Schulen im Lockdown
Präsenzunterricht und Homeschooling im Bezirk Oberwart

Ein Großteil der Schüler im Bezirk Oberwart ist nach wie vor im Präsenzunterricht. | Foto: Janina Berger
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  • Ein Großteil der Schüler im Bezirk Oberwart ist nach wie vor im Präsenzunterricht.
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Der aktuelle Lockdown, welcher den Handel, die Gastro und weitere Dienstleistungen zum Schließen zwang, hatte auch große Auswirkungen auf die Schulen. Die neuerlichen Regelungen an Schulen jedoch sorgten in vielerlei Hinsicht für Verwirrung.

BEZIRK OBERWART. Am Freitag, 19. November, wurde ein weiterer Lockdown für Ungeimpfte und Geimpfte verkündet. Dieser kurzfristige Entschluss sorgte dafür, dass sowohl Lehrerinnen und Lehrer als auch Schülerinnen und Schüler keine Ahnung hatten, was am kommenden Montag geschehen würde.
Erschreckend war es, dass die Schulleitungen selbst alle Informationen aus den Medien herannehmen und auf die offiziellen Verordnungen warten musste. Die RegionalMedien Burgenland hörten sich dazu im Bezirk Oberwart um.

Verschärfungen spürbar

Auch in der HBLA Oberwart und BHAK/BHAS Oberwart waren die neuen Verschärfungen zu spüren, doch das Management der Schule sorgte für eine gute Konfliktbewältigung. "Die Anzahl der Schüler, die den Unterricht von zu Hause erledigen, ist überschaubar. Diese können während des Unterrichts via MS Teams dazu geschalten werden, es werden aber keine zusätzlichen Aufgaben erstellt, denn das Distance Learning ist vom Ministerium nicht erwünscht. An beiden Schulen sind etwa 80 bis 90 Prozent im Präsenzunterricht. In der HBLA gibt es aufgrund der unterschiedlichen Fachbereiche aber doch gewisse Unterschiede. In der ersten Woche wurden Schularbeiten und Tests vermieden, Ausnahme waren jedoch die Abschlussklassen. FFP2 Maskenpflicht gilt im gesamten Schulgebäude und auch in den Klassen", so Andreas Lonyai, HBLA-Schulleiter und HAK/HAS-Direktor.
Kritik übt er an den ungenauen Formulierungen und der Kurzfristigkeit: "Die Verordnung ist sehr schwammig, was zu großer Unsicherheit bei den Eltern, aber auch Lehrern führte, wie nun vorzugehen sei und was tatsächtlich zu tun ist."

HBLA Oberwart-Führungsteam: Schulleiter-Stv. Karin Wagner, Schulleiter Andreas Lonyai | Foto: Janina Berger
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Inzidenzen hoch

"Viele Pädagogen hätten sich mehr Klarheit und vor allem präventivere und vorbeugende Maßnahmen gewünscht, denn nach zwei Jahren und einigen Lockdowns hätte man schon vieles besser wissen müssen", meint Lonyai.

HBLA Oberwart-Schulleiter Andreas Lonyai: „Mit klareren Vorgaben schafft man Verbindlichkeit und mit Verbindlichkeit schafft man auch Zufriedenheit. In so einer schwierigen Situation wäre das sehr wichtig.“

„Ich würde mir wünschen, dass mit Ausnahme der Abschlussklassen, alle Schüler ins Distance Learning gehen würden, da die Inzidenz in den Schulen einfach viel zu hoch ist“, Marie-Sophie Csencsics, Maturantin an der HBLA Oberwart.
„Ich würde mir ein allgemeines Distance Learning wünschen, da ich persönlich zu Hause viel besser lernen und mich konzentrieren kann“, sagt Maximilian Retter.
„Ich habe zwar nichts gegen das Tragen der Maske während der Schulzeit, jedoch nach 11 Stunden ist man sehr froh sie einmal absetzen zu dürfen“, ergänzt Schüler Richard Wagner.
"Schwierig ist es in manchen Klassenräumen jedoch diese Videoteilnahme am Unterricht durchzuführen, da die Webcams unpassend installiert wurden", so einige Schüler.

