Stoob - Musiklehrerin Maria Golubits im Interview
"Musik ist für mich essentiell!"

Maria Golubits, Elisabeth Pratscher-Musil, Ricarda Glatz und Judith Keßler freuen sich auf eine taktvolle Zeit in der Singschule Bella Musica
  • Maria Golubits, Elisabeth Pratscher-Musil, Ricarda Glatz und Judith Keßler freuen sich auf eine taktvolle Zeit in der Singschule Bella Musica
  • hochgeladen von Vanessa Wittmann

STOOB. "Guter Gesang wischt den Staub vom Herzen.", davon können auch die Schüler:innen der Singschule "Bella Musica" ein Lied singen. Um mehr über die Stoober Schule und der Deutung des Wortes "Musik" zu erfahren, wurde Lehrerin Maria Golubits zum Interview gebeten. 

BEZIRKSBLÄTTER OBERPULLENDORF: Seit wann gibt es die Musikschule "Bella Musica" und wie viele Schüler:innen singen zur Zeit bei Ihnen?
MARIA GOLUBITS: Die Singschule Bella Musica gibt es seit 2010. In den ersten Jahren waren es über 20 Teilnehmer, da hatten wir sogar zwei Gruppen, eine mit Kindern Schulstufe 2-5 und eine mit Schulstufe 6-8 und darüber. Wegen Corona haben sich die Zahlen drastisch verringert, es waren zuletzt 8 Jugendliche (6 Mädchen, 2 Burschen).

Wie sehen die ersten Gesangstunden aus?
Eine Gesangstunde beginnt mit Körperübungen mit vorwiegenden Dehnübungen und Atemführung. Dann kommt das Einsingen. Und schließlich das Erlernen von Liedern (Rhythmus, Aussprache, Melodie,....).

Wie wichtig ist der Gesangsunterricht für die Schüler:innen für die kindliche Weiterentwicklung?
Das Sprechen und vorallem das Singen fordert und fördert die Gehirnentwicklung und das vielfältige Ausbilden von Synapsen. Die Melodie wird gehört, verarbeitet, nachgesungen, rückgekoppelt (hab ich richtig nachgesungen?) und gemerkt. Als nächster Aspekt ist die Entwicklung des Selbstwerts: ich habe richtig gesungen - deshalb bin ich stolz auf mich - ich kann meine Stimme in der Gruppe halten - ich bin stolz als wertvolles Mitglied und SängerIn. Drittens die Heranbildung des Selbstbewusstseins: die eigene Stimme bringt den ganzen Körper ins Schwingen - ganz kleine feine Schwingungen. Aber diese minimalsten Bewegungen erzeugen ein Hochgefühl für die Seele und sind unerlässlich für das seelische Gleichgewicht. und daraus ergibt sich die Motivation. Wenn jemand einmal gelernt/gespürt hat, wie es sich anfühlt, "wenn der ganze Körper singt", ist das ein unbeschreibliches Glücksgefühl. In der Gruppe zu singen, verstärkt es um ein vielfaches und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.

Sind alle Ihrer Schüler:innen auch außerhalb der Schule musikalisch tätig?

Viele der Schüler:innen lernen auch ein oder sogar mehrere Instrumente, wie Klavier, Gitarre, Saxophon.

Kann man Singen beibringen oder muss man die Gabe besitzen?
Natürlich ist es von Vorteil, wenn man Talent hat. Trotzdem möchte ich alle bestärken, mit dem Singen zu beginnen. Man kann nur gewinnen, an Ausstrahlung und an Persönlichkeit. Zu mir hat einmal eine Schülerin gesagt: Ich hab doch so falsch gesungen und trotzdem lobst du mich. Meine Antwort: Ich höre die richtigen Töne und lobe dich dafür. Und die richtig gesungenen werden von mal zu mal mehr.

Gibt es Schüler:innen, die nach/während ihrer schulischen Laufbahn bei Gesangswettbewerbe oder Shows teilgenommen haben?
Ja das gibt es. Immer wieder treten Sängerinnen bei Wettbewerben an. Unsere Obfrau Elisabeth Pratscher-Musil hat so begonnen. (Vorsingen vor der Paritätischen Kommission, dann in Deutschland und in der Schweiz bei Wettbewerben, mittlerweile hat sie sogar in China Engagements. Im Herbst singt sie an der Oper in Graz)

Was verbinden Sie mit dem Wort "Musik"?
Musik ist für mich essentiell. Wenn ich Musik höre, die mir gefällt, singe ich mit. Wenn ich nicht Musik höre, singe ich selbst meine eigenen Melodien, die irgendwie in Gedanken auftauchen. Zu fast jeder Lebenssituation kann ich ein Liedchen singen. Zu singen und zu tanzen ist für mich pure Lebensfreude.
Deshalb unterrichte ich auch in der Singschule Bella Musica. Ich möchte diese Freude am Singen weiter geben, vor allem jetzt in diesen unsicheren Zeiten.

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