Sonne, Luft und ein langes Rohr
Aufwindkraftwerk könnte Höfen Strom liefern

- So könnte das Aufwindkraftwerk in Höfen aussehen: An der Felswand wird eine Kollektorfläche angebracht, darüber steigt das Kaminrohr nach oben.
- Foto: vmwenergy
- hochgeladen von Günther Reichel
Energiewende: Dieses Schlagwort ist derzeit in aller Munde. In Höfen wurde eine neue Technologie vorgestellt, die diesbezüglich zum Einsatz kommen könnte.
HÖFEN. Man nehme einen (alten) Steinbruch, verpasse diesem (teilweise) eine Verkleidung, wodurch ein überdimensionalen Glashaus entsteht, das der Wärmespeicherung dient, und schließlich lässt man diese Wärme durch ein großes Rohr die Felswand entlang aufsteigen. Dann braucht es noch eine Windturbine und fertig ist die Stromerzeugung mittels Aufwindkraftwerk.
Präsentation im Gemeinderat
In Wirklichkeit ist alles natürlich viel komplizierter und doch wiederum einfach. Wie die Stromerzeugung mittels Aufwindkraftwerk im Detail funktioniert, das wurde dem Höfener Gemeinderat vorgestellt. In der Gemeinde befindet sich nämlich ein möglicher Standort für die neue Technologie.
Bernhard Winklehner von der Firma "Valley Mountain Wind energy" mit Sitz in Thaur erläuterte im Höfener Gemeinderat die Funktionsweise der Aufwindkraftwerke anhand des Steinbruchs in Höfen. Dieser würde sich nach Ansicht des Geologen und Maschinebauers hervorragend für eine solche Anlage eignen.
Die Technologie, die dahinter steckt
- Aufwindkraftwerke nützen den Kamineffekt: Unter einem Foliendach wird durch die Kraft der Sonne Luft erwärmt. Grundvoraussetzung sind Südabhänge mit einer nutzbaren Höhendifferenz von zuminest 400 Metern. Die Felsfläche heizt sich durch die Sonneneinstrahlung stark auf, der vorhandene Temperaturunterschied zwischen Tal und Berg kann in der Folge zur Energiegewinnung genutzt werden.
Mögliche Standorte in Tirol
Winklehner und seine Partner haben sich mehrere mögliche Standorte in ihrem Umfeld angesehen. Im Bezirk Reutte würden sich aus ihrer Sicht der Steinbruch in Höfen und jener in Häselgehr (Rauchwand) eignen. Außerdem auf Tiroler Gebiet noch Steinbrüche bzw. Kiesgruben in Münster, Silz, Zirl, Kufstein, Roppen und Zams.
Höfen wäre ideal. Der Steinbruch ist nach Süden ausgerichtet, die Höhendifferenz zwischen Talboden in Gundkopf beträgt 600 Meter.
Projekte in Spanien und China
Noch gibt es keine vergleichbaren Kraftwerke im näheren Umfeld. Winklehner verwies aber auf ein Aufwindkraftwerk in Spanien, das in den Jahren 1982 bis 1989 mit einer ähnlichen Technologie Strom lieferte, ehe es durch äußere Einflüsse zerstört wurde. In China wisse man von einem Großprojekt, Details würden die Chinesen aber nicht Preis geben, so Winklehner.
Alles ist in Anfangsstadium
Höfens Gemeinderäte hörten interessiert zu und stellten diverse Verständnisfragen. Von einem konkreten Projekt ist man aber weit entfernt, zuviele Fragen sind offen. Winklehner verwies darauf, dass er mit dem Land Tirol und ebenso mit diversen Förderstellen in Kontakt steht.
Er hofft, bald Partner für die Umsetzung zu finden.
Höfen zeigt sich interessiert
Ob Höfen dieser Partner sein wird, kann Bürgermeister Rüdiger Reyman nicht sagen: "Wir haben uns das angehört und werden das Thema diskutieren. Uns hätten die Kosten und mögliche Erträge interessiert, aber dafür ist es wohl noch zu früh. Die Gemeinde als alleiniger Partner wird das aber nicht machen können", zeigt sich der Gemeindechef interessiert und zugleich zurückhaltend.
Weiteren Projektschritten seitens der Firma "Valley Mountain Wind energy" blicke man jedenfalls gespannt entgegen.
Besser informiert
Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at



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