Einblick in AMS-Lehrhotel
Hier werden die Arbeitskräfte der Zukunft ausgebildet

Traditionelle österreichische Küche steht am Lehrplan in den AMS-Lehrhotels. | Foto: Nicole Hettegger
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Die Lehrhotels des AMS bilden in sechs Wochen Fach- und Hilfskräfte für den Tourismus aus. Die Teilnehmer kommen meist aus Wien und viele von ihnen entscheiden sich, als Saisonkraft im Salzburger Land zu arbeiten. MeinBezirk warf einen Blick in das Lehrhotel in Radstadt.

RADSTADT, ZELL AM SEE, ST. MICHAEL. Das Salzburger Land lebt vom Tourismus, vor allem in den kalten Wintermonaten wäre ohne die vielen Urlauber besonders rund um die Skigebiete nicht viel los. Damit die Fachkräfte der Zukunft im Bereich des Tourismus bestens ausgebildet sind, hat das AMS mit den Lehrhotels eine neue Initiative gestartet. Seit 2019 gibt es das Projekt in Radstadt und mittlerweile wird es seit einem Jahr auch in Zell am See und St. Michael im Lungau betrieben.

Top Vorbereitung angeboten

Überwiegend aus Wien kommen jene Arbeitskräfte, die in den Lehrhotels auf eine Wintersaison im Salzburger Land vorbereitet werden. Die Vorbereitung erfolgt in den Bereichen Küche, Service oder Etage und dauert sechs Wochen. MeinBezirk warf einen Blick in das Lehrhotel in Radstadt. Hier wird das Jugendgästehaus Tauernruh vom AMS in der Zwischensaison gemietet. Insgesamt 26 Teilnehmer werden heuer unter Anleitung der zwei BFI-Trainerinnen Sabine Schwaiger und Anita Gappmaier sowie sechs weiteren fachlichen Trainern durch die Vorbereitung geführt.

Sabine Hafner und Anita Gappmair vom BFI geben ihr Wissen weiter. | Foto: Nicole Hettegger
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In Kleingruppen von maximal zehn Personen erlernen die Teilnehmer Grundkenntnisse wie beispielsweise die Zubereitung von verschiedenen Teigen und bekommen Einblick in die traditionelle österreichische Küche. Zudem lernen sie, Werte wie Sauberkeit und Pünktlichkeit zu pflegen. Während dieser sechs Wochen wird das gemietete Hotel zum "Selbstversorgerhotel", wo die Teilnehmer alles unter großer Eigenverantwortung managen müssen.

Auf Erfolgsschiene

Dass das Lehrhotel ein Erfolgsprojekt ist, weiß Thomas Burgstaller vom AMS: "Rund zwei Drittel der Teilnehmer bleiben der Region als Arbeitskraft erhalten." Sabine Hafner vom BFI ergänzt: "Man trifft immer noch Teilnehmer vom ersten Kurs von vor fünf Jahren auf den Straßen Radstadts. Manche der Teilnehmer haben in der Zwischenzeit auch einen Lehrabschluss gemacht und sind beruflich aufgestiegen." Die heurigen Teilnehmer in Radstadt sind bunt gemischt, kommen aus verschiedenen Nationen und sind zwischen 19 und 56 Jahren alt. Unter ihnen finden sich sowohl Quereinsteiger als auch Ausgebildete.

Schon in der ersten Woche zauberten die Teilnehmer in der Küche des Lehrhotels solch Köstlichkeiten. | Foto: Nicole Hettegger
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Ein Teilnehmer erzählt

Stanislav Ozevov ist einer der Teilnehmer. Er studierte an einer englischen Universität Hotelmanagement und lebt mittlerweile seit vier Jahren in Österreich. Sein großer Traum ist es, selbst einmal ein Hotel zu führen. Die Teilnahme am Lehrhotel ermöglicht ihm einen Einblick in die Praxis. Vor allem den Bereich Service, in dem Ozevov bisher kaum tätig war, will er kennenlernen. Positiv überrascht war er vom Standort Radstadt. "Ich habe das Gefühl, dass ich im Urlaub bin", erzählt Ozevov schmunzelnd seinen ersten Eindruck zum Ausblick auf die Berge. Dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen, kann er sich gut vorstellen. "Diesen Winter würde ich gerne in Salzburg arbeiten. Ich habe auch keine Angst vor der Kälte", meint der gebürtige Moskauer und ergänzt: "In Wien, wo ich nun lebe, ist der Winter grau und es ist nicht viel los. Das ist hier anders."

Stanislav Ozevov ist einer der Teilnehmer. Er träumt davon, später einmal selbst ein Hotel zu führen. | Foto: Nicole Hettegger
  • Stanislav Ozevov ist einer der Teilnehmer. Er träumt davon, später einmal selbst ein Hotel zu führen.
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Dass Personen wie Stanislav Ozevov dringend gebraucht werden, zeigt der Stellenmarkt. Anfang November waren noch mehrere hundert Stellen im Tourismus im Bezirk nicht besetzt. Während Lehrlingszahlen konstant bleiben, vergrößern sich viele Betriebe und der Bedarf an Arbeitskräften in der Hotellerie und Gastronomie steigt.

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