PV-Anlagen
Wer seine Anlage noch bis zum 31. März montiert, ist steuerbefreit

- Die Umsatzsteuerbefreiung auf PV-Anlagen fällt bald.
- Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
- hochgeladen von Johannes Brandner
Die steuerliche Begünstigung für Photovoltaikanlagen bis 35 kWp wird bald abgeschafft. Ein Beschluss des Nationalrats sieht vor, dass ab April der reguläre Umsatzsteuersatz von 20 Prozent gilt. Überraschend bleibt jedoch eine kurze Übergangsfrist, die bestimmten Installationen noch die Steuerfreiheit ermöglicht. Branchenvertreter kritisieren das abrupte Ende der Regelung und fordern stabile Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien.
SALZBURG. Seit der Nationalratssitzung von letzter Woche ist es fix: Die Umsatzsteuerbefreiung auf Photovoltaikanlagen bis maximal 35 Kilowatt-Peak gehört bald der Vergangenheit an. Der Beschluss ist Teil des Regierungsprogrammes von ÖVP, SPÖ und NEOS, um Kosten einzusparen und ein Defizitverfahren der EU zu verhindern. Anders als zuerst kommuniziert, bleibt jedoch noch eine sehr kurze Übergangsfrist bestehen.
Laut der Interessensvertretung PV-Austria wird die Umsatzsteuer von 20 Prozent bei allen Anlagen, die bis 31. März noch geliefert und installiert werden, ausgesetzt. Ursprünglich hatte es geheißen, die Befreiung gelte nur für jene Verträge, die bis 7. März abgeschlossen seien. Sollte ein Vertrag über die Lieferung/Installation einer PV-Anlage vor dem 6. März abgeschlossen worden sein, gilt die Umsatzsteuerbefreiung, wenn die Anlage bis Ende des Jahres (31.12.2025) fertig installiert wird (= Abnahme durch den Anlagenbetreiber). Ab 1. April gilt für sämtliche Verträge, die über die Lieferung/Installation einer PV-Anlage abgeschlossen werden, der Regelsteuersatz von 20 Prozent Umsatzsteuer.
Pochen auf stabile Rahmenbedingungen
Im Gespräch mit Pongauer Photovoltaik-Betrieben wurde deutlich, dass die Änderung nicht mit offenen Armen begrüßt wird. Dass die Steuerbefreiung irgendwann fallen würde, war abzusehen, die Schnelligkeit, mit der dies jetzt aber passiert, sei aber doch verwunderlich. "Egal wie die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sind, sie müssen stabil sein, damit eine gewisse Planbarkeit da ist", heißt es im Tenor.
Kritik kommt auch von PV-Austria: "Statt die immense Bedeutung heimischer, erneuerbarer Energien für eine leistbare Energieversorgung zu erkennen und diese durch moderne Rahmengesetze zu stärken, schwächt die neue Bundesregierung mit ihren kurzsichtigen Beschlüssen lieber den bereits strauchelnden Wirtschaftsstandort Österreich. Dass derart weitreichende Maßnahmen in einem intransparenten Schnellverfahren durchgepeitscht werden, ist ein fatales Signal. Wir brauchen keine überstürzten Experimente, sondern einen verlässlichen, langfristigen Plan, um die Energiepreise zu senken“, kritisiert Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria.
Das könnte dich auch interessieren:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.