Friedensburg Schlaining
Neues ACP-Masterstudium zur Friedens-Pädagogik

- ACP Präsident Norbert Darabos, Bernd Hochwarter - Schulqualitätsmanager, Stephanie Godec, Landesrat Leonhard Schneemann, Ursula Gamauf-Eberhardt - ACP-Projektmanagerin und Klaus Novak - Leitung Institut für Fort- und Weiterbildung der PPH Burgenland, eröffneten das Masterstudium „Friedens- und Life-Skills-Pädagogik“ auf der Friedensburg Schlaining.
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Mit der Eröffnung des innovativen Masterstudiums „Friedens- und Life-Skills-Pädagogik“ knüpft das Österreichische Friedenszentrum (ACP) und die Private Pädagogische Hochschule Burgenland (PPH Burgenland) an die jahrzehntelange Tradition von Friedenswissenschaften und Friedenspädagogik in Stadtschlaining an und verbindet akademische Bildung mit praxisorientierter Friedensarbeit. Landesrat Leonhard Schneemann eröffnete mit Sabine Weisz (PPH Burgenland) ACP Präsident Norbert Darabos, Ursula Gamauf-Eberhard, Klaus Novak, Bernd Hochwarter (Bildungsdirektion) und Impulsreferentin Stephanie Godec, den Masterlehrgang "Friedens- und Life-Skills-Pädagogik" auf der Friedensburg Schlaining
STADTSCHLAINING. "Friedensbildung ist das Gebot der Stunde". Fast zwei Jahrzehnte war Schlaining Sitz der European Peace University – EPU. Tausende Studierende aus der ganzen Welt kamen hierher, um – salopp gesagt – Frieden zu studieren und zu beforschen und wiederum in die Welt hinauszutragen. Themen wie Konfliktursachen und friedliche Beilegungsstrategien; Möglichkeiten der Gewaltprävention; Friedenbildung und Friedenspädagogik; Demokratie, Rechtstaatlichkeit & Gerechtigkeit; Medienarbeit und Friedensjournalismus u.dgl.m. wurden intensiv akademisch bearbeitet. Die EPU (Schließung 2014) machte Schlaining damit zu einem weltweit bekannten Ort für Frieden.

- ACP-Präsident Norbert Darabos begrüßte die 30 Studenten auf BUrg Schlaining.
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Neues Masterstudium
Umso erfreulicher ist es, dass mit dem innovativen Masterstudium „Friedens- und Life-Skills-Pädagogik“ ein bedeutender Studienlehrgang in die einst renommierte Universitätsstadt Stadtschlaining zurückkommt! Der Start erfolgt mit 30 Studierenden aus Österreich und Ungarn. Die Eröffnung erfolgte am Freitag im Beisein von Landesrat Leonhard Schneemann.
"Der neue Masterlehrgang an der PPH Burgenland ist ein bedeutender Schritt, um Friedenspädagogik und soziale Kompetenzen in der Bildung zu verankern. Stadtschlaining, als historische Friedensstadt, ist der ideale Ort für diese Ausbildung."
Landesrat Leonhard Schneemann
"Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern das Ergebnis gezielter Bildung und gesellschaftlicher Bemühungen. Genau dieses Bewusstsein soll mit der Eröffnung des Masterlehrgangs "Friedens- und Life-Skills-Pädagogik" gestärkt werden. Angesichts globaler Herausforderungen, gesellschaftlicher Umbrüche und wachsender Konflikte ist es entscheidend, dass wir in Bildung und Friedenskompetenzen investieren“, so Schneemann.

- Ursula Gamauf-Eberhardt und Klaus Novak leiten das Masterstudium, das berufsbegleitend vier Semester dauert.
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Friedensengagement wichtig
Ursula Gamauf-Eberhardt (Programmmanagerin am ACP) leitet das Masterstudium in Kooperation mit Klaus Novak (Institutsleiter an der PH Burgenland). Im Gespräch mit MeinBezirk Oberwart erläuterte sie die Bedeutung des neuen Studienganges an der Friedensburg Schlaining.
"Wie wichtig Friedensengagement ist, brauche ich wohl nicht zu betonen. Die Medien liefern uns täglich Bilder von Krieg und Gewalt frei Haus. Internationale Bemühungen laufen auf Hochtouren. Klar ist, dass Frieden nicht ausschließlich in den Zimmern der Mächtigen verhandelt werden kann, sondern nur dann eine Chance zur Umsetzung hat, wenn er von den Menschen – also der breiten Masse – mitgetragen wird. Wie es in der UNESCO-Präambel (1945) steht: Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“ Und hier schließt sich der Kreis zu dem neuen Masterstudium.

