Von Geoinformatik bis Navigation

- Vermessungskanzleien haben vielseitige Aufgabengebiete. Für die Leitung ist eine bestimmte Ausbildung notwendig.
- Foto: Peter Seper
- hochgeladen von Michael Strini
Grundvoraussetzungen für die Führung einer Vermessungskanzlei als staatlich befugter und beeideter Ingenieurkonsulent(in) ist das Studium für „Vermessung und Geoinformation“ und erst nach einschlägiger Praxis und der Ziviltechnikerprüfung wird vom Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit die entsprechende Befugnis verliehen.
Ingenieurkonsulent
Die Voraussetzungen sind zwar relativ klar strukturiert, das Berufsbild des modernen Ingenieurkonsulenten(in) für Vermessungswesen (IKV) ist aber sehr vielseitig.
Die Anforderungen durch die rasante Entwicklung der modernen Messgeräte (GPS, Scanner, vollautomatische Messgeräte) und Büroautomatisationen sind enorm. Hinzu kommt einerseits der große finanzielle Einsatz und andererseits die damit einhergehende stete Fortbildung, um diese Geräte auch fachgerecht einsetzten zu können. All diese Geräte machen zwar augenscheinlich alles „automatisch“, allerdings können die Geräte nicht beurteilen, ob etwas falsch oder richtig ist. Hier bedarf es eines technisch fundierten Wissens, denn sonst wird die moderne Technik zum Bumerang.
Viele Einsatzgebiete
Neben all den vielen Einsatzgebieten (Geoinformatik, Navigation, Fotogrammetrie, technische Vermessungen, etc.) nimmt die Tätigkeit der Grundstücksvermessung (Grundstücksteilungen Parzellierungen Grenzfeststellungen Rechtliche Sicherstellung der Grenzen, Errichtung von öffentlichen Urkunden und Gutachten, etc.) einen besonderen Stellenwert ein. Diese Tätigkeit darf ausschließlich von IKV’s durchgeführt werden. Ziviltechniker sind nach dem Ziviltechnikergesetz berechtigt, Öffentliche Urkunden zu erstellen. Vermehrt kommt in letzter Zeit hinzu, dass sie als Mediatoren bei Nachbarschaftskonflikte auftreten. Der gute Umgang mit den Menschen ist eine wesentliche Voraussetzung, um diese Aufgaben zufriedenstellend zu erledigen.
Aufgabenschwerpunkte
• Führung des Grundstückkatasters in Österreich: Der Kataster ist die planliche Darstellung sämtlicher Grundstücke in Österreich und liegt flächendeckend in digitaler Form vor.
• Schaffung und Erhaltung der amtlichen Vermessungspunkte (Lage- und Höhenfestpunkte):
• APOS - Austrian Positioning Service (GPS-Satelliten Positionierungsdienst des BEV)
• Führung des Digitalen Landschafts- und Geländehöhenmodells
• Erstellung der amtlichen österreichischen Landkarten
• Orthophotos und Luftbilder
• Vermessungs- und Verwaltungsarbeiten im Zusammenhang mit der Staatsgrenze


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