Naturpark Weißbach
Erhalt artenreicher Bergwiese ("Bergmahd")

- Freiwillige schwingen Rechen und Handsensen beim Projekt "Bergmahd" im Naturpark Weißbach.
- Foto: Naturpark Weißbach
- hochgeladen von Johanna Grießer
30 Freiwillige schwangen ihre Handsensen und Rechen für den Erhalt einer artenreichen Bergwiese am Litzlsattel.
WEIßBACH. "Bergmahd" dient zur Erhaltung der einmähdigen Wiese, die wertvollen Lebensraum für viele Pflanzen und Insekten bietet. Zudem wird die Alpenvereins-Jugend stark mit eingebunden. "Die Kinder und Jugendlichen lernen dabei viel über die traditionelle Arbeitsweise der Heuernte", so Markus Mayrhofer vom Alpenverein, Sektion Leogang.
Die Projekt-Partner Markus Mayrhofer (Alpenverein Leogang), Thomas Zanker (Bayrische Saalforste) und David Schuhwerk (Naturpark Weißbach) freuten sich über die vielen helfenden Hände. "Das harmonische Miteinander konnte man an diesem Wochenende sehr spüren", freut sich Thomas Zanker. "Hier hilft man zusammen und möchte mit guten Beispiel vorangehen, egal ob man acht oder 80 ist."
Bergwiesen ungenutzt
Früher gab es viele Gründe für die Bewirtschaftung der steilen Bergwiesen: So wurde etwa Heu für das Vieh in den sogenannten Bergmahdern gewonnen, da die Felder im Tal dafür oft zu feucht und sumpfig waren oder weil dort Getreide angebaut wurde. Heute werden diese steilen Bergwiesen oft nicht mehr genutzt.
50 Jahre nicht gemäht
"Die etwa zwei Hektar große Leitn am Litzlsattel wurde 50 Jahre lang nicht gemäht", erklärt David Schuhwerk vom Naturpark Weißbach. "Sie geriet etwas in Vergessenheit." Die Bergwiese gehört den Bayrischen Saalforsten; sie drohte zu "verbuschen" und in Folge dessen zu verschwinden.
Bergwiese lebt wieder auf
Im Jahr 2017 wurde sie im Zuge des Bergwaldprojektes des Naturparks Weißbach geschwendet (gesäubert). Durch eine Förderaktion von "Blühendes Österreich" wurde ein Jahr darauf ein Projekt zum Erhalt der Bergwiesen finanziert und umgesetzt. Das Projekt "Wiederaufleben und Durchführung der Mahd einmahdiger Wiesen im Bereich Naturpark Weißbach bei Lofer" läuft für zehn Jahre.
Schon nach einem Jahr konnten der Schutzgebietsbetreuer Andreas Scharl und die Mitarbeitern des Naturparks 71 Pflanzenarten nachweisen. Das gewonnene Heu wird verwertet und von einem ortsansässigen Landwirt abgeholt.
Danke an die Helfer
Seien es Vertreter der Alpenvereinssektion Passau, die heuer zum ersten Mal mit dabei waren, oder die Bergretter von St. Martin bei Lofer oder die Biologin Sybille Kalas und die Betreuerinnen der Alpenvereins-Jugend – die Projektleiter sind dankbar für die zahlreiche Unterstützung.
"Gerade das Miteinander ein wichtiger Bestandteil der Mahd am Litzlsattel", meint David Schuhwerk. "So wurden danach auch Sense und Rechen niedergelegt, um gemeinsam in der Kaltwasserstube zu Abend zu essen und bei kühlen Getränken zu plaudern, zu scherzen und Pläne für künftige Jahre zu schmieden. An dieser Stelle gilt ein herzlicher Dank unseren Damen aus dem Küchenteam."
"Wir möchten uns auch bei all unseren Bauern bedanken, die nicht nur für ein Wochenende in der 'Leitn' stehen, sondern mit harter Arbeit das Fortbestehen von Almen und Bergmahdern für die Zukunft ermöglichen", so das Projekt-Team.


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