Alina Homonnai | Foto: Andreas Bruckner

Großteils in der Schule

In der Volksschule Oberwart sind die Schüler großteils im Präsenzunterricht. "Rund 70 Prozent der Kinder sind in der Schule, der Rest bekommt Lernpakete. Die Lehrer kommunizieren mit den Eltern, die Schüler können im Homeschooling Skooly und Bildungsserver nutzen. Die Lernpakete werden in der Früh gebracht und die neuen dann abgeholt. Es funktioniert ganz gut. Die Kommunikation ist sehr wichtig", schildert Dir. Roswitha Imre.
"Die Schüler im Präsenzunterricht sind froh, dass sie hier sind. Es ist keine Angst oder Unsicherheit spürbar. Ich suche täglich das Gespräch mit den Schülern und es ist ein relativ normaler Ablauf. Eine Herausforderung ist natürlich das Tragen der Masken. Das war bislang an der Volksschule nicht. Es ist wichtig, immer wieder Maskenpausen einzulegen und zu lüften. Ich denke, sie werden sich daran gewöhnen", sagt Imre.

Viele Schüler daheim

In der Polytechnischen Schule Oberwart spiegelt sich der Trend anderer PTS wieder. "Bei uns sind etwa 20 Prozent der Schüler im Präsenzunterricht. Dieser findet nach Stundenplan auch nachmittags statt. Die übrigen Schüler werden von den Lehrern von der Schule aus "beschult". In dem Alter können die Schüler schon auch gut alleine arbeiten. Es gibt Lernpakete und auch LMS wird genutzt. Das funktioniert hervorragend. Die Mitarbeit ist wirklich gut, bei manchen läuft es sogar besser als im Präsenzunterricht. Ein Problem ist aber noch die Werkstätte. Der praktische Unterricht wird aktuell nicht so gut angenommen", berichtet PTS Oberwart-Dir. Günter Valika.
"Es ist schon etwas mühsam, aber der Schutz der Schüler geht vor. In der ASO sieht es bezüglich Präsenzunterricht anders aus. Der Großteil der Schüler ist an der Schule, es ist aber auch einfacher, da in den Klassen jeweils weniger Schüler sind", so Valika.

Mehr im Präsenzunterricht

„Die Schüler können kommen wenn sie wollen. Rund 25 Prozent der Schüler und Schülerinnen sind aufgrund des Lockdowns zu Hause, die anderen sind im Präsenzunterricht. Wir begleiten die Schüler digital via Skooly und LMS mit Arbeitsaufträgen und Lernpaketen. Nebenbei bieten wir auch freiwillig zusätzlich Sprechstunden oder Unterstützung via Zoom an. Schularbeiten und Tests finden im Moment keine statt“, erklärt der Direktor der SMS Oberschützen Daniel Karacsonyi.
„Ich gehe trotz Lockdown in die Schule und bin sehr froh, dass sie offen geblieben ist. Da ich in die 4. Klasse gehe, möchte ich für die Oberstufe gut vorbereitet sein. Ich finde, im Präsenzunterricht kann man besser lernen und ist den ganzen Tag mit seinen Freunden zusammen. Wir schreiben keine Tests und Schularbeiten. Hoffentlich bleiben die Schulen offen, wir hatten jetzt schon oft genug Home-Schooling in den letzten zwei Jahren“, meint Schülerin Alina Homonnai.
Auch in der NMS Pinkafeld läuft der Unterricht im Moment gleich ab. Direktor Rainer Tiefengraber beschreibt: „Die Schüler haben die Möglichkeit den Präsenzunterricht zu besuchen. Die Lehrer unterrichten laut Stundenplan und die Kinder bekommen über Plattformen wie LMS Lernpakete zur Verfügung gestellt. Die Beteiligung am Unterricht schwankt. Zwischen 50 und 70 Prozent der Schüler sind pro Tag anwesend. Schularbeiten und Tests finden im Moment keine statt. Die ersten sind schon geschrieben worden, die anderen sind in dieser Zeit nicht vorgesehen.“

Bericht von Michael Strini, Bettina Homonnai und Janina Berger

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