Portrait
Anna Frey: vom kleinen Lechtal hinaus in die große Welt

- Anna Frey kommt viel herum. In Sydney (Australien) fühlt sich die Lechtalerin besonders wohl.
- Foto: privat
- hochgeladen von Günther Reichel
Anna Frey stammt aus dem Lechtal. Beruflich kommt sie viel herum, bis nach Wien, ebenso nach Australien.
BACH. Manche Menschen bleiben zeitlebens ihrer Heimat treu, andere zieht es in die Ferne. Eine, die viel herumkommt, ist die gebürtige Lechtalerin Anna Frey. Noch nicht einmal 30 Jahre alt, hat sie schon Dinge erlebt, von denen andere nur träumen können. Der MeinBezirk-Leserschaft erzählt sie in eigenen Worten ihre spannende Lebensgeschichte:
Von Madau in die weite Welt
"Mein Name ist Anna Frey, ich bin 29 Jahre alt und pendle als Stage Managerin zwischen Österreich und Australien. Am Leben in Sydney liebe ich die Nähe zum Wasser, das multikulturelle Miteinander, die Gelassenheit der Leute und den schönsten Arbeitsplatz der Welt.
An Wien schätze ich das kulturelle Angebot, den Schmäh, die Infrastruktur und die Nähe zu anderen Ländern. Selbstverständlich mache ich gerne Urlaub im Lechtal, wo ich es genieße, zur Abwechslung so reden zu können, wie mir der Mund gewachsen ist.
Die Wurzeln im Lechtal
Als Tochter zweier Lechtaler Wirtsleuten bin ich zwischen Bach und dem Seitental Madau aufgewachsen. Schon im Kindergarten war mein größter Traum, Rockstar zu werden und um die Welt zu touren. So erhielt ich von früh an Gitarren- und Trompetenunterricht und wurde Mitglied im Chor, der Musikkapelle und mehreren Bands.
Zudem durfte ich einen Sommer als Darstellerin auf der Geierwally Freilichtbühne mitwirken und liebte die Arbeit im Theater augenblicklich. Meine Ausbildung wurde schließlich am Musikgymnasium Innsbruck bzw. am Tiroler Landeskonservatorium in Form eines Vorbereitungsstudiums vertieft.
Neugierde als Triebfeder
Nach der Matura hatte ich den starken Drang die Welt zu entdecken. Es folgten fünf Jahre Rucksackreisen in sämtlichen Kontinenten, getrieben von der simplen Neugierde, Länder wie El Salvador, Brunei oder Vanuatu live zu sehen, zu hören und zu erleben. Zu meinen Favoriten gehören Südafrika, Kolumbien, Korea, Großbritannien und Australien, auf das ich 2015 zum ersten Mal einen Fuß gesetzt habe und mich instant in das Land und die Leute verliebte. Während dieser Reisejahre schloss ich ein Fernstudium ab und arbeitete sowohl im Ausland als auch während der Sommermonate zu Hause in Madau.
Traumberuf Stage-Managerin
Die Corona-Pandemie brachte mich zurück nach Tirol für ein Masterstudium und - ironischerweise - in die Kunst. Meiner Zeit bei den Tiroler Festspielen in Erl verdanke ich zum einen meine große Leidenschaft für die Oper und die Entdeckung meines Traumberufs im Stage-Management. Ich finde es unglaublich bereichernd, bei der Entwicklung einer Produktion mitzuwirken und muss mich auch heute noch selbst kneifen, wenn ich realisiere, dass ich quasi fürs Notenlesen, mich mit interessanten Menschen auszutauschen und Musik zu hören einen Lohnzettel bekomme.
Zwischen Kunst und Technik
Als Stage Managerin sehe ich mich als Bindeglied zwischen der Kunst, Administration und Technik. Während der Proben heißt das, für eine konstante Kommunikation zwischen Regieteams (Regisseur:in, Bühnenbildner:in, Lichtdesigner:in etc.) und allen Gewerken in einem Opernhaus zu sorgen.
Auf der Bühne bin ich für den reibungslosen Ablauf der Vorstellung verantwortlich und ‘fahre die Show’. Wie eine Leitzentrale lese ich die Noten der Oper mit und sage alle Aktionen live über ein Headset an, also Auftritte der Darsteller:innen, Umbauten auf der Bühne, Lichtwechsel, Toneinspielungen, Videoeffekte, Feuer, Rauch, Regen, Perücken- oder Maskenwechsel etc.. Ich sehe es auch als meine Aufgabe, mich um die Darsteller:innen zu kümmern, wenn die Nerven blank liegen oder sie einfach ein Glas Wasser brauchen. Da kommt die Wirtshaustochter durch.
Von der Volksoper Wien ins Sydney Opera House
Mein Weg hat mir über die letzten Jahre die Türen zu vielen tollen Kulturbetrieben eröffnet, etwa der Volksoper Wien, Melbourne Opera, Sydney Festival usw. Für jede einzelne Erfahrung und deren Lehren bin ich unglaublich dankbar. Das Highlight meiner Karriere war ohne Zweifel meine erste Premiere im Sydney Opera House.
Schon verrückt, wenn ich meine eigene Stimme über die Lautsprecher in diesem imposanten Gebäude höre.
Immer offen für Neues
Derzeit lebe ich meinen Traum zwischen ‘Austria and Australia’, bin aber immer offen für weitere Möglichkeiten, mich beruflich zu entfalten. Es gibt eine Vielzahl an Opernhäusern, Festspielen und Regisseur:innen, mit welchen ich gerne einmal zusammenarbeiten würde. Da ist ein Leben schon fast zu kurz. Das ist das Schöne an meinem Beruf: jede Produktion ist anders, man kommt immer mit neuen Leuten in Kontakt und mein Durst für mehr wird stets größer."
MeinBezirk wünscht Anna Frey noch viele interessante Stationen und Erlebnisse auf ihrem beruflichen und privaten Lebensweg.
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