Seltenes Phänomen am Weihnachtshimmel
Der Stern von Bethlehem?

- Am 21. Dezember 2020 können wir ein besonderes Ereignis am Sternenhimmel beobachten. Womöglich ein ähnliches, welches auch den Weisen aus dem Morgenland den Weg zur Geburtsstätte Jesu gezeigt hat.
- Foto: Adobe Stock / Romolo Tavani
- hochgeladen von Sabine Oblasser
Dieses Weihnachten dürfen wir ein besonderes Ereignis am Sternenhimmel beobachten - vielleicht sogar ein Ähnliches, welches die Weisen aus dem Morgenland nach Bethlehem führte.
"Als aber Jesus zu Bethlehem in Judäa geboren war, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem, die sprachen: Wo ist der neue König der Juden? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland aufgehen gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen" so beschreibt die Bibel im Matthäus Evangelium (Mt 2, 1-2) das Erscheinen des Sterns. Die Weisen aus dem Orient folgten ihm bis zur Geburtsstätte Jesu, wo er laut der Weihnachtsgeschichte stehen blieb.
Wenn wir an den Weihnachtsstern, den Stern von Bethlehem denken, haben wir meist ein bestimmtes Bild vor Augen. Einen Stern, der einem Kometen mit einem leuchtendem Schweif gleicht. Dieses Bild wurde vor allem durch den Umstand geprägt, dass in den meisten kunsthistorischen Werken ein kometenähnlicher Stern dargestellt wurde. Möglicherweise war es aber eine besondere Konstellation am Himmel, die den Weisen aus dem Orient den Weg zeigte. Ein Phänomen am Sternenhimmel - eine große Konjunktion - welche auch wir in der heurigen Weihnachtszeit zu sehen bekommen.
Doch... gab es den Stern von Bethlehem wirklich?
Welchem Phänomen am Himmel folgten die Weisen aus dem Morgenland, die vermutlich babylonische Sternenkundige waren? Die Suche nach dem Stern, von dem im neuen Testament berichtet wird, ist fast so alt wie das Christentum selbst. Seit damals versuchen Christen, Gelehrte, Wissenschafter ect. herauszufinden, was zu dieser Zeit wirklich am Himmel zu sehen war. Ein Komet wurde im Laufe der Jahre eher ausgeschlossen, er galt in der Antike als Unheilsbote und ganz bestimmt nicht als Verkünder eines neuen, guten Königs. Für am wahrscheinlichsten gilt die These einer "Großen Konjunktion", also die Annäherung oder Berührung zweier Planeten (Jupiter und Saturn) am Sternenhimmel, von der Erde aus gesehen. Seit der Spätantike bezogen astronomische und astrologische Theorien den „Stern von Betlehem“ auf verschiedene vor der Zeitenwende sichtbare Himmelsphänomene, um die Geburt Jesu genauer zu datieren.
Besondere Himmelsphänomene wurden in etlichen Hochkulturen des Altertums auf wichtige historische Ereignisse bezogen. Im Orient hatten Sternenkundige Tradition und sogar staatserhaltende Funktionen über wobei es damals noch keinen Unterschied zwischen Sterndeutung (Astrologie) und Sternbeobachtung (Astronomie) gab.
Aus heutiger Sicht wurde Jesus in den Jahren 7 bis 4 vChr. geboren und in diesem Zeitraum waren tatsächlich mehrere solcher Phänome am Himmel zu sehen. Eine große Konjunktion von Jupiter und Saturn im Sternbild Fische im Jahr 7 v. Chr., eine besondere Konstellation von Sonne, Jupiter, Venus und Mond im Jahr 6 v. CHr., eine Supernova ca. 5 bis 4 v. Chr. oder zwei Konjunktionen von Venus und Jupiter in den Jahren 3 bis 2 v. Chr. Keine dieser Himmelserscheinungen ist jedoch wissenschaftlich als Erklärung für den Stern von Bethlehem anerkannt.
Himmlisches Phänomen am 21. Dezember
Auch wir dürfen uns am Ende dieses herausfordernden Jahres, pünktlich zur Weihnachtszeit, an diesem besonderen Himmelsereignis erfreuen. Die beiden größten Planeten unseres Sonnensystems kommen sich scheinbar immer näher und sind am 21. Dezember beinahe nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Sie verschmelzen mit bloßem Auge betrachtet zu einem hell leuchtenden Stern.
In den kommenden Tagen kann man diese Große Konjunktion am Sternenhimmel beobachten. Sie findet zwar ungefähr alle 20 Jahre statt, jedoch nicht in dieser Intensität und mit dieser optischen Nähe zueinander. Die beiden Planeten Jupiter und Saturn kommen sich immer näher, treffen am 17. Dezember sogar noch mit der Mondsichel zusammen und erscheinen uns von der Erde aus betrachtet pünktlich zur Wintersonnenwende am 21. Dezember (gegen 18 Uhr) wie ein hell leuchtender Doppelstern. In dieser beeindruckenden Form wie im heurigen Jahr geschah dies laut Wissenschaftlern zuletzt im März 1226. Deshalb sollten man dieses himmlische Spektakel nicht verpassen, denn die nächste Gelegenheit in dieser Form erhält man erst in einigen Jahrzehnten wieder, im März 2080.
Vielleicht sehen wir dieses außergewöhnliche Ereignis am Weihnachtshimmel auch als ein positives Zeichen für das kommende Jahr. Das dieses himmlische Phänomen heuer ausgerechnet zu Weihnachten zu sehen ist, bedeutet, mit den Augen der Sternenkundigen aus der Antike betrachtet, vielleicht auch etwas Gutes für unsere Zeit .
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