- 30 Studierende, auch aus dem Ausland besuchen den Masterlehrgang "Friedens- und Life-Skills-Pädagogik" auf der Friedensburg Schlaining.
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Bildungs- und Sozialbereich
Die 30 Studierenden sind Pädagoginnen und Pädagogen aus dem Bildungs- und Sozialbereich, die direkt mit Menschen, sei es nun im Bereich der schulischen oder außerschulischen Bildung und auch in der Beratung, arbeiten. "Gerade was Friedenskompetenzen betrifft, kann hier tatsächlich sehr viel beigetragen werden: Bewusstsein schaffen, Kompetenzen, Wissen und Haltungen vermitteln und somit einen relevanten gesellschaftlichen Beitrag zu mehr Frieden leisten. Übrigens gibt es auch mit Iris Fritz eine Studierende aus Stadtschlaining, was mich natürlich besonders freut", berichtet Ursula Gamauf-Eberhardt.
Sie bestätigt auch enormes Interesse am neuen Studiengang: "Das Interesse ist groß, was uns sehr gefreut hat! Das zeigt, dass der Bedarf gegeben ist und auch das Bewusstsein, dass es möglich ist, sich relevante Friedens- und Lebenskompetenzen (Life Skills) anzueignen. Das Studium umfasst natürlich weit mehr, nämlich einen wissenschaftlichen Zugang, Methodenlehre, viel Reflexion, aber auch Selbstvorsorge und Beratungskompetenzen. Mein Kollege Klaus Novak (PPH Burgenland) und ich haben beim Entwurf des Curriculums versucht, möglichst alle Ebenen mitzudenken, um so eine wertvolle Ausbildung anbieten zu können, von der letztlich nicht nur die Studierenden und deren Umfeld, sondern die Gesellschaft als Ganzes profitieren können."

- Iris Fritz aus Stadtschlaining ist eine der 30 Studierenden des Masterstudium „Friedens- und Life-Skills-Pädagogik“
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Schwerpunkte der ACP Friedenspädagogik
Ursula Gamauf-Eberhardt sieht im neuen Masterlehrgang einen Höhepunkt, aber der Fokus wird weiterhin auf "Erhalt und Ausbau der bestehenden Programme - in Qualität und Quantität - gelegt". "Damit meine ich die „Friedenswochen“ inklusive systemischem Kompetenztraining für Lehrkräfte, und das „Holocaust History Project“. Natürlich sind gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Burgenland auch wieder die „7 Tage für Frieden“ (1. bis 7. Oktober) geplant. Diesmal wird der Fokus auf Demokratie, Medien- und Meinungsfreiheit liegen", so die Masterstudienleiterin.
"Überdies gibt es ein neues Kinderbuch „Der Kranich und das Du“, das der großartige Heinz Janisch für uns geschrieben hat. Da wird es Lesungen geben und die Entwicklung eines begleitenden Arbeitsbuches für Pädagoginnen und Pädagogen ist geplant – ebenfalls wieder in Kooperation mit den PPH. Auch die Nutzung des Museums auf der Friedensburg Schlaining soll in Kooperation mit den Kulturbetrieben Burgenland (KBB) weiter ausgebaut werden. Und gegen Ende des Jahres steht ein weiteres Highlight an: die Pilotierung eines internationalen Spezialisierungskurses zu Friedenspädagogik – darauf freue ich mich sehr, weil er ganz im Sinne der jahrzehntelangen Tradition des ACP den Fokus auf Zivilgesellschaft als relevanter Akteur in Friedensprozessen legt" so Ursula Gamauf-Eberhardt.

- Zahlreiche Interessierte waren bei der Eröffnung mit dabei.
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Tobias Lang ist neuer Leiter des Friedenszentrums
Mit Samstag übernimmt Tobias Lang die Leitung des Österreichischen Friedenszentrums (ACP) von Moritz Ehrmann. Tobias Lang ist Nahostexperte und möchte das ACP mit seinem einzigartigen Standort auf der Friedensburg Schlaining als internationalen Hub für praxisbezogene Friedens- und Konfliktforschung etablieren.
Insbesondere das Austria Forum for Peace sieht Tobias Lang als einzigartig in Österreich. Unter seiner Leitung soll die Konferenz an internationaler Relevanz gewinnen. Das Austria Forum for Peace 2025 "Peace in Crisis" findet von 30. Juni bis 3. Juli auf der Friedensburg Schlaining statt.
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