Unsere Erde
In zehn Schritten hin zum Green-Event

- Barrierefreiheit hört nicht beim Eingang auf. Zu achten ist auch auf Toiletten, Parkplätze oder Zuschauerplätze.
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Unter dem Begriffe Green Event Salzburg bietet das Land Salzburg Beratung bei der Umsetzung von nachhaltigen Veranstaltungen an. Egal ob es um ein kleines Marktfest oder ein großes Konzertspektakel geht, nachhaltig feiern kann man in jedem Format.
SALZBURG. Der Begriff Nachhaltigkeit wird meist mit der Produktion von Gebrauchsgütern und Lebensmitteln verbunden, dass aber auch Dienstleistungen und Veranstaltungen nachhaltig sein könnten ist eher unbekannt. Dabei kann die Ausrichtung einer Veranstaltung nach umweltfreundlichen Gesichtspunkten ein zusätzlicher Anreiz für interessierte Besucher sein. Denn neben der Hauptattraktion achten diese vermehrt auf die Qualität von Speisen und Getränken sowie auf die Sauberkeit des Veranstaltungsortes.
Zehn Punkte
Um seine Veranstaltung als Green Event bezeichnen zu können sollten bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Das Land Salzburg gibt dazu zehn Punkte aus, die von Barrierefreiheit über Getränke bis hin zur Bewerbung der Veranstaltung gehen.
- Bewerbung einer klimaschonenden Mobilität
- Saisonale, regionale und vorzugsweise biologische Lebensmittel
- Ausgabe von Mehrweggeschirr, Gläser, Becher und Besteck
- Einkauf von Getränken in Groß- und/oder Mehrweggebinden
- Verwendung von Großgebinden anstelle von Portionsverpackungen bei Ketchup Senf, etc.
- Sinnvolle und geeignete Abfalltrennung und -sammlung
- Vermeidung von Einweg-Dekorationen und Einweg-Giveaways
- Sparsamer Ressourcenverbrauch und erneuerbare Energie
- Barrierefreiheit
- Verwendung des Green Event Logos bei der Bewerbung
Umweltfreundlich und Mobil
Eine Nachhaltige Veranstaltung beginnt nicht beim Eingang sondern schon bei der Anreise. Der Veranstaltungsort sollte mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Fahrrad gut erreichbar sein. Ist der Veranstaltungsort öffentlich nicht erreichbar, sollen umweltfreundliche Alternativen wie Shuttledienste, Fahrradtaxidienste, Fahrgemeinschaften oder Mitfahrbörsen angeboten werden. Die Möglichkeit zur umweltfreundlichen Anreise sollte jedenfalls im Vorfeld beworben werden. Barrierefreiheit wird nicht nur gefordert, sie ist auch ein zusätzlicher Anreiz eine Veranstaltung zu besuchen, dabei sind auch alltägliche Dinge wie ausreichend große Eingänge und barrierefreie Toiletten zu beachten.

- Barrierefreiheit hört nicht beim Eingang auf. Zu achten ist auch auf Toiletten, Parkplätze oder Zuschauerplätze.
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Auf die Speisen achten
Strenger wird es bei den Speisen und Getränken die bei der Veranstaltung angeboten werden.
Es sollen überwiegend saisonale und regional produzierte Lebensmittel und Getränke verwendet werden. Vorzugsweise sollten diese auch biologisch produziert worden sein. Das gilt auch für nicht regionale Lebensmittel wie Kaffee, Tee, Kakao und Schokolade die in Österreich nicht angebaut werden. Bei letzteren ist auch darauf zu achten, dass sie fair gehandelt wurden. Nachhaltig Essen heißt auch alternativen zu Fleisch anzubieten. Mindestens ein vegetarisches oder veganes Hauptgericht sollte bei der Veranstaltung angeboten werden. Fische und Meeresfrüchte müssen aus regionaler bzw. biologischer Aquakultur oder aus Wildfang mit MSC Gütesiegel stammen. Untersagt ist die Verwendung von aus Sicht des Tier- und Artenschutzes bedenklicher Lebensmittel, wie Gänsestopfleber oder Schildkrötensuppe. Auch bei der Verpackung von Lebensmitteln wird auf Nachhaltigkeit geachtet. Es werden Großgebinde anstelle von Portionspackungen, wie Ketchup, Senf und Co., empfohlen und Kaffeepads sowie Kaffeekapseln sollten nicht verwendet werden.

