Viele Vorteile
Eisbaden ist nicht nur etwas für Extreme
Eisbaden bringt viele Vorteile mit sich – das weiß Kaltwasserexperte Hansjörg Ransmayr. In seinen Kursen und Büchern gibt er Tipps weiter. Unsere Redakteurin hat sich in einem seiner Kurse an die eiskalte Herausforderung gewagt und weiß: Jeder kann lernen, das Eintauchen ins kalte Nass zu genießen.
SALZBURG. Eine Sportart, bei der vielen schon beim bloßen Gedanken daran der Schauer über den Rücken läuft, ist Eisschwimmen. Dabei ist es nicht nur eine Tätigkeit für Extreme und Unerschrockene, auch der ganz normale Hobbysportler kann darin seine Freude finden – wenn er ein paar Tipps und Tricks beachtet. Diese lernte unsere Redakteurin in einem Eisbade-Kurs bei Hansjörg Ransmayr.
Viele Vorteile
Ransmayr ist ehemaliger Langstreckenschwimmer und erfahrener Eisschwimmer. In seinen Kursen und Büchern gibt der Bischofshofener sein Wissen weiter. Er erklärt: "Eisbaden hat viele Vorteile. Unter anderem stärkt es das Immunsystem, hemmt Entzündungen, hilft gegen Schlaflosigkeit sowie Depression und lindert Menstruations- und Wechselbeschwerden." Weil es sich zudem positiv auf das Selbstwertgefühl auswirkt, wird Eisbaden auch erfolgreich in der Begleitung von schwer erziehbaren Jugendlichen angeboten. "Diese Jugendlichen brauchen eine Challenge, die sie bewältigen können und worauf sie stolz sein können", gibt Ransmayr einen Einblick in seine Arbeit.
Kaum Ausrüstung wird benötigt
Eisschwimmen unterscheidet sich vom Eisbaden durch die dynamische Bewegung im Wasser. Je nach Wassertemperatur wird unterschieden zwischen Kaltwasserschwimmen (unter 15 Grad), Winterschwimmen (unter 10 Grad) und Eisschwimmen (unter 5 Grad). Eisschwimmen kann man in unserer Region in Seen, Flüssen oder unter Wasserfällen.
Ein Vorteil dieser Wintersportart ist, dass sie wenig Ausrüstung verlangt. Neben Badebekleidung sind ein Handtuch und die Mitnahme eines warmen Getränks sowie warmer Kleidung für danach Must-Haves. Anderes – wie Badeschuhe, Schwimmkappen, Ohrenschützer, eine Schwimmboje oder ein digitales Thermometer – kann das Eisbade-Erlebnis noch verbessern, ist aber nicht zwingend notwendig.
Es ist Kopfsache
Am wichtigsten für das Eisbaden oder Eisschwimmen sei die eigene Einstellung. "So vieles findet im Kopf statt", meint Ransmayr. Die richtige Atemtechnik kann helfen, zur Ruhe und zu innerer Gelassenheit zu kommen. "Eisbaden ist grundsätzlich gefahrlos und gesundheitsfördernd. Probleme können dann entstehen, wenn jemand die Luft anhält", erklärte Ransmayr. In seinem Eisbade-Kurs lehrt er die Teilnehmer deshalb auch verschiedene Atemtechniken, die der Vorbereitung dienen und während des Schwimmens im kalten Nass angewendet werden. Damit das Eisbaden auch wirklich gefahrlos bleibt, sollte man auch nicht betrunken, krank, nach einem opulenten Mahl oder ausgehungert ins Wasser gehen.
Nicht zu lange im Wasser bleiben
Anfängern gibt Hansjörg Ransmayr einen weiteren wichtigen Tipp auf den Weg: "Man sollte in die kalte Jahreszeit hineinschwimmen. Das bedeutet, dass das erste Mal Eisschwimmen nicht im 5 Grad kalten Wasser erfolgen soll, sondern man sich langsam herantastet." Sein Kurs startet beispielsweise immer im Oktober, wo die Wassertemperaturen zwischen zehn und 15 Grad betragen.
"Außerdem sollte man am Anfang in Minuten nicht länger im Wasser bleiben, als das Wasser in Grad warm ist. Hat ein See eine Wassertemperatur von neun Grad, sollte man sich anfangs nicht länger als neun Minuten darin aufhalten. Beginnt man im Wasser zu zittern, ist das ein Zeichen, das Wasser eher zu verlassen", so Kaltwasserexperte Ransmayr.
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