Grundzusammenlegung in Piesendorf: 100 Landwirtschaftliche Betriebe dabei

- Flurbereinigung Piesendorf: Wolfgang Haupolter (Projektleiter), Landesrat Josef Schwaiger, Anton Aberger (Fürthermoar, Obmann der Flurbereinigung Piesendorf; Grundzusammenlegung) und Friederike Moser (Agrarbehörde Salzburg).
- Foto: LMZ / Franz Neumayr
- hochgeladen von Klaus Moser
PIESENDORF. Es war kein einfaches Unterfangen, aber jetzt ist alles unter Dach und Fach. Einige sprechen sogar von einem Jahrhundertereignis: In Piesendorf wurde die Grundzusammenlegung von landwirtschaftlichen Flächen fixiert. Das Problem bislang: Viele kleine und oftmals weit vom Hof entfernte Grundtücke bedeuteten für die Bauern eine hohe Arbeitsbelastung, zudem wirkte sich die Situation auch erheblich negativ auf die Wirtschaftlichkeit aus. Jetzt werden auf dem betroffenen Gebiet von 600 Hektar Maßnahmen umgesetzt, die es ermöglichen, dass die Anzahl der Grundstücke von 860 auf 320 reduziert wird.
Rund 100 Beteiligte
Die neuen Grundstücke werden es den rund 100 beteiligten land- und forstwirtschaftlichen Betrieben ermöglichen, ihre Flächen zeitgemäß zu bewirtschaften. "Durch die Zusammenlegung ist es möglich, zeitgemäße Strukturen zu schaffen. Manchen Landwirten wird es dabei sicher nicht leicht fallen, sich von einzelnen Grundstücken zu trennen und neue zugeteilt zu bekommen. Insgesamt ist eine Grundzusammenlegung aber ein Projekt, von dem noch viele darauffolgende Generationen profitieren werden und das wesentlich dazu beiträgt, landwirtschaftliche Existenzen auf Dauer abzusichern", sagt Agrarreferent Landesrat Josef Schwaiger.
Neue Weganlagen
In zahlreichen Verhandlungen und Einzelgesprächen sei es gelungen, die Flächen neu einzuteilen und damit für jeden einzelnen Beteiligten eine Verbesserung seiner Flächenstruktur zu erreichen. Neben der Neuausformung der Grundstücke werden auch Weganlagen neu angelegt um die Flächen besser erreichen zu können. "Ebenso wesentlicher Bestandteil von Flurbereinigungen ist die umfangreiche Einbindung ökologischer Aspekte. Sowohl der Bestand von 14 Hektar stehender Gewässer als auch 10,8 km Fließgewässer bleibt erhalten. Auch die bestehenden Streuwiesen bleiben unberührt. Weiters werden zirka 5,5 km Hecken sowie 108 Einzelbäume gepflanzt", meint Schwaiger.
Kostenteilung
Die Kosten für dieses Gesamtprojekt belaufen sich auf 1,633 Millionen Euro. 969.500 Euro davon werden von Land, Bund und EU bereitgestellt. 663.500 Euro kommen von Interessentenbeiträgen, also den Betroffenen selber, sowie der Gemeinde Piesendorf, der Pinzgaubahn und Landesstraßenverwaltung. Zuständig für die Durchführung von Grundzusammenlegungsverfahren ist die Agrarbehörde des Landes Salzburg. Derzeit laufen im Bundesland Salzburg 86 Zusammenlegungsverfahren mit einer Gesamtfläche von rund 3.700 Hektar.
Weiterer Zeitplan
Die Baumaßnahmen (Weganlagen) beginnen im September 2014 und werden voraussichtlich im Frühjahr 2016 abgeschlossen. Die vorläufige Besitzübergabe der neu geformten Grundstücke ist ebenfalls im Frühjahr 2016 geplant. Die grundbücherliche Umsetzung der Neueinteilung soll aus heutiger Sicht im Jahr 2017 erfolgen.
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