Alpenrose in Elbigenalp
Lechtaler Traditionsbetrieb in der Insolvenz

Das Sporthotel Alpenrose in Elbigenalp musste Insolvenz anmelden.
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  • Das Sporthotel Alpenrose in Elbigenalp musste Insolvenz anmelden.
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Das Sporthotel Alpenrose in Elbigenalp sperrt zu. 35 Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen. Am Sonntag verlassen die letzten Gäste das Haus.

ELBIGENALP. Baldauf. Hört man im Lechtal diesen Namen im Zusammenhang mit dem Tourismus, so kommt man zumeist unmittelbar auf das Hotel Alpenrose in Elbigenalp zu sprechen.

Der größte Betrieb im Lechtal

Lange Zeit war das Hotel der größte Tourismusbetrieb in der Region. "Wir haben bis zu 45.000 Übernachtungen im Jahr gehabt", erzählt Michael Baldauf. Gemeinsam mit Bruder Marc scheint er in den Firmenbüchern als Kommanditist des Unternehmens auf. Jetzt hat er namens der "Baldauf GmbH & Co KG" Insolvenz angemeldet.

Lange Verhandlungen

"Wir haben alles versucht, um den Betrieb weiterzuführen", erzählt Michael Baldauf, letztlich sei die Fortführung aber an der Finanzierbarkeit gescheitert. Für ihn unverständlich, habe es doch seitens der Hotel- und Tourismusbank die Zusage für eine Haftungsübernahme gegeben. Die Hausbank der Baldaufs habe der vorgelegten Lösung aber nicht zugestimmt, "und dann geht es eben nicht mehr."

35 Mitarbeiter sind betroffen

35 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen, darunter viele langjährige Dienstnehmer. Sie wurden über die Schließung und die damit verbundene Kündigung bereits informiert. Am Sonntag sperrt die Alpenrose zu.
Eine der letzten Aufgaben der Mitarbeiter ist es, vorhandene Buchungen zu stornieren und viele langjährige Gäste über die Schließung des Hauses zu informieren.  "Wir haben an rund 78.000 Gäste eine entsprechende Information verschickt", erzählt Baldauf von den Dimensionen. Hunderte Buchungen mussten storniert werden. Bitter für all jene, die auch eine Anzahlung geleistet haben: Die darf nicht zurückgezahlt werden, das Insolvenzrecht lässt es nicht zu.

Steht man vor dem Hotelkomplex, sieht man links die Alpenrose in ihrer anfänglichen Größe.
  • Steht man vor dem Hotelkomplex, sieht man links die Alpenrose in ihrer anfänglichen Größe.
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Seit 1943 im Familienbesitz

"Es ist eine fürchterliche Situation für uns", gesteht Michael Baldauf. Seit 1943 gehört die Alpenrose der Familie Baldauf. Über die Jahre hinweg wuchs der Betrieb vom Gasthaus zum Luxushotel mit großer Wellnessanlage heran.
In den besten Zeiten steuerte das Elbigenalper Hotel etwa acht Prozent aller Nächtigungen im Lechtal bei, in Elbigenalp selbst waren es bis zu 50 Prozent.
Um das Haus für die Zukunft "fit" zu halten, habe man an der Verpachtung an eine Hotelkette gearbeitet.  Damit verbunden seien vorbereitende Maßnahmen gewesen, welche zunächst Ausgaben, und ebenso eine buchhalterische Verschiebung bei den Einnahmen gebracht habe. Die Baldauf GmbH geriet in "Schieflage".

Insolvenz ohne Eigenverwaltung

Trotz Verhandlungen sei man aus dieser nicht mehr herausgekommen. "Ich habe selbst Insolvenz angemeldet, ohne Antrag auf Eigenverwaltung", erzählt Michael Baldauf. 
Über die genaue Höhe der Schulden lassen sich laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) "aktuell keine seriösen Angaben machen." 
Die Rede ist von einem einstelligen Millionenbetrag. Laut Baldauf übersteigt der Wert der Liegenschaft den Schuldenstand um ein Vielfaches. Trotzdem ist unklar, ob das Hotel wieder aufsperren kann, oder ob es für immer geschlossen bleibt.

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Über die Jahre hinweg ist die Alpenrose in Elbigenalp zu einem großen Hotelbetrieb mit Wellnessanlage herangewachsen.
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