Bergrettung
Zwei Einsätze am Königsjodler

- Vier Polen mussten in der Nacht vom Königsjodler ins Tal gebracht werden.
- Foto: Bergrettung Mühlbach Hkg.
- hochgeladen von Anita Empl
Gleich zwei Mal in kurzer Zeit musste die Bergrettung ausrücken um Kletterer vom Königsjodler in Mühlbach wieder sicher runter zu bringen.
MÜHLBACH. Zwei Einsätze musste die Pongauer Bergrettung vor Kurzem in Mühlbach am Hochkönig bewältigen. Insgesamt sechs Personen mussten aus akuter Bergnot vom Birgkar geborgen werden.
Abstieg in Dunkelheit
„Bereits am Freitag in der Nacht kam um 23 Uhr eine Alarmierung“, schildert Thomas Knöpfler, der Ortsstellenleiter von Mühlbach die Situation, „ auf etwa 2100 Metern Höhe konnten vier Polen im Schneefeld im Birgkar nicht mehr weiter. Sie hatten die Orientierung nach einem Notausstieg vom Klettersteig Königsjodler komplett verloren. Bei ihrem versuchten, nächtlichen Abstieg rutschte einer der vier Männer im Schneefeld aus und verletzte sich dazu auch noch.“

- Vier Polen mussten in der Nacht vom Königsjodler ins Tal gebracht werden.
- Foto: Bergrettung Mühlbach Hkg.
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Mangelhafte Ausrüstung
Die Polen seien zu spät und mit absolut mangelhafter Ausrüstung in den langen und deshalb herausfordernden Klettersteig eingestiegen. „Sie riefen auch viel zu spät Hilfe um Hilfe.“ Bergretter aus Mühlbach stiegen um 23 Uhr zu den Polen auf und sicherten sie bis 5:30 Uhr morgens mühsam bis ins Tal: „Sie hatten eine völlig unzureichende Ausrüstung, waren nur mit Sportschuhe, ohne Steigeisen und Pickel und außerdem mit kurzen Hosen bekleidet unterwegs", sagt Knöpfler.

- Trotz Warnung stieg ein Holländer mit seiner neunjährigen Tochter bei schlechten Bedingungen auf.
- Foto: Bergrettung Mühlbach Hkg.
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Tochter in Gefahr gebracht
Am darauf folgenden Sonntagnachmittag kam die nächste Alarmierung für die Mühlbacher Bergretter: Ein 50-jähriger Holländer war mit seiner neunjährigen Tochter in den Königsjodler-Klettersteig eingestiegen. „Obwohl ihnen vom Wirt der Erichhütte abgeraten wurde“, betont Knöpfler. Die beiden seien bei Regen beim Notausstieg raus. Nachdem sie den Steig nicht mehr finden hätten können, baten sie um 15:30 Uhr per Mobiltelefon um Hilfe. Bei Starkregen stiegen die Bergretter wieder ins Birgkar auf und holten auch diese beiden Sportler sicher ins Tal.
Dringende Warnung
„Derzeit muss man wirklich dringend vor einem Abstieg durch das hochalpine Birgkar abraten“, betont der Bergretter und Ortsstellenleiter Knöpfler. „Das Birgkar sollte ohne Steigeisen und Pickel und für Unerfahrene und Ortsunkundige tabu sein.“
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