Pielachtal
4-Tage Woche ist machbar
Für einige Pielachtaler ist es bereits Realität, ihren Vollzeitjob auf vier Tage aufgeteilt abzuarbeiten.
PIELACHTAL. "Ich bin selbständige Friseurin, arbeite alleine in meinem Salon", erzählt Susanne Moser. "Sehr positiv für mich an der Viertagewoche ist natürlich, drei Tage am Stück frei zu haben", erzählt Moser weiter. Sie ist alleinerziehend und als ihre Kinder noch klein waren, konnte sie die freien Wochentage für allerlei Erledigungen nutzen. "Die Schattenseite daran ist, dass an vier Tagen pro Woche praktisch keine Zeit bleibt für irgendetwas. Ich arbeite von Mittwoch bis Samstag", so die Friseurin. "Bei mir ist dies schon sieben Jahre lang Realität und ich finde es einmalig", erzählt Andreas Müllauer. "Freizeit ist in meinen Alter schon wichtiger als das Geld, mich wundert es, dass dies auch die Jungen sagen. Ich vermute das dies sowieso die Zukunft ist", so der Pielachtaler weiter.
Keine Nachfrage
Thomas Pop, AMS St. Pölten, weiß: "Bei uns ist es so, dass wir derzeit einen sehr niedrigen Stand an Arbeitslosen haben." Und für diese Personengruppen stünde das nicht zur Diskussion, ob vier oder fünf Tage gearbeitet wird. "Es ist nicht so, dass Kunden mit diesem Wunsch zu uns kommen." Er weiß aber, dass Betriebe dieses Modell umzusetzen versuchen, um die Branchen attraktiver zu machen. "Und das ist natürlich für bereits angestellte und für neue Mitarbeiter eine gute Sache", so Pop weiter. Dass die Betriebe sehr innovativ werden und sich überlegen, wie sie Mitarbeiter halten und finden, empfindet er als sehr positiv.
So sieht’s aus
Wie die Stimmung allgemein aussieht, weiß Gernot Binder, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer St. Pölten: "Grundsätzlich ist eine Viertagewoche rechtlich machbar. Jedoch ist dies eine betriebsspezifische Entscheidung." Soll heißen: Eine Viertagewoche bedeutet für Unternehmen einen erhöhten Koordinationsaufwand, gleichzeitig sei dieses Modell aber eine Möglichkeit, diverse Branchen attraktiver zu machen. "Ich würde eine generelle Regelung nicht für sinnvoll halten", so Binder.
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