Mein Bezirk - Meine Familie 2019
Schulkinder teils sehr verwöhnt

"Aktion Bikeline" in Prinzersdorf: Pädagogen versuchen Kinder zu motivieren, den Schulweg mit dem Fahrrad zurückzulegen. | Foto: EMS Prinzersdorf
  • "Aktion Bikeline" in Prinzersdorf: Pädagogen versuchen Kinder zu motivieren, den Schulweg mit dem Fahrrad zurückzulegen.
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Erschreckend niedrig ist die Zahl der Kinder, welche wirklich im Pielachtal noch zu Fuß zur Schule gehen.

PIELACHTAL (th). Jause einpacken, Schulsachen schnappen und raus - denn die Freunde warten schon vor dem Haus. Der eine oder andere kann sich bestimmt an seine Schulzeit erinnern. Wir fragten die Pielachtaler, ob ihre Kinder zu Fuß, mit dem Rad, Roller, Auto oder Bus zur Schule gelangen.

Zu Fuß gehen ist out

In Gerersdorf hilft die Gemeinde mit dem Gemeindebus dort aus, wo kein Schulbus fährt. Der Großteil kann über das Schulbussystem abgewickelt werden. "Der Trend, auch kurze Wege mit dem Auto zu kommen, ist feststellbar. Es liegt aber oft daran, dass Eltern dies gleich mit der Fahrt zum Arbeitsplatz verbinden", so Bürgermeister Herbert Wandl. Bürgermeister von Hofstetten-Grünau, Arthur Rasch, ist der Meinung, dass früher mehr Schüler zu Fuß in die Schule gegangen sind. "Es wäre sinnvoll, wenn die Kinder gehen würden", so Rasch. Er betont, dass der Übergang bei der Gemeinde von nur fünf bis acht Schülern täglich genutzt wird. "Wir lotsen nur 30 Kinder täglich über den Schutzweg vor der Polizei. Das ist eine sehr niedrige Zahl", so Walter Horinek von der Polizei Ober-Grafendorf. "Wir haben keinen Bus zur Schule. Ich muss meine Kinder von Völlerndorf nach Ober-Grafendorf fahren", erzählt Bianca Gierer. In Prinzersdorf sind die "Öffis" pünktlich und bedarfsorientiert. "Dass einzelne Schüler auf kurzen Strecken mit dem Auto transportiert werden, ist zwar unvernünftig, aber doch eine Randerscheinung", so EMS Direktor Karl Mondl. "Seit geraumer Zeit beschäftigt man sich mit Initiativen wie 'Tut gut' oder 'Gesunde Schule' mit Nachhaltigkeitsthemen und diese stellen dem sogenannten 'Lifestyle' ein denkbar schlechtes Zeugnis aus", ergänzt er.

Ausnahmen gibt es

Martina Willmann aus Kirchberg, Mutter von vier Kindern, erzählt: "Bei uns läuft vieles spontan." Die Kinder fahren mit dem Bus, dem Auto oder gehen zu Fuß. Je nachdem, wie es sich zeitlich ausgeht. Doris Kaiser aus Kirchberg: "Mein Kind geht meist zu Fuß. Durch die frische Luft und Bewegung mit Freunden kommt Vinzenz schon munter in die Schule." "Frankenfels ist ein Top-Beispiel für eine gute Klima-Bilanz und die Vermeidung von CO2", freut sich Reinhard Wilhelm, Direktor der Neuen Mittelschule. Er betont, dass die Kinder morgens mit den Schulbussen oder zu Fuß in die Schule kommen. "Einige benützen die Himmelstreppe. In der schönen Jahreszeit kommen viele mit dem Rad oder Scooter zur Schule", weiß er. Mit dem Auto wird kaum ein Kind zur Schule gebracht oder abgeholt: "Wir haben, Gott sei Dank, keine Eltern-Autokolonnen vor der Schule." In der nächsten Ausgabe: Sport, Musik und Kultur – so verbringen die Kinder ihre Freizeit.

Alle weiteren Artikel zum Thema Pielachtal finden Sie hier.

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