- Mindesten eine vegetarische oder vegane Alternative sollte auf dem Menu stehen.
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Trinken mit Hausverstand
Das Österreichische Leitungswasser hat durchgehend Trinkwasserqualität und soll nach Verfügbarkeit den Besuchern auch angeboten werden. Auch ethische Aspekte wie die Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum gehören zu den Anforderungen von Green Events, dass heißt es sollte keine „Happy Hour“ oder ähnliches geben. Alle Getränke, die für die Veranstaltung benötigt und die im Land Salzburg in Mehrweggebinden (Fässer, Mehrwegflaschen,...) erhältlich sind, sollen auch in dieser Form bezogen werden.

- Alkohol sollte in Maßen ausgeschenkt werden.
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Wiederverwenden was möglich ist
Mehrweg statt Einweg lautet der Wahlspruch für Geschirr, Dekoration und Giveaways. Bei den Getränken soll auf Plastik- und Pappbecher verzichtet werden und lieber zu Porzellan, Glas oder wiederverwendbaren Kunststoffbechern gegriffen werden. Das gleiche gilt für Teller und Besteck, allerdings kann hier auch auf Einweggeschirr aus nachwachsenden Rohstoffen zurückgegriffen werden. Grund dafür ist, dass sicherheitspolizeiliche Bestimmungen die Verwendung von zerbrechlichen Materialien nicht immer erlauben. Dekorationen sollten so gewählt werden, dass sie wiederverwendet werden können. Oder sie ist aus natürlichem Material hergestellt bzw. kommt von einem sozialökonomischen Betrieb. Also lieber Papiergirlande statt Luftballons. Giveaways sind bei Gästen eine beliebte Erinnerung, aber für einen Green Event sollten sie nur unverpackt ausgegeben und aus natürlichem bzw. umweltfreundlichen Material gemacht sein. Wer doppelt Gutes tun will kann seine Geschenke bei einem gemeinnützigen Betrieb beziehen.

- Einweg Geschirr sollte seinen letzten Weg gehen und durch Mehrweg ersetzt werden. Dieses kann man beim Partyverleih auch mieten.
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Energie und Ressourcen sparen
Strom sollte aus erneuerbaren Quellen oder aus einer Eigenversorgungsanlage kommen. Beispielsweise gibt es bereits mobile Photovoltaikanlagen die gemietet werden können. Ebenso beim Wasserverbrauch ist auf Sparsamkeit zu achten, insbesondere bei den Sanitärenanlagen. Bei Reinigungsmitteln jeglicher Art sind umweltzertifizierte Produkte zu verwenden. Generell sollte auf Special Effects die Abfall erzeugen oder unnötig viel Energie verbrauchen verzichtet werden. Damit sind Feuerwerke, Konfetti oder Skybeamer gemeint. Vor und hinter den Kulissen soll anfallender Abfall getrennt werden, dass heißt auch das Besucher die Möglichkeit haben sollen ihren Müll richtig zu trennen.

- Mobile Photovoltaikanlagen sind im freien Gelände eine Alternative für Dieselgeneratoren.
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Richtig werben
Sind diese Punkte beachtet steht der Bewerbung der Veranstaltung nichts mehr im Weg, aber auch hier ist auf eine ressourcenschonende und umweltfreundliche Vorgehensweise zu achten. Die Zahl an Flyern und Postern kann verringert und durch Mailings bzw. online Portale – wie der meinbezirk.at Veranstaltungskalender – ersetzt werden. Es darf auch mit dem Logo von Green Event Salzburg geworben werden. Darüber hinaus werden entsprechende Werbemittel zur Verfügung gestellt, die den nachhaltigen Charakter der Veranstaltung hervorheben.
"Unsere Erde."

Wir setzen das Jahr 2020 unter den Themenschwerpunkt „Unsere Erde“. In allen Printausgaben sowie auf meinbezirk.at berichten wir regelmäßig über die Themen Umwelt- und Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Dazu gibt es Tipps, wie auch Sie Ihr Privatleben nachhaltiger gestalten können.





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