Uniklinikum Salzburg
Pinzgauer (9) ist nach Wirbelsäulen-OP schmerzfrei

- Dozent Michael Mayer mit Jonathan bei der ersten Nachkontrolle sechs Wochen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus.
- Foto: SALK/Bernhofer
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Der neunjährige Jonathan war mit einer Fehlbildung der Wirbelsäule (kongenitale Skoliose) zur Welt gekommen. Durch eine Spezial-OP kann er nun ohne Schmerzen herumtollen.
PINZGAU/SALZBURG. Laut seinem behandelnden Orthopäden Michael Mayer, Leiter der orthopädischen und degenerativen Wirbelsäulenambulanz an der Uniklinik für Orthopädie und Traumatologie, hatte Jonathan einen überzähligen, asymmetrischen Halbwirbel, der die Wirbelsäule verschoben hat.
"Unbehandelt oder zu spät behandelt hätte das in weiterer Folge zu lebensprägenden Schmerzen und Einschränkungen geführt.", erklärt Mayer. Wichtig sei zudem gewesen, dass der Eingriff noch vor der nächsten großen Wachstumsphase gemacht wurde. Laut Thomas Freude, Vorstand der Uniklinik für Orthopädie und Traumatologie am Uniklinikum Salzburg werden solche Fälle in Österreich normalerweise an deutsche Spezialzentren überwiesen, was jedoch für die Familien in der Regel eine große Belastung bedeutet.

- Der überzählige, asymmetrische Halbwirbel ist hier deutlich zu erkennen.
- Foto: SALK
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Ein erfolgreicher Eingriff
"Mayer hat aber selbst elf Jahre lang in zwei solcher Spezialzentren im Ausland gearbeitet und von dort die notwendigen Techniken mitgebracht, als er vor zwei Jahren zurück zu uns ans Uniklinikum gekommen ist. Daher konnten wir die Operation bei uns durchführen.“, so Thomas Freude. Für den Eingriff wurden mit einem Partner aus der Industrie spezielle Instrumente entwickelt. In der Brustwirbelsäule wurden vier Wirbel versteift, was im späteren Leben keine größeren Probleme bereiten soll, da die Brustwirbelsäule durch den Brustkorb generell sehr rigide sei.

- Nach der Operation hat Jonathan nun eine gerade Wirbelsäule.
- Foto: SALK
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Der Eingriff war der erster seiner Art am Uniklinikum Salzburg und ein voller Erfolg. Bereits am 2. Tag nach der OP begann man mit der Remobilisierung, am 7. Tag konnte Jonathan nach Hause entlassen werden. Nach sechs Wochen war die erste Nachkontrolle, in drei Monaten würde die nächste Folgen. Danach werden Mayer und Jonathan sich einmal jährlich bis zum Ende der Pubertät sehen. Seit der Operation hätte Jonathan nur einmal Schmerzmittel eingenommen, ansonsten hätte er keine Schmerzen. Bei seinem Kontrolltermin erzählt er zudem stolz, dass er bereits im Schnee gespielt habe.
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