Feuerwehr Ober-Grafendorf
Seit 65 Jahren bei der Wehr
Familie Gatterer aus Ober-Grafendorf liegt die Feuerwehr seit vielen Generationen im Blut.
OBER-GRAFENDORF (th). Betritt man den Hofladen der Familie Gatterer und betrachtet dabei die Wände der Räumlichkeiten fällt sofort auf: Die Familie liebt und lebt das Feuerwehr-Dasein. An den Wänden hängen Bilder, alte Helme, der Heilige Floriani und Vieles mehr.
Erinnerungen
Wir trafen uns mit Karl Gatterer und dessen Sohn Gerhard. Schon ab dem ersten Satz wird man sofort in die alte Zeit vor der modernen Technik versetzt und lebt bei ihren Erzählungen mit.
"Früher wurde die Gendarmerie über einen Brand oder Unfall informiert. Diese setzte dann die Feuerwehrsirene und informierte dann den Kommandanten. Der wiederum musste alle Frauen informieren und diese gaben die Info an die Feuerwehrmänner weiter"
, erinnert sich Karl Gatterer. Er selbst kam mit seinem 18. Lebensjahr zur Feuerwehr. In den vergangenen 65 Jahren erlebte er sehr viel. Der erste Feuerwehrheurige, die beiden Umbau- bzw. Neubauten der Feuerwehrhäuser, die Feuerwehrbälle, aber auch an zahlreiche schwere Unfälle, Explosionen und Brände kann er sich noch gut erinnern.
"Sobald man die Sirene läuten gehört hat, hat man alles liegen und stehen lassen und ist los"
, erzählt der Pielachtaler. Auch Sohn Gerhard kann sich noch gut an diese Zeit als Kind erinnern. "Früher war Vertrauen und Kommunikation sehr wichtig. Heute ist das noch genauso, es ist lediglich moderner geworden", lacht Gerhard. Was damals noch anders war als heute erklärt er so: "Nach schweren Unfällen, Bränden oder Einsätzen hat man das zu Hause am Tisch mit der Familie besprochen. Da gab es noch keine psychologische Betreuung wie heute."
Auf die Frage, was das Schöne am Feuerwehrmann Dasein ist sind sich beide einig: "Die Nächstenhilfe, der Dank den man bekommt ist der stille Lohn. Sobald die Sirene läutet funktioniert man." Als Tipp für heutige junge Feuerwehrleute gibt Familie Gatterer mit:
"Man muss einen Idealismus mitbringen. Und der Partner muss damit einverstanden sein, denn sonst hat man nur Streitereien."
Früher haben die Frauen die Männer mit dem Putzen des Feuerwehrhauses und vielem mehr unterstützt. Heute ist das anders: Heute gibt es bereits viele aktive Feuerwehrfrauen. "Mein Urenkerl ist auch schon bei der Feuerwehr", freut sich Karl. Gerhard ergänzt: "Die Feuerwehr ist wie eine Familie. Freundschaften halten ewig. Und bei der Feuerwehrjugend kann man darauf vertrauen, dass die Kameraden einen Schutzmantel über die Jugend legen."
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