Erdgas beheizt. Ab sofort wird es mittels Wärmepumpe inklusive Photovoltaik-Unterstützung beheizt und gekühlt. Die Grundlage des Systems bildet der Energiegewinn aus Erdwärmesonden. Das Sondenfeld besteht aus sieben Sonden. Dafür konnten vier Sonden im Innenhof des Gebäudes gesetzt werden. Um eine 100-prozentige Geothermieversorgung sicherzustellen, wurden zusätzlich drei Sonden am Straßenrand vor dem Gebäude eingeplant. Sie werden nun errichtet. Diese Möglichkeit, für die Energieversorgung eines privaten Wohnhauses das öffentliche Gut zu nutzen, ist neu im Wiener Stadtgebiet.

- „Raus aus Gas!“: Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky beim Abdrehen des Gashaupthahnes.
- Foto: PID/Martin Votava
- hochgeladen von Patricia Hillinger
Um das Erdreich im Bereich der Sonden zu regenerieren – also wieder zu erwärmen –, ist außerdem eine Solarthermie-Anlage am Dach Teil des Energie-Konzepts.
„Rudolfsheim-Fünfhaus verfügt über einen guten Altbaubestand, der Innovation im Bereich behutsamer klima- und zukunftsfitter Sanierung wie bei der Zwölfergasse zulässt. Ich freue mich in Zukunft auf mehr Projekte dieser Art“, so der Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus Dietmar Baurecht (SPÖ).
Neues Leben für historisches Haus
Ein Hofgebäude wurde zur Gänze abgebrochen, um zu entsiegeln und zu begrünen. Auf dem Seitentrakt entstand ein Flachdach, das nun eine attraktive Freifläche bietet. Neben der Heizungsumstellung war Barrierefreiheit ein weiteres Schwerpunktthema bei der Sanierung. Der neu errichtete Lift wurde so ausgeführt, dass Menschen mit besonderen Bedürfnissen auch im Seitentrakt problemlos zu ihren Wohnungen kommen.
Weiters konnte mit umfassenden thermischen Maßnahmen der Heizwärmebedarf um rund 65 Prozent reduziert werden. Inklusive des neuen Dachgeschoßausbaus befinden sich im Gebäude nun 15 moderne Wohnungen, von denen mehr als zwei Drittel Freiflächen wie Balkone, Loggien oder Terrassen haben. Zahlreiche weitere Maßnahmen wie zum Beispiel der Einbau von Schallschutzfenstern in Richtung des Bahnhofsgeländes runden die Sanierung ab.

- Das 158 Jahre alte Haus wurde saniert, das Dachgeschoß ausgebaut. Von links: Architekt Günther Trimmel, der Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus Dietmar Baurecht, Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
- Foto: PID/Martin Votava
- hochgeladen von Patricia Hillinger
Sanierungsberatung mit Zukunft
Mit der Sanierungsoffensive "Wir SAN Wien" werden Grätzl aufgewertet und Wien für die nächsten Jahrzehnte zukunftsfit und klimafit gemacht. Die Hauskunft als kostenlose Sanierungsberatung unterstützt alle, die Häuser sanieren wollen – etwa auch zu den Themen Heizungstausch und erneuerbare Energien. Im Jahr 2022 gab es rund 3.500 Beratungen. „Allein im ersten Halbjahr 2023 wurden rund 1.400 Beratungen durchgeführt“, zeigt sich Nicole Büchl, Leiterin der Servicestelle „Hauskunft“, zufrieden. Über die Servicehotline 01/402 84 00 können sich Bürgerinnen und Bürger zu den verschiedenen Angeboten der Hauskunft anmelden.
Infos: www.hauskunft-wien.at
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