Wasserverband Südliches Burgenland
Poolfüllkalender für Gemeinden

- Pools im eigenen Garten sind nach wie vor sehr beliebt, verbrauchen aber in Summe viel Wasser.
- Foto: Idealo Internet GmbH
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Der Wasserverband Südliches Burgenland will Trink- und Löschwasserversorgung in der Region sicherstellen.
BEZIRK OBERWART. Die stetige Zunahme von Einbau- und auch Aufstellpools in den Eigenheimen stellt die öffentliche Wasserversorgung vor gewaltige Herausforderungen. Im Frühjahr an den ersten warmen und sonnigen Tagen beginnt auch die Zeit, wo unzählige Pool befüllt werden.
Wasserversorgung sichern
"Um eine durchgehende Trinkwasserversorgung, sowie die Feuerschutzreserve auch in den verbrauchsintensiven Monaten gewährleisten zu können, haben wir einen Poolfüllkalender installiert. Dieser ist seit 23. März bis einschließlich Ende August aktiv und relativ einfach zu bedienen. Er wird dann im kommenden Jahr ebenfalls wieder zum Einsatz kommen", so Christian Portschy, Geschäftsführer vom Wasserverband Südliches Burgenland (WVSB).
„Der Poolkalender ist sehr wichtig. Wir hoffen, dass diejenigen, die einen Pool haben, das entsprechend nutzen, damit wir die Verbrauchsspitzen senken und verhindern, dass alle gleichzeitig ihren Pool befüllen. Wir wollen die Poolbesitzer damit auch sensibilisieren. Auch wenn noch genügend Wasser da ist, ist es unumgänglich, bewusst und sorgsam damit umzugehen. Wir haben zum Glück genügend Tiefenbrunnen, die die Versorgungssicherheit gewähren. Wir haben einige auch mit Ultraschall behandelt, um die Durchflussmenge zu erhöhen. Unser primäres Ziel ist, dass wir die ausreichende Versorgung mit Trink- und Löschwasser sicherstellen.“, so WVSB-Obmann Bgm. Franz Wachter.

- WVSB-Geschäftsführer Christian Portschy
- Foto: WVSB
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Zwei-Monatsverbrauch
"Eine durchschnittliche Poolfüllung umfasst die Menge an Wasser, die ein Vierpersonen-Haushalt in etwa zwei Monaten verbraucht. Das zeigt schon die Dimension. Das ist für den einzelnen aber oft nicht so einschätzbar. Um dies besser zu koordinieren und eine gleichmäßige Verteilung zu ermöglichen, ist es wichtig, dass alle Poolbesitzer, deren Pool ein Volumen ab 10.000 Liter bzw. 10m3 Füllmenge fasst, ihre Füllzeiten online einzutragen. Dies dient vor allem einer sicheren Versorgung mit Lösch- und Trinkwasser", so Portschy.
Ein Problem sieht er auch in den Preissteigerungen: "Auch der Preis von Wasser ist gestiegen. Das ist aber vergleichsweise minimal. Im Burgenland sind es seit Jänner durchschnittlich um 10 Prozent mehr. Für einen Vier-Personen-Haushalt, der in etwa 170 Kubikmeter Wasser jährlich braucht, fallen damit rund 46 Euro pro Jahr mehr an. Weit stärker trifft auch uns die Steigerung bei Stromkosten. Ein Cent Strompreis-Bewegung macht bei uns circa 22.500 Euro pro Jahr an Mehrbelastung aus“, so Portschy.

- In einem Vergleich: 2000 gab es in einer Ortschaft drei Pools, 2021 waren es bereits zehn.
- Foto: WVSB/Google Earth
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Outdoor-Verbrauch große Herausforderung
Gerade im "Outdoor-Verbrauch" wird laut Portschy für die Zukunft noch einiges zu berücksichtigen sein. "Wenn jeder sein eigenes Reich errichtet, erhöht das einerseits den Verbrauch an Wasser deutlich und andererseits geht auch der gesellschaftliche Aspekt immer mehr verloren. Früher trafen sich die Leute im Freibad oder am Badesee, heute vergraben sich viele im eigenen Garten. Dabei bleiben für die Gemeinden, die die Bäder erhalten müssen, auf den hohen Kosten sitzen und generieren immer weniger Einnahmen durch Badegäste. Bäder sind ohnehin ein Defizitgeschäft und durch den Trend wird dieses für die Gemeinden noch größer. Zusperren ist aber wiederum ein heikles Thema, denn da gibt es wohl einen Aufschrei. Dabei gebe ich auch zu bedenken, dass alle privaten Pools mehr Wasser im Jahr verbrauchen als die Freibäder im Bezirk Oberwart zusammen. Es ist sozusagen ein Luxus und Wohlstand auf Kosten der Gesellschaft und dieser Trend belastet uns quasi doppelt. Vielleicht ist da auch wieder ein Umdenken notwendig", sagt Portschy.

- WVSB-Obmann Bgm. Franz Wachter
- Foto: Michael Strini
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Zum Verband
Der Wasserverband Südliches Burgenland (WVSB) wurde 1962 gegründet und ist für die optimale Wasserversorgung der rund 6.920 Hausanschlüsse und 50.000 Mitglieder in 30 Gemeinden verantwortlich.
Die 30 versorgten Gemeinden bilden die Mitgliederversammlung des Wasserverband Südliches Burgenland. Zweimal jährlich versammeln sich die Delegierten, an der Spitze deren Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, um gemeinsam mit der Geschäftsführung zukünftige Investitionen und Projekte zu planen. Sieben Bürgermeisterinnen und Bürgermeister bilden den Vorstand des Verbandes. Sie tragen die Verantwortung für Beschlüsse der Vorstandssitzungen, die mindestens vier Mal pro Jahr abgehalten werden. Obmann ist derzeit Bgm. Franz Wachter (Deutsch Schützen-Eisenberg), Obmann-Stellvertreterin ist Bgm. Renate Habetler (Bernstein). Weitere Vorstandsmitglieder sind die Bürgermeister Georg Rosner, Günter Valika, Hans Unger, Manfred Wagner und Thomas Behm. Geschäftsführer ist seit 1998 Christian Portschy.
Die Mitgliedsgemeinden
- Vollversorgte Gemeinden: Badersdorf, Bildein, Deutsch Schützen-Eisenberg, Eberau, Güttenbach, Jabing, Kemeten, Kohfidisch, Mischendorf, Moschendorf, Oberdorf, Oberwart, Riedlingsdorf, Rotenturm, Schachendorf, Schandorf, Stadtschlaining, Unterwart, Weiden b. Rechnitz
- Teilversorgte Gemeinden (bei Bedarf): Bad Tatzmannsdorf, Bernstein, Großpetersdorf, Mariasdorf, Markt Neuhodis, Neuberg, Oberschützen, Pinkafeld, Rechnitz, Strem, Unterkohlstätten
Mehr Infos zum Pool-Füllkalender gibt es online unter www.WVSB.at/poolfuellkalender.






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