Moderne Wege der Vermarktung
Im Lechtal werden sechs Jagdreviere verpachtet
Das Außerfern bietet viele interessante Jagdreviere. Diese werden langfristig verpachtet. Die Ausschreibung wird oft nicht wahrgenommen, weil sie über einschlägige Kanäle abläuft. Die Jagdgemeinschaft Holzgau & Bach geht andere Wege und eröffnet dadurch interessante Einblicke in das Thema Jagd.
HOLZGAU/BACH. "Erleben Sie exklusive Jagdabenteuer in den Allgäuer Alpen. Die Jagdgemeinschaft Holzgau & Bach bietet Pachtmöglichkeiten für sechs einzigartige Jagdreviere im malerischen Lechtal. Entdecken Sie die Herausforderungen der Gebirgsjagd in einer atemberaubenden Naturlandschaft."
Würde man alle im Kontext des Themas Jagd stehenden Begriffe aus obigen Zeilen durch Begriffe aus der Freizeitwirtschaft ersetzen, könnte man meinen, einen Werbefolder einer Tourismusregion in Händen zu halten.
Umfassende Informationen
Tatsächlich finden sich diese Sätze auf der Internetseite www.jagd-lechtal.at. Gleich auf der Startseite werden Interessierte mittels Button an die richtige Kontaktstelle geleitet, um Pachtangebote abgeben zu können. Ebenso finden sich hier weiterführende Links hin zu sechs Revieren, zu allgemeinen Angebotsinformationen und auch der Link über Anreise und Lage der Reviere ist hier zu finden. "Man muss mit der Zeit gehen", erklärt der Holzgauer Bürgermeister Florian Klotz.
Zeitgemäße Vermarktung
Klotz ist eng in das örtliche Jagdgeschehen eingebunden. Die zur Verpachtung ausgeschriebenen Reviere befinden sich zu einem beträchtlichen Teil auf Holzgauer Gemeindegebiet. "Wir haben hier sehr schöne und sehr große Jagdreviere", hält Klotz, der selbst nicht auf die Jagd geht, mit Stolz fest.
Pächter zieht sich aus Altersgründen zurück
Die Neuausschreibung erfolgt turnusmäßig. Zehn Jahre dauert ein Pachtvertrag in der Regel. Der aktuelle Pächter ist in der Region ein guter Bekannter, bald sind es 30 Jahre, dass er sich um die Jagd in Holzgau bzw. Bach kümmert. "Aus Altersgründen hört der Pächter auf", erzählt Klotz. Sorge, dass sich kein Nachfolger findet, hat er nicht, im Gegenteil: "Unsere Jagdgebiete sind begehrt. Immer wieder einmal gibt es Anfragen, ob es etwas zu pachten gibt."
Gesamtfläche beträgt 4236 Hektar
Das war lange Zeit nicht der Fall, jetzt wird es aber Veränderungen geben. Unklar ist, ob ein einziger Pächter alle sechs angebotenen Reviere mit einer Gesamtfläche von 4236 Hektar übernimmt, oder nur Teile.
Das hängt einerseits an den Angeboten, die man noch bis 31. Dezember 2024 einreichen kann, und andererseits an den Verpächtern. Denn an sich sind die sechs Reviere eigenständig: "Die Entscheidung fällt in unterschiedlichen Gremien. Es wird sechs Einzelentscheidungen geben", klärt der Holzgauer Bürgermeister auf. Gut möglich, dass am Ende die Entscheidung zugunsten eines einzigen Pächters fällt.
Einreichfrist endet am 31. Dezember
Vor dem 31. Dezember 2024, dem letzten Tag für die Angebotslegung, wird niemand Einsicht in die Angebote haben. Danach werden die Angebote geöffnet, gesichtet und bewertet. In der Folge werden wichtige Entscheidungen für das Jagdwesen im oberen Lechtal getroffen.
Zum Zug kommt in der Regel das Bestgebot, das nicht automatisch dem Höchstangebot entsprechen muss. "Da spielen viele Faktoren mit hinein", erklärt Klotz. "Der Ausgang ist völlig offen. Das ist ein sehr komplexes Thema."
Der oder die neuen Pächter werden in der Folge ab dem 1. April 2025 revierverantwortlich sein - für zumindest zehn Jahre, so lange dauert es, ehe die nächste Ausschreibung erfolgt.
Zur Sache
Auf der Internetseite jagd-lechtal.at finden sich interessante Informationen. Ein Übersichtsbild klärt über die Lage der einzelnen Reviere in den Allgäuer bzw. Lechtaler Alpen auf. Ebenso über deren genaue Größe, vorhandene Wildarten und aktuelle Abschusszahlen. Ferner erfährt man Wissenswertes über die Infrastruktur im Revier, also vorhandene Jagdhütten und Wildfütterungen.
Die Idee, die Jagdreviere auf diese Weise anzubieten, stammt von der Jagdgemeinschaft Hinterhornbach. Diese hat die Internetseite jagd-lechtal.at ursprünglich erstellt und sie scheint daher auch im Impressum auf.
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