Präzise vermessen
Vermessung wird High-tech

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Vermessungstechniker haben eine breite Palette an Einsatzgebieten und nutzen immer modernere Technik.
BURGENLAND. Ein Vermessungstechniker deckt viele Aufgabenbereiche ab und nutzt dafür moderne Technik. Seine Tätigkeit umfasst die genaue Erfassung u.a. von Grundstücksgrenzen, Bauwerksmaßen, Straßenverläufen und Waldgrenzen.
Die Daten werden mit Messgeräten im Freien aufgenommen und in Karten übertragen. Die meisten Arbeiten erfolgen mit elektronischen Mess- und Aufnahmegeräten, welche die Daten speichern und direkt an einen Computer übergeben. CAD- und GIS-Programme (Computer Aided Design-Programme, Geographische Informationssysteme) erlauben die Auswertung und Weiterverarbeitung der gewonnenen Daten.
Viele Einsatzgebiete
Die Einsatzgebiete eines Vermessungstechnikers spannen sich von Geoinformatik über Navigation bis hin zu technischen Vermessungen. Die Grundstücksvermessung – u.a. für Grundstücksteilungen, Parzellierungen, Grenzfeststellungen, Errichtung von öffentlichen Urkunden und Gutachten, etc. – hat dabei einen besonderen Stellenwert. Ihre Aufgaben erledigen Vermessungstechniker überwiegend im Innendienst – im Außendienst verringert ein hoher Grad an computerunterstützten Messverfahren zunehmend den zeitlichem Aufwand. Bei den Vermessungsarbeiten im Freien kommen elektronische, optische oder computergestützte Messgeräte zum Einsatz. Mit den erhobenen Messdaten werden danach Pläne und Karten erstellt.
Laserscanning
Eine moderne Technik bildet das sogenannte Laserscanning, bei dem Oberflächen oder Körper zeilen- oder rasterartig mit einem Laser überstrichen werden, um sie zu vermessen. Sensoren, die den Laserstrahl entsprechend ablenken, heißen Laserscanner.
Ein Laserscanner, der neben der Objektgeometrie zusätzlich die Intensität des reflektierten Signals erfasst, wird abbildender Laserscanner genannt.
Im Ergebnis erhält man ein Abbild der Oberflächen ähnlich dem eines Schwarzweißfotos.
Vermessung mit Drohne
Ein an einer Drohne befestigter 3D-Laserscan kann ein naturgetreues Geländebild von Straßen, Dachflächen oder Brücken erzeugen und ersetzt damit den kostenintensiven Einsatz von Flugzeugen. Mit den bisher eingesetzten „fliegenden Kameras“ konnten von Steinbrüchen, Deponien sowie großflächigen und komplizierten Geländeformen nur Oberflächenmodelle erstellt werden. Ein neuer „fliegender 3D-Laserscan“, entwickelt für Profis in der Vermessung, kann nun ein digitales, naturgetreues Geländebild erzeugen. Das sogenannte Airborne Laser Scanning (ALS) ermöglicht eine äußerst präzise sowie kosten- und zeiteffiziente Messmethode.

- Der Lehrberuf Vermessungstechniker ist Basis für einen vielseitigen Job mit guten Karrierechancen.
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Vermessungstechnik als Lehrberuf
Die Lehrzeit beim Lehrberuf "Vermessungstechniker" beträgt 3,5 Jahre. Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangt man die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung).
Diese ermöglicht den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien und somit zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf oder außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.
197 Lehrlinge 2019
Vermessungstechniker arbeiten u.a. in Vermessungsbüros, bei Ziviltechnikern, Vermessungsämtern von Bundesländern und Großgemeinden, großen Unternehmen mit Vermessungsabteilungen oder für das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen.
Im Jahr 2019 betrug die Anzahl an Vermessungstechnik-Lehrlingen in Österreich 197, davon 151 männliche und 46 weibliche Lehrlinge.


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