"Verrücktes Blut" in der Garage X

- Foto: BHAK Oberwart
- hochgeladen von Michael Strini
Am 25. Jänner 2013 besuchten die Schüler und Schülerinnen der dritten und vierten Klassen die Theatervorstellung „Verrücktes Blut“ in der „Garage X“ in Wien.
Im Mittelpunkt des Stückes, geschrieben von Nurkan Erpulat, einem türkischen Autor, steht eine Lehrerin, die im Deutschunterricht ihren Schülern Schillers „Räuber“ nahebringen will. Die Schüler, fast alle haben Migrationshintergrund, sind also Eingewanderte der 2. Generation, verhalten sich in ihrer Stunde rebellisch und unangebracht. Alle spielen – den bekannten Klischees entsprechend – ihre Rollen, deren gemeinsamer Nenner der Boykott des Unterrichts und eine generell ablehnende Haltung ist. Die Situation schaukelt sich auf, eskaliert und aus der Tasche eines Schülers fällt eine Pistole, wobei es im darauffolgenden Handgemenge der Professorin gelingt, die Pistole an sich zu reißen. Die Lehrerin dreht nun den Spieß um. Nun, mit der Waffe in der Hand, kann sie Ruhe diktieren und die Schüler zur Vernunft bringen. Die Schüler und Schülerinnen gehen auch aus sich heraus, kehren ihr Inneres nach außen. Das Publikum erkennt, dass alle innerhalb des Klassenverbandes ihre Rolle spielten und dass auch die Lehrerin nicht das ist wofür sie gehalten wird.
Am Ende des Stückes erreicht die Lehrerin, dass die Schüler durch die erlebte Angst ihre Sichtweisen ändern.
Larissa Gamauf, 4BK: „Der Titel ,Verrücktes Blut‘ passte perfekt zur Inszenierung, weil eine Schulklasse mit verschiedenen Persönlichkeits- und Charaktertypen gezeigt wird, die im Kollektiv sehr rebellisch und respektlos auftreten. Zum Beispiel wird das Rollenbild eines türkischen Schülers, eines kleinen Patriachen, gezeigt; welcher respektloses Verhalten den Frauen über demonstriert, aber von der eigenen Freundin demütiges Verhalten verlangt. Viele muslimische Frauen tragen das Kopftuch nicht aus eigener Überzeugung, sondern nur, weil es von ihnen erwartet wird.“
Sarah Gollatz, 4BK: „Die Schüler bekommen im Stück die Chance in eine andere Rolle zu schlüpfen, von der sie sich im realen Leben strikt distanzieren. Obwohl sie rebellisches Verhalten gegenüber der Lehrerin und den Mitschülern zeigen, können sie sich glücklich schätzen eine österreichische Schule besuchen zu dürfen, und sollten deshalb versuchen, sich der österreichischen Kultur anzupassen, ohne ihre eigene zu vergessen.“
Larissa Gamauf und Sarah Gollatz, HAK Oberwart, 4BK


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