Demonstration
Schweinerei im Pielachtal geht in die zweite Runde
Der Verein gegen Tierfabriken (VgT) protestiert nun schon zum zweiten Mal für einen Betrieb mit Tierhaltung. Das Vorzeigeprojekt Wechselweide der Brüder Hubmann in Gerersdorf soll geräumt werden. Die Drohung wurde noch immer nicht beseitigt.
GERERSDORF.Der Schweinebetrieb der Brüder Hubmann ist so innovativ, dass es dafür noch keinen Namen gibt. Es handelt sich um eine Art der Schweinehaltung direkt am Acker in einem Zelt. Ein wissenschaftliches Projekt möchte den Betrieb der Hubmanns in den nächsten Jahren begleiten, um die Auswirkungen auf die Umwelt und die Schweine objektiv zu erfassen. Derzeit handelt es sich jedoch nur um einen Antrag, und die Behörde ist daran interessiert, die Schweine abzuholen und zu töten. Der VGT hat daher vor der Landesregierung protestiert, um das Projekt zu retten.
Letzte Hoffnung
"Der Betrieb Hubmann ist der einzige in der Umgebung hier, der sich an das Tierschutzgesetz und seine Verordnungen hält. Die angedrohte Räumung von Hubmanns ist reine Behördenwillkür", sagt Martin Balluch, VgT-Obmann, der den Betrieb Hubmann sehr gut kennt. "Die letzte Rettung wäre jetzt das geplante wissenschaftliche Projekt der BOKU. Wird das bewilligt und finanziert, kann die Haltung im Probelauf für die nächsten Jahre weitergehen. Dann bin ich zuversichtlich, dass die Ergebnisse voll bestätigen werden, dass diese Haltung für die Tiere und die Umwelt ein riesengroßer Fortschritt ist", so Balluch.
Unterstützung der Haltung
wSPÖ-Tierschutzsprecher Dietmar Keck betont seine Unterstützung für den innovativen Weg der Tierhaltung, den die Familie Hubmann bei der Schweinehaltung einschlägt: Wir stehen hinter dem VGT. Der Skandal liegt nicht bei der Familie, die sich um Nutztiere bestmöglich bemüht, sondern bei der BH St. Pölten, die sich mit dem Stall in Traismauer beschäftigen hätte sollen, aber jetzt eine tierschutzkonforme Vorgangsweise unverständlicherweise blockiert."
Auch Stefan Gratz, Bürgermeister von Hafnerbach, tut seine Meinung kund:
"Als Nicht-Landwirt steht es mir nicht zu, ein fachliches Urteil zu fällen. Mir persönlich ist wichtig, dass Tiere artgerecht und ökologischen Standards entsprechend gehalten werden. Fakt ist, dass durch die derzeitige geltende Rechtslage die Tierhaltung, wie sie von Fam. Hubmann praktiziert wird, nicht rechtens ist. "
Auch auch er sieht eine Zukunft in der Innovation der Hubmanns:
"Es bräuchte eine Novellierung der geltenden Gesetze. Natürlich muss man immer aufgeschlossen für Neues sein, landwirtschaftliche Fachleute haben dies entsprechend zu beurteilen."
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