In Notaufnahme
Foto zeigt gestapelte Patienten in der Klinik Ottakring

- In der Gefährdungsanzeige wurde auch die Situation aus der Nacht zum 16. März geschildert. Damals kam es zu einer Überlastung der ZNA zwischen 20 und 4 Uhr: "Während in der Ambulanz drei kritische Patienten gleichzeitig versorgt wurden, stapelten sich die noch nicht gesichteten Patient*innen."
- Foto: Screenshot ORF/Wien heute; privat
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Eine erneute Gefährdungsanzeige in der Klinik Ottakring liest sich wie ein Hilferuf: Oberärztinnen und -ärzte warnen vor einem temporären Ausfall der Zentralen Notaufnahmen (ZNA) wegen Personalmangels. Laut Wiener Gesundheitsverbund kommt das nicht in Frage. Ein ZNA-Arzt sprach anonym über die Zustände.
WIEN/OTTAKRING. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 16 Gefährdungsanzeigen in der Klinik Ottakring, die meisten der 75 Meldungen in allen Spitälern des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGeV). Seit 2015 gab es insgesamt 32 an der Zahl in der Ottakringer Klinik. In der jüngsten Gefährdungsanzeige warnen Ärztinnen und Ärzte vor einem temporären Ausfall der Zentralen Notaufnahme (ZNA) aufgrund Personalmangels:
Wie der "Standard" berichtet, gab es seit dem vergangenen Jahr in der Klinik sechs Abgänge, nur zwei wurden bisher nachbesetzt. Damit fehlt es an Personal, das Dienstrad intern zu besetzen, weshalb andere Ärztinnen und Ärzte derzeit einspringen müssen, um dieses auszufüllen.
"Gefühl, dass es bald zusammenbricht"
In der Gefährdungsanzeige vom 11. April sprechen Oberärztinnen und -ärzte von einem erneuten Hilferuf nach der letzten Meldung im Dezember 2022, einigen Medienberichten, mehrerer Situationsberichte im März, einem Hilferuf per Mail und einer Überlastungsanzeige des Pflegeteams Mitte März. Damit wurde "mittlerweile unzählig oft auf einen nicht nur drohenden, sondern bereits bestehenden Zusammenbruch der suffizienten PatientInnenversorgung hingewiesen".

- "Es kommt halt immer wieder zu Situationen, dass es zu längeren Wartezeiten kommt und eben zu zu langen Wartezeiten, bei bedrohlichen Gesundheitszuständen", so ein anonymer ZNA-Arzt.
- Foto: Screenshot ORF/Wien heute; privat
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Ein nicht genannter Arzt der ZNA sprach mit "Wien heute" am Dienstag. Er sagte, dass fünf Ärztinnen und Ärzte im vergangenen Dreivierteljahr gekündigt hätten, was "bedrohend" sei:
"Und wenn dann noch Schlüsselpersonen kündigen und nicht mehr das mitmachen wollen, dann hat man das Gefühl, dass es bald zusammenbricht. Und dann kommt der Stein ins rollen und dann gehen immer mehr und das ist zu befürchten. (...) Es kommt halt immer wieder zu Situationen, dass es zu längeren Wartezeiten kommt und eben zu zu langen Wartezeiten, bei bedrohlichen Gesundheitszuständen"
In der Gefährdungsanzeige wurde auch die Situation aus der Nacht zum 16. März 2023 geschildert. Damals kam es zu einer Überlastung der ZNA zwischen 20 und 4 Uhr: "Während in der Ambulanz drei kritische Patienten gleichzeitig versorgt wurden, stapelten sich die noch nicht gesichteten Patient*innen. (…) Der Rettungsdienst fuhr die ZNA pulkartig an, der Überblick in der Ambulanz wurde aufgrund des hohen Patient*innenaufkommen verloren", heißt es.
Laut "ORF Wien" wurden 2022 nach WiGeV-Statistik mehr als 64.000 Patientinnen und Patienten auf den Zentralen Notaufnahmen der Klinik versorgt - gezählt wird dabei jede/r Patient/in einmal pro Tag und Klinik. Das wäre eine Steigerung von 20 Prozent. Täglich registrierte die ZNA im Vorjahr durchschnittlich 65 Rettungszufahrten.

- In der Gefährdungsanzeige wurde auch die Situation aus der Nacht zum 16. März 2023 geschildert.
- Foto: Screenshot ORF/Wien heute
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Der WiGeV schließt jedoch einen Ausfall der zentralen Notaufnahme aus. Man erklärt, dass eine Gefährdungsanzeige nicht bedeutet, dass die Versorgung der Patientinnen und Patienten gefährdet sei.




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