Studie zum Radmarathon
Radler lassen viel Geld im Tannheimer Tal

- Der Radmarathon gelingt nur durch viele Helfer. Wirtschaftlich ist die Veranstaltung für die Region von großer Bedeutung.
- Foto: Veranstalter
- hochgeladen von Günther Reichel
Über den Wert von Großveranstaltungen wird mitunter intensiv diskutiert. Nicht immer erschließt sich deren wirtschaftliche Bedeutung für eine Region auf den ersten Blick. Beim Rad-Marathon Tannheimer Tal ist das jetzt anders: Die Uni-Innsbruck hat ihn sich ganz genau angesehen.
TANNHEIM. "Wirtschaftliche Wirkungen, Zufriedenheits- und Imageanalyse" - der Titel "klingt trocken", doch das, was das Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck rund um die Großveranstaltung im Hochtal zusammengetragen und ausgewertet hat, kann als Bestätigung für die Veranstaltung gesehen werden
Höchste Zufriedenheitswerte
Cheforganisator Michael Keller, er ist sozusagen der "Erfinder" des Rad-Marathons im Tannheimer Tal, ist die Zufriedenheit der Teilnehmer besonders wichtig. Heuer im Sommer wurde nachgefragt. Von den 1.990 Teilnehmern, welche am Ende das Ziel erreichten, nahmen sich am Ende 815 auch die Zeit, um den umfassenden Fragebogen auszufüllen.
87 Prozent wollen den Rad-Marathon weiterempfehlen, ihre Zufriedenheit ist also enorm hoch. In Teilbereichen geht diese Zufriedenheit sogar auf 98 Prozent hinauf.
"Mehr geht im Grunde gar nicht mehr", stellt Keller fest, denn manches liegt nicht im Ermessen des Veranstalters - wenn etwa das Wetter nicht mitspielt, oder es Staus bei der Anreise gibt.
Wirtschaftlicher Faktor
Michael Keller ist aber nicht nur Cheforganisator des Rad-Marathons, sondern auch Geschäftsführer des Tourismusverbandes. In dieser Funktion interessiert ihn wiederum die Frage, ob die Veranstaltung der Region am Ende auch etwas bringt, monetär und Image mäßig. Und das tut sie.
Wert liegt bei 1,3 Millionen Euro
Laut Studie der Uni Innsbruck lag der daraus generierte "regionalökonomische Gesamteffekt" des Rad-Marathon bei 1.348.804 Euro Es handelt sich dabei um Geld, das die Teilnehmer, ebenso aber mitreisende Angehörige oder Freunde, im Zuge der Veranstaltung in der Region gelassen haben. "Die Studie hat hervorgebracht, dass die Teilnehmer im Durchschnitt 730 Euro ausgegeben haben", staunt selbst der erfahrene Tourismusmanager nicht schlecht. Jene Fahrer, die als Tagesgäste dabei sind, geben immerhin noch 120 Euro in der Region aus.
Nutznießer davon sind die Beherberbungs- und Gastronomiebetriebe der Talschaft, ebenso aber auch Geschäfte, in denen man Verpflegung kauft, außerdem diverse Freizeiteinrichtungen, welche nebenher besucht werden.
Die organisatorische Seite ist in den rund 1,3 Millionen Euro nicht eingerechnet. Die findet in einer eigenen Kalkulation statt. Rund 280.000 Euro sind hier "zu stemmen". Die Verpflegung der Teilnehmer und Hilfskräfte fällt hier hinein, Absperrungen, Personalkosten, Werbung - all diese Dinge. Haupteinnahmequelle sind wiederum Startgelder und die Zuwendungen der Sponsoren. "Hier bilanzieren wir komplett ausgeglichen", freut sich Keller über eine gute Finanzgebahrung. Der Veranstalter verdiene hier am wenigsten, die Region ist der Nutznießer, erklärt Keller.
Aus einem Euro werden 4,8
Keller zieht den Vergleich: "Aus einem Euro, der eingesetzt wird, kommen am Ende 4,80 Euro für die Region heraus." Und er erklärt auch wie das geht: "Die Teilnehmer verbringen im Durchschnitt im Rahmen des Rad-Marathons 3,3 Nächte in der Region. Einzelne bleiben sogar bis zu zwei Wochen!" Und weil dieses Klientel selten allein anreist, sind eben zumeist die Partner bzw. Freunde mit dabei. Nicht selten wird die Veranstaltung gleich für den Familienurlaub in der Talschaft genützt. Es sind Einnahmen, die man ohne den Rad-Marathon nicht hätte.
"Der Radmarathon hat schon eine Kraft",
zeigt sich Michael Keller stolz über das Erreichte.
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