Regionales aus Tenneck
Sie machen aus Christbäumen und Kaffee Erde

- von links: Philipp Klausner, Hannah Gruber und Frederik Parigger
- Foto: Benjamin Salizzoni
- hochgeladen von Johannes Brandner
Frederik Parigger, Philipp Klausner und Hannah Gruber von "Terra Alpin" in Tenneck verwandeln Christbäume, Grünschnitte und sogar Kaffeesud in wertige Pflanzenerden.
TENNECK. Wer schon einmal mit dem Auto vom Pongau über die Bundesstraße in Richtung Salzburg gefahren ist, dem wird bei Tenneck schon einmal ein großes Schotter- und Kieswerk auf der linken Seite aufgefallen sein. Dass hier allerdings auch seit ein paar Jahren regionale Erden hergestellt werden, wissen nur die wenigsten.

- Frederik Parigger und Philipp Klausner vor einem ihrer riesigen Komposthaufen.
- Foto: Johannes Brandner
- hochgeladen von Johannes Brandner
Die Pongauer Frederik Parigger und Philipp Klausner widmen sich gemeinsam mit Hannah Gruber seit ein paar Jahren dem Projekt "Terra Alpin", mit dem sie heimisch erzeugte und torffreie Erden in die Pongauer Gärten bringen wollen. "Wir machen mittlerweile schon drei verschiedene Arten von Komposten, die wir für unsere acht Erden verwenden", erklärt Frederik Parigger.

- Hier entsteht der Kompost für die Weiterverwendung und Mischung. Er erreicht teilweise Temperaturen von bis zu 75 Grad Celsius.
- Foto: Johannes Brandner
- hochgeladen von Johannes Brandner
Wissen, was drin ist
Für ihre Produkte achten sie besonders darauf, dass vor allem Rohstoffe verwendet werden, die in der Region zur Verfügung stehen. Daher arbeiten sie mit Gemeinden und Entsorgungsunternehmen zusammen und nehmen diesen zum Beispiel alles ab, was zu "Rasen, Grünschnitt und Gartenabfällen" zählt. Nach Weihnachten verarbeiten sie daher auch Tausende Christbäume zu Holzfasern. Regulärer Biomüll aus dem Haushalt ist für sie allerdings tabu.

- Aus diesen Grünabfällen wird der Kompost erzeugt.
- Foto: Johannes Brandner
- hochgeladen von Johannes Brandner
"Wir können hier die Qualität nicht gut genug kontrollieren", erklärt Philipp Klausner, der sich primär mit der Qualitätssicherung beschäftigt. Neben Gartenabfällen werden aber auch andere Rohstoffe wie Ziegel, die sonst Ausschussware gewesen wären, verarbeitet. Ein besonderes Projekt wurde erst kürzlich fertiggestellt: "Wir arbeiten mit Altstoff Recycling Austria (ARA) zusammen, welche uns den Kaffeesud aus verwendeten Kapseln zur Verfügung stellen. Denn jede Hausfrau weiß, dass Kaffeesud ein idealer Blumendünger ist, daher nutzen auch wir ihn für unsere neue Kaffeeerde", so Frederik Parigger.

- In den Substraten kommen auch Ziegelsteine zum Einsatz, die Ausschussware einer Ziegelfabrik sind.
- Foto: Johannes Brandner
- hochgeladen von Johannes Brandner
Für die, die mehr wollen
"Unser Anspruch ist es, passionierten Hobbygärtnern und lokalen Unternehmen, die mehr Wert auf Qualität und Regionalität legen, etwas zu bieten. Daher können und wollen wir auch überhaupt nicht mit anderen Herstellern um den günstigsten Preis konkurrieren, denn jeder weiß, dass Qualität auch einen gewissen Preis hat", betont Parigger.

- Auf diesem Platz werden die verschiedenen Erden gemischt. In jedem Lagerplatz liegt eine bestimmte "Zutat" dafür.
- Foto: Johannes Brandner
- hochgeladen von Johannes Brandner
Einzig ein paar Spezialdünger, die nicht selbst herstellbar sind, müsse man von woanders beziehen. Die Produkte sind in verschiedenen Gebinden, vom 20-Liter-Sack bis hin zum zwei Kubikmeter großen Big Bag im Werksverkauf und Onlineshop erhältlich.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.