Perchtenverein Dunkelsteiner Pass
Uralter Brauch modern interpretiert
Die Perchten sind fester Bestandteil alpenländischer Kultur und faszinieren mit ihren kunstvollen Masken, eindrucksvollen Gewändern und lautem Glockengeläut. Ursprünglich als Schutzritual gegen böse Geister gedacht, verbindet der Brauch heute Tradition mit modernem Erlebnis. Ob als wilder Schreckensbringer oder freundlicher Glücksbringer, die Perchtenläufe sind ein lebendiges Stück kultureller Identität, das Jung und Alt begeistert.
HAFNERBACH/WEINBURG. Der Perchtenlauf ist ein faszinierendes Brauchtum, das mit seinen Masken und Figuren eine Mischung aus Mystik und Tradition darstellt. Besonders in Hafnerbach pflegt der Verein Dunkelsteiner Pass diese alte Kultur mit Hingabe. Gegründet 1998, zählt der Verein heute rund 40 Mitglieder und gehört zu den ersten Perchtengruppen Niederösterreichs.
„Mir ist es wichtig, dass das Brauchtum erhalten bleibt“, betont Günter Lagler, Mitglied des Vereins. Auch Christian Rösel, Obmann-Stellvertreter, erklärt, dass der Perchtenlauf vor allem Kinder ansprechen soll: „Wir wollen Kindern keine Angst machen. Ganz im Gegenteil: Am 5. Dezember veranstalten wir ‚Perchten zum Angreifen‘. Dabei können Kinder hinter die Masken blicken und sehen, dass ganz normale Menschen darunterstecken, während Eltern sich bei Glühwein wärmen.“
Die Wurzeln des Dunkelsteiner Pass
Der Name Dunkelsteiner Pass geht auf den mystischen Dunkelsteinerwald zurück. Anfangs bestand der Verein aus vier Masken, die aus unterschiedlichen Gemeinden stammten. Mittlerweile hat sich die Gruppe vergrößert und erweitert ihre Sammlung regelmäßig mit neuen Masken.
Mythologische Figuren: Wolf und Habergeiß
Heuer neu dabei sind eine Wolf-Maske und die Habergeiß. Der Wolf symbolisiert in der Mythologie dämonische Mächte, während die Habergeiß als übermächtiges Haustier der Perchten gilt. Rösel erklärt: „Wir verbinden alte Sagen mit modernen Elementen, ohne die traditionellen Figuren zu verlieren.“
Ein Verein mit Herz
Der Dunkelsteiner Pass versteht sich als familiärer Verein, in dem Zusammenhalt großgeschrieben wird. Für die Mitglieder gibt es klare Regeln: Ein absolutes No-Go ist es, vor dem 11. November aufzutreten. Diese Linie steht für die Werte des Vereins, der das Brauchtum mit Respekt und Authentizität pflegt.
Ein Erlebnis für die ganze Familie
So bleibt ein alter Brauch lebendig und wird gleichzeitig für moderne Generationen erlebbar gemacht. Ähnlich handhaben es auch die Weinburger Ruinenteufel, Obmann Daniel Pawlitschko sagt: "Wir sind ein junger, dynamischer Verein mit 28 Mitgliedern, nächstes Jahr freuen wir uns schon auf unseren Heimlauf bei der Kletterhalle in Weinburg mit 15 Gastgruppen." MeinBezirk hat vorige Saison schon über die Gruppe mit Video berichtet. Der Obmann lobt auch den Zusammenhalt unter den Vereinen, es wird sich abgewechselt und gegenseitig unterstützt.
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