Berufseinstieg
St. Johanner Schule kooperiert mit AMS und Betrieben

- Handelsschüler Kilian Buhl am Computer in der "Übungsfirma" mit Lehrern, Schulleiter Hans Rabl (li). und AMS-Chef Thomas Burgstaller (re.).
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Mit einer Kooperation wollen die Handelsschule St. Johann und das Arbeitsmarktservice Bischofshofen Schüler besser in den Arbeitsmarkt integrieren. Für die Praxis- und Schnuppereinheiten stehen 30 regionale Partnerbetriebe zur Verfügung. Denn klar ist: Jeder Betrieb braucht dringend Fachkräfte.
ST. JOHANN, PONGAU. Die Handelsschule geht mit dem Arbeitsmarktservice Bischofshofen gemeinsame Wege: Ziel der Kooperation in der Praxis-HASch St. Johann ist es, Berufspraxis zu sammeln und auf die Nachfrage am Arbeitsmarkt einzugehen. So ermöglicht man den Schülern eine zusätzliche Fachausbildung in Nachfrageberufen, beispielsweise mit der "Lehre 18plus", und einen raschen Übergang in eine Erwerbstätigkeit mit altersadäquatem Gehalt. "Vielen Schülern fehlt ob des riesigen Angebots ein Gefühl für das, was am Arbeitsmarkt gefragt ist. Wir wollen daher vermehrt mit Unternehmen in Kontakt treten", erklärt Schulleiter Hans Rabl. 30 Partnerbetriebe aus nahezu allen Wirtschaftssektoren stehen dafür zur Verfügung. Die Schüler sollen sich intensiver mit Berufszielen befassen und werden im Berufseinstieg unterstützt.
Stark regional ausgerichtet
AMS-Chef Thomas Burgstaller erkennt das Potential von Handelsschülern als Fachkräfte der Zukunft: "Sie bekommen eine starke kaufmännische Grundausbildung, die in vielen Jobs gefragt ist. Der Fachkräftemangel ist derzeit eklatant. Unser Projekt ist stark auf den Pongau ausgerichtet und zeigt auf, was der Arbeitsmarkt hier braucht." Der 18-jährige Handelsschüler Kilian Buhl ist bereits Profi-Mountainbikesportler. Er hat sich für die HAS entschieden, weil sie ihm mehr Freiraum für den Sport, gleichzeitig aber eine solide Ausbildung bietet. "Ich war immer wirtschaftlich interessiert, deshalb war es für mich ein idealer Schritt", sagt Buhl. Er plant mit seiner Schwester, die Schneidermeisterin ist, ein eigenes Unternehmen für funktionale Radbekleidung und Sportmode zu gründen.

- AMS-Chef Thomas Burgstaller klärt die jugendlichen Schülerinnen und Schüler im Unterricht über die Situation am Arbeitsmarkt auf.
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HAS kämpft um ihren Ruf
Viele Schüler würden sich etwa in der Handelsakademie mit Fremdsprachen schwer tun, für sie wäre oft ein Wechsel in die HAS sinnvoll. Pädagoge Gerald Scharler weiß aber, dass die Handelsschule um ihren Ruf zu kämpfen hat: "Bei einigen Schülern, vor allem aber bei den Eltern ist der Umstieg in die HAS meist unbeliebt, obwohl den Schülern viele Türen offen stehen." Auch Rabl weiß, dass das früher ausgegebene Motto "Mach' die Matura, dann geht's dir einmal besser" heute nicht mehr unbedingt gilt. Burgstaller bestätigt, dass gelernte Fachkräfte meist mit deutlich höheren Gehältern einsteigen als viele Akademiker. Gerade die verkürzte Lehre nach der Schule, die für Unternehmen vom AMS subventioniert wird, sei mit kollektivvertraglichem Grundlohn ein besonders attraktives Angebot.

- Die Handelsschule St. Johann setzt verstärkt auf Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice und mit regionalen Betrieben
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Bildung und Ausbildung vereint
"Im kaufmännischen Berufsfeld sehen wir zunehmend Einstiegsprobleme, auch weil ein Konkurrenzdruck herrscht – etwa durch praxiserprobte Lehrlinge oder durch höher ausgebildete Arbeitskräfte. Demgegenüber steht ein Fachkräftemangel besonders im Tourismus, im Handel, in Gesundheits- und Technikberufen", weiß Burgstaller. Die neue Kooperation umfasst intensive Beratungsleistungen des Berufsinformationszentrums (BIZ) des AMS Bischofshofen. Praktika sowie konkrete Ausbildungs- und Arbeitsplätze in Partnerunternehmen werden angeboten. Die Schüler schreiben auch eine Abschlussarbeit über ein regionales Unternehmen.
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