Tag der offenen Baustelle in Schandorf
Pflegekompetenzzentrum Schandorf vor Fertigstellung
Das Interesse zur Besichtigung der Baustelle des Pflegekompetenzzentrums (PKZ) in Schandorf am 4. September 2022 war enorm. Im Dezember soll laut Soziallandesrat Leonhard Schneemann das Alten- und Pflegeheim eröffnet und mit Leben erfüllt werden.
SCHANDORF. Der Baufortschritt des Pflegekompetenzzentrums geht zügig voran, so Bgm. Werner Gabriel und OSG-Obmann Alfred Kollar bei der Informationsveranstaltung, bei der sich auch die Vertreter des Arbeiter-Samariterbund-Service, Präsident Johann Grillenberger und GF Andreas Balog als Betreiber der Öffentlichkeit vorstellten. Bgm. Werner Gabriel konnte beim "Tag der offenen Baustelle" neben zahlreichen Fest- und Ehrengästen sowie bereits erwähnten Projektpartnern, vor allem Soziallandesrat Leonhard Schneemann, Christian Sagartz vom Europaparlament, LAbg. Doris Prohaska, die benachbarten Bürgermeister Robert Marlovits (Schachendorf) und Joachim Radics (Markt Neuhodis) und den Bauleiter der OSG Jörg Ringhofer, das Bauprojekt-Management Gerald Guttmann und Anton Holzer und Gregor Hafner begrüßen.
Vom Arbeiter-Samariter-Bund Burgenland kamen auch Frau Dr. Christine Ekker, die Leiterin des Geschäftsbereiches Pflege, und Rosa Vesselics nach Schandorf.
Ein holpriger Start mit kritischen Stimmen
Werner Gabriel hat sich vor 10 Jahren, als er das Bürgermeisteramt übernahm, das Ziel gesetzt, eine geeignete Betreuungseinrichtung für die ältere Generation zu schaffen.
"Heute, am 4. September 2022, stehen wir kurz vor der Ziellinie und in wenigen Wochen wird das dreisprachig geführte Pflegekompetenzzentrum (PKZ) Schandorf in Betrieb gehen. Vor Jahren haben sich der Sozialverein und die Gemeinde Schandorf für eine Betreuungseinrichtung ausgesprochen. Ein Projekt wurde erstellt und beim Land Burgenland eingereicht - viele Verhandlungen für einen Zuschlag gingen ins Leere. Viele Soziallandesräte kamen und gingen, bis schließlich die Vorsprache beim damaligen Finanzlandesrat Hans Peter Doskozil fruchtete. Im Mai 2019 erhielten wir den Zuschlag, präsentierten im Herbst der Ortsbevölkerung das Projekt und feierten im Jänner 2020 den Spatenstich. Ja, es gab kritische Stimmen, die wir sehr ernst genommen und in die Planung einbezogen haben. Wie sehr man dieses Pflegekompetenzzentrum verhindern wollte, zeigen 3 Aufsichtsbeschwerden gegen mich als Bürgermeister, 2 Mal mussten wir vor das Landesverwaltungsgericht und 2 Mal wurde die Volksanwaltschaft eingeschaltet. Das sind Fakten, die für sich sprechen. Auch persönliche Beleidigungen und Verleumdungen musste ich hinnehmen. Gegenstände wurden auf mein Privatgrundstück geschmissen und Huporgien waren an der Tagesordnung.
Mein besonderer Dank während dieser Bauphase gilt daher vor allem LH Hans Peter Doskozil und LR Leonhard Schneemann, bei denen wir immer Gehör und Unterstützung fanden. Dank gilt aber auch unseren Partnern - OSG mit Alfred Kollar an der Spitze, dem Bauprojektmanagement sowie dem Arbeiter-Samariter-Bund gebührt ein herzliches Dankeschön", so Bgm. Werner Gabriel.
Kompetente Partner
Arbeiter-Samariter-Bund GF- Andreas Balog zeigte sich bei seinem Statement erfreut, Teil des zukunftsweisenden Projekts im PKZ Schandorf sein zu dürfen und so die Möglichkeit zu haben, den gemeinsamen Weg mit den Partnern gehen zu können. Das heißt, moderne Pflegehäuser zu bauen, mit innovativen Konzepten zu betreiben und dabei zentrale Themen der Pflegephilosophie einfließen zu lassen.
„Unsere Bewohner, deren Angehörige und natürlich unsere geschulten MitarbeiterInnen haben besonders in den letzten beiden Jahren die Herausforderungen während der Pandemie ganz toll gemeistert. Unser Anspruch ist es, qualifizierte MitarbeiterInnen in die regionale und biologische Versorgung einzubinden, die Wertschöpfung in der Region zu steigern, Arbeitsplätze zu schaffen und unsere hervorragenden Partnerschaften - wie die mit der OSG - zu pflegen. Durch unsere Kooperationen mit starken Partnern werden wir unserer älteren Generation, die dieses Land aufgebaut hat, jene Pflege bereitstellen, die sie verdient haben“, so Andreas Balog.
OSG-Obmann Alfred Kollar betonte und unterstrich die Aussage von Bgm. Werner Gabriel, dass die Projektumsetzung in Schandorf keine leichte war. Wir mussten viele Schritte gehen und Widerstände beseitigen, um dieses Projekt termingerecht zum Abschluss zu bringen. Es waren genau diese angesprochenen Partnerschaften, die die Umsetzung ermöglicht hatten, aber vor allem die Weichenstellung seitens des Landes von LH Hans Peter Doskozil und LR Leonhard Schneemann haben letztlich den Ausschlag gegeben, dass in wenigen Wochen das PKZ Schandorf in Betrieb gehen kann.
„Die OSG hat sich in den letzten 20 Jahren im Pflegebereich stark engagiert und bereits 30 Altenwohnheime errichtet, aber auch 17 Pflegekompetenzzentren gebaut. Wir arbeiten fast ausschließlich mit regionalen Firmen, steigern so die Wertschöpfung im Land und sichern Arbeitsplätze auch in regional schwächeren Gebieten“, so Kollar.
Modell der drei Pflege-Säulen
Soziallandesrat Leonhard Schneemann sprach die großen Herausforderungen im Sozialbereich an – die rasante Veränderung in der Gesellschaft - die demografische Entwicklung zeigt, die Menschen werden älter. Die Begleitung und Betreuung älterer Menschen wird mehr, daher hat das Land Burgenland die Weichen für Pflege- und Betreuungskonzepte neu definiert und auf 3 Säulen gestellt.
„Im ersten Bereich mit der Pflege zuhause wurde mit dem Angestelltenmodell der pflegenden Angehörigen Abhilfe geschaffen.
Im zweiten Bereich werden 6600 Menschen bereits mobil betreut - hier werden durch strukturelle Änderungen die Trägerorganisationen immer mehr eingebunden.
Die 3. Säule sind unsere stationären Einrichtungen in Alten-, Wohn- und Pflegeheimen. Hier werden in 44 Einrichtungen knapp 2300 Menschen betreut. Ich bin sehr stolz, dass wir mit dem Arbeiter-Samariter-Bund einen profunden Partner im Burgenland haben, der die Themen sehr ernst nimmt und mit neuen Überlegungen aufwartet. In Schandorf soll für Gruppen mit 12 Personen eine familiäre Atmosphäre geschaffen werden - die Menschen sollen sich im letzten Lebensabschnitt wohl fühlen.
Qualität kostet Geld, dessen sind wir uns im Land bewusst, daher auch der Fokus auf die nächste Generation. Aus diesem Grund konnten wir mit allen 14 Trägerorganisationen, die stationäre Einrichtungen betreuen, eine einheitliche Tagsatzvereinbarung treffen, um noch mehr Transparenz und Kostenwahrheit zu gewährleisten“, so Schneemann.
Nach den Ausführungen aller Projektpartner konnten die Fest- und Ehrengäste die Baustelle und das Musterzimmer besichtigen. Bei Würstel und Getränke wurde der Small-Talk mit den Bauausführenden und dem künftigen Personal noch lange gepflegt. Musikalisch umrahmt wurde diese Baustellenfeier von der Tamburizzagruppe Schandorf sowie der Trachtenmusikgruppe